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Stiller Killer Hepatitis: Österreich hat zweithöchste Todesrate in der EU

Von OÖN, 28. Juli 2017, 00:04 Uhr
AIDS test,blut
Hepatitis C kann über das Blut übertragen werden. Bild: colourbox.de

Heute ist Welt-Hepatitis-Tag. Das Ziel ist es, die Erkrankung auszurotten.

Österreich weist innerhalb der 28 EU-Staaten die zweithöchste Todesrate pro Kopf bei Hepatitis auf. Laut Eurostat-Daten vom Donnerstag liegt Italien mit 40 Hepatitis-Toten auf eine Million Einwohner an der Spitze. Österreich kommt auf 32 Todesopfer, Lettland liegt mit 23 auf Rang drei. In Finnland ist die Rate mit zwei am niedrigsten. Der EU-Durchschnitt liegt bei 14 Toten auf eine Million Bürger. 

Dabei ist das Motto des heutigen Welt-Hepatitis-Tages „Hepatitis eliminieren!“ Ziel von Ärzten und Wissenschaftlern ist es, dass bis 2030 die Virus-Infektionen mit Hepatitis B und C drastisch eingedämmt werden.

"Weltweit sterben mehr Menschen an Virushepatitis als an HIV und Malaria", sagt Angelika Widhalm, Vorsitzende der "Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform Gesunde Leber (HHÖ)". "In Österreich gehen wir derzeit von etwa 20.000 bis 40.000 Hepatitis C Betroffenen aus. Weltweit sind es rund 180 Millionen Menschen, von denen wir wissen, dass sie infiziert sind", so Interessensvertreterin Widhalm. Die meisten aktuell verfügbaren Zahlen sind Schätzungen und Hochrechnungen, was effektive Strategien bremst. Einer von zwölf Menschen leidet weltweit an chronischer Hepatitis B oder C.

Unter Hepatitis (von Griechisch: hepar = Leber) versteht man eine Entzündung der Leber, der zahlreiche Ursachen zugrunde liegen können. Am Anfang steht aber stets eine Schädigung und Zerstörung der Leberzellen. Das kann diverse Ursachen haben: Unfälle, toxische Substanzen oder Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten. Zu den infektiösen Formen zählen die "klassischen" Virushepatitiden: Hepatitis A, B, C, D (nur in Verbindung mit Hepatitis B) und E. 

Leberprobleme verursachen meist wenig für den Betroffenen erkennbare Symptome, weshalb die Dunkelziffer auch bei chronischen Varianten enorm ist. Überträger wissen oft nicht um ihren Status. Es drohen Zirrhosen und Krebs. Die wenigsten Infizierten wissen um ihre Situation - erhöhte Leberwerte bei Routineuntersuchungen können ein erstes Warnsignal sein, wird aber oft ignoriert. Dabei wäre eine Therapie am zielführendsten, wenn sie möglichst früh eingeleitet wird. 

In den vergangenen zehn Jahren gab es große Fortschritte, Hepatitis B etwa ist kontrollierbar. Eine chronische Hepatitis C ist heilbar. Die EU-Behörde ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) geht in aktuellen Schätzungen davon aus, dass d 4.7 Millionen Europäer mit chronischer Hepatitis B leben und 3,9 Million mit einer chronischen Hepatitis C. Zwischen 2006 und 2015 stieg die Zahl der diagnostizierten und gemeldeten Fälle von Hepatitis C in Europa um 26 Prozent, wobei eine enorme Bandbreite am undiagnostizierten Anteil sowohl bei B als auch bei C festgestellt wurde - bis zu 89 Prozent. 

ECDC-Directorin Andrea Ammon betonte anlässlich des Aktionstages die Notwendigkeit von einer Steigerung bei Tests, Prävention und Behandlungen. Mediziner Andreas Maieron sieht die Initiative NOhep, die virale Lebererkrankungen bis zum Jahr 2030 eliminieren möchte, als durchaus realistisch. Heute verfügbare Medikamente würden eine praktisch nebenwirkungsfreie Therapie von Hepatitis C mit Heilungsraten zwischen 95 und 100 Prozent innerhalb von wenigen Wochen ermöglichen. 

Österreich brauche einen "koordinierten Maßnahmenkatalog" aller Beteiligten in Sachen Prävention, Diagnose und Therapie. Die Gesundheitspolitik müsse "langfristig lösungsorientiert und nicht kurzfristig problemorientiert" handeln. Hepatitis B zählt mit etwa 380 Millionen Betroffenen zu den weltweit größten Infektionserkrankungen. Dabei gibt es gerade gegen diese Variante eine sehr effektive Prophylaxe - die Schutzimpfung Kombination Hepatitis A+B.

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