Stationen im Leben einer jungen Brustkrebspatientin
"Es war schwer, aber ich habe die Kurve gekratzt", sagt Martina Hagspiel. Im Alter von 32 Jahren wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert.
Im Oktober 2010 ertastet die damals 32-jährige Martina Hagspiel einen zwei Zentimeter großen Knoten in ihrer rechten Brust. "Ich merkte ganz deutlich, da war etwas Hartes!" Nach nur einem Vormittag im Krankenhaus bestätigt sich der beklemmende Verdacht: Sie hat Brustkrebs. Es bleibt ihr kaum Zeit, die Diagnose zu verarbeiten, denn sie muss bald operiert werden. Die Ärzte entfernen den bösartige Tumor und fast alle Lymphknoten in der rechten Achselhöhle. Es haben sich Metastasen gebildet. Die Brust aber können sie erhalten – eine große Erleichterung für die junge Frau.
Ein steiniger Weg
Doch das ist erst der Anfang. Fünf Monate intensivste Chemotherapie verlangen der gebürtigen Vorarlbergerin einiges ab. Alle drei Wochen erhält sie eine zweistündige Infusion mit dem passenden Chemiemix. Sie wird künstlich in den Wechsel versetzt und muss Medikamente gegen die Nebenwirkungen, Übelkeit, starke Gelenks- und Knochenschmerzen, Schleimhautentzündungen, einnehmen. Die langen Haare fallen büschelweise aus, ihre Fingernägel heben sich ab, und der Geschmackssinn verändert sich. Ihren Mut verliert Martina Hagspiel trotzdem nicht: "Auch wenn ich mich manchmal nicht wiedererkannte, nicht realisieren konnte, dass es mich getroffen hatte, und in Wahrheit kaum was weiterbrachte, gab ich alles für einen möglichst normalen Alltag!"
Mittlerweile hat die heute 36-Jährige das Gröbste überstanden. Nur die Antihormontherapie läuft noch. Martina Hagspiel ist es ein Anliegen, Bewusstsein für das Tabuthema Krebs zu schaffen. Deshalb spricht sie offen über ihre Krankheit. Die Dinge beim Namen zu nennen, hat ihr auch über die schwersten Therapiezeiten hinweggeholfen: "Mitleid und Schweigen brachten mich da nicht weiter."
Ihr Leben hat die Frau von Grund auf umgekrempelt. 2013 hat sie die eigene Firma verkauft und den Job als Versicherungsmaklerin aufgegeben. Jetzt hält sie als StehAuf(!)-Mädchen Vorträge über Resilienz und den Umgang mit Krankheit und widmet sich mit viel Energie einem ambitionierten Buchprojekt.
Mit Zuversicht in die Zukunft
"Kurvenkratzer" lautet der Titel des künstlerisch gestalteten Bandes, der 2015 erscheinen soll. 25 Patienten, darunter ein Mann, berichten über ihre Erfahrungen mit Brustkrebs. Die Interviews führt die inzwischen zum Systemischen Coach ausgebildete Martina Hagspiel selbst. Ein besonderes Zuckerl: Renommierte internationale Fotografen setzen die 25 Patienten in Szene. 13 Künstler haben bereits ihre kostenlose Mitarbeit zugesagt.
Trotz finanzieller Herausforderungen arbeitet Martina Hagspiel mit viel Freude und Leidenschaft an ihrem Buchprojekt. Darin steckt auch eine große Portion Herzblut: "Am schwierigsten war es für mich, während der Krankheit Anderen zu erklären, wie ich mich fühlte. Mit diesem Buch möchte ich Angehörigen verstehen helfen, wie es uns Patienten geht. Auch, um ihnen damit Mut zu machen."
Informationen zum außergewöhnlichen Buchprojekt "Kurvenkratzer" gibt es im Internet unter www.kurvenkratzer.at
Pink Ribbon Gala
„Gemeinsam gegen Brustkrebs“ ist das Thema der „Pink Ribbon Gala“, die am Mittwoch, 1. Oktober, um 19 Uhr im Musiktheater in Linz stattfinden wird. Das Theater am Volksgarten wird an diesem Tag ganz in Rosa erstrahlen.
Unterhaltung: Künstlerinnen und Künstler des Musiktheaters und die Linzer Sängerin Jessie Ann de Angela werden diesen Abend musikalisch begleiten.
Information: Die führenden Brustkrebsexperten Oberösterreichs werden zum Thema referieren und stehen für Fragen zur Verfügung.
Buffet: Ein Buffet, das im Eintrittspreis inkludiert ist, wird den Abend kulinarisch abrunden.
Unterstützung: Mit dem Eintritt von 20 Euro pro Person unterstützen Sie die Krebshilfe Oberösterreich. Brustkrebspatientinnen werden in den Beratungsstellen begleitet.
Die Karten sind ab sofort über das Landestheater in Linz erhältlich
Brustkrebst wird häufig durch Tabakrauch ausgelöst - nur - die jungen Frauen qualmen heutzutage alle - hat man den Eindruck...
wie vieles!