Test zur Früherkennung von Borreliose
Experten der Med-Uni Wien entwickeln neue Methode zur besseren Diagnose.
Forscher des Instituts für Immunologie an der Med-Uni Wien arbeiten fieberhaft an der Entwicklung eines neuen Tests zur Früherkennung von Lyme-Borreliose. Dieser soll dabei helfen, eine aktuelle Infektion besser erkennen zu können als bisher und bereits frühzeitig die richtigen therapeutischen Schritte setzen zu können.
"Die derzeitige Standard-Laboruntersuchung ist leider oft nicht in der Lage, die frühe aktuelle Infektion mit Borrelien nachzuweisen", erklärt Institutsleiter Hannes Stockinger. "Nicht jeder Zeckenbiss muss zu einer Erkrankung führen und auch nicht jeder positive Borrelientest bedeutet eine Erkrankung. Das ist das Tückische", ergänzt sein Kollege Gerold Stanek. Daher arbeiten die Experten daran, den weltweit ersten "Point-of-Care"-Test mitzuentwickeln, mit dem es möglich wäre, die aktuelle Infektion nachzuweisen und die richtige Behandlung der Patienten einzuleiten. Der Test soll im Herbst 2016 in den klinischen Einsatz gelangen.
Anders als für FSME-Viren, die auch über einen Zeckenstich verbreitet werden, gibt es bislang keine Impfung gegen Borreliose. Rund 70.000 Neuerkrankungen gibt es jährlich österreichweit nach einem Zeckenbiss. Die sogenannte Wanderröte ist ein sicheres Zeichen einer Infektion mit den Lyme-Borrelien. Doch sie tritt nur bei rund einem Drittel der Patienten auf. Wird die bakterielle Infektion nicht rechtzeitig erkannt, kann sie zu schweren Erkrankungen wie Gelenksentzündungen, schmerzhaften Infektionen oder Gedächtnisverlust führen.