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Starke Stimme für psychisch Kranke

Von Dietlind Hebestreit, 30. August 2017, 00:04 Uhr
Starke Stimme für psychisch Kranke
Gerti Niedl kann wieder lachen. Bild: pro mente

Eine Betroffene rät, Depressionen nicht zu verstecken.

Gerti Niedl hat es geschafft. Jahrelang litt sie unter schweren Depressionen. Mit Medikamenten, Therapien und viel Unterstützung hat sie die Krankheit überwunden und berät heute andere Patienten bei pro mente. Offen mit dem Thema Depression umzugehen, ist der 61-Jährigen wichtig: "Ich hatte eine schwere Kindheit. Das habe ich jahrelang verdrängt." Nach der Geburt ihres letzten Sohnes brach dann alles aus ihr heraus. Dass sie keine Erklärung für die schlimmen Vorfälle in ihrer Kindheit bekam, war besonders schwierig für die vierfache Mutter. "Ich hatte das Gefühl, dass ich nur noch weinen kann. Das hat ein halbes Jahr gedauert. Meine Kinder haben meine Trauer nicht verstanden", so die Pergerin. Es folgten Jahre des Kampfes und der Ausgrenzung.

Dazu kamen eine Krebserkrankung und ein Schlaganfall. "Ich habe viele Medikamente genommen. Mein Denkvermögen war eingeschränkt. Zum Glück habe ich bei pro mente Therapeuten gefunden, die auf mich eingegangen sind. Ich konnte mich öffnen. Drei stationäre Langzeittherapien haben mir sehr geholfen", so Niedl. "Ich habe nichts verschleiert und versteckt", sagt die einst Betroffene und rät das auch anderen Patienten mit Depressionen.

Die aktuelle Kampagne von pro mente "Psychisch kranken Menschen eine Stimme geben" (www.promenteooe.at) zielt genau in diese Richtung. "Das Verbergen der Krankheit kostet viel Kraft und erzeugt Druck. Der Druck wiederum macht die Krankheit schwerer", sagt pro-mente-Präsident Werner Schöny. So eine Erkrankung könne jeden treffen. "Ich habe mit Menschen gesprochen, die außer Depressionen auch andere schwere Erkrankungen hatten – Herzinfarkt, Krebs. Und sie haben mir gesagt, am schlimmsten war die Depression. Weil man in diesem Zustand keine Hoffnung hat."

Man kann sie nicht sehen

Oft wird Menschen mit psychischen Erkrankungen vorgeworfen, dass sie ihre Krankheit nur erfinden. Das hat laut Schöny damit zu tun, dass man Depressionen nicht sehen kann. Dabei ist es – auch für den Heilungserfolg – wichtig, Betroffene ernst zu nehmen und bei der Suche nach professioneller Hilfe zu unterstützen.

Nicht nur Therapien und Medikamente sind wichtig für die Heilung, Betroffene müssen auch wieder lernen, am sozialen Leben teilzuhaben. "Deshalb ist es notwendig, Menschen zu treffen", sagt Schöny. Doch genau das wird in der Öffentlichkeit oft falsch interpretiert. "Wer einen Menschen mit Depressionen im Café oder im Restaurant sitzen sieht, denkt vielleicht – dem geht es eh gut. Doch hinauszugehen, ist Teil der Therapie", sagt der pro-mente-Präsident.

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