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Reden & überleben: Selbsthilfe bringt’s

Von Barbara Rohrhofer, 31. Mai 2017, 00:04 Uhr
Reden & überleben: Selbsthilfe bringt’s
Heidi Mühleder und Rosemarie Pötscher vom Ordensklinikum Barmherzige Schwestern, Claudia Lepschi, Leiterin der Selbsthilfegruppe Brustkrebs, mit Freundin und Patientin Monika Brandl und Silvia Fehrer vom Ordensklinikum Bild: Werner Harrer

"Steig ein bei unserer Gruppe!" Mitglieder von Selbsthilfegruppen schlüpfen in die Outfits ihrer Lieblingsbands und zeigen, dass man trotz Krankheit voll Lebensfreude sein kann.

Von A wie Asthma bis Z wie Zöliakie: In Oberösterreich gibt es mehr als 400 Selbsthilfegruppen. "Menschen, die diese Gruppen besuchen, sind großteils zwischen 50 und 75 Jahre alt", sagt Sigrid Miksch vom Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz. Das Spital unterstützt Selbsthilfevereine seit vier Jahren und ist "Heimat" für 13 derartige Gruppen, die meisten haben einen onkologischen Schwerpunkt – von Brust- und Unterleibskrebs über Prostatakrebs bis hin zum Kehlkopftumor. Aber auch Menschen mit krankhaftem Übergewicht oder Schilddrüsenerkrankungen treffen sich hier regelmäßig.

"Leider ist es so, dass der Begriff Selbsthilfegruppe auf viele Menschen verstaubt und altmodisch wirkt. Deshalb haben wir beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen, die einzelnen Gruppen einmal vor den Vorhang zu holen und ihre Lebensfreude jenseits der Krankheit zu präsentieren", sagt Miksch. Ergebnis der langen Überlegungen: Wenn sich Patienten an die guten und schönen Momente in ihrem Leben erinnern, denken sie oft an ihre Jugend und an das frühe Erwachsenenalter. Damals, als die Welt noch in Ordnung war, als wir die Musik von Abba, den Beatles und den Rolling Stones hörten....

"Steig ein in unsere Gruppe"

Die Patienten streiften für die ungewöhnliche Image-Kampagne ihre Krankheit ab und schlüpften gemeinsam mit ihren Angehörigen, mit den Ärzten und Pflegern in die Outfits ihrer Lieblingsbands aus den 60er, 70er oder 80er Jahren. Bei einem professionellen Fotoshooting entstand die Werbekampagne unter der Devise "Steig ein bei unserer Gruppe". Die Plakate sind ab jetzt auf den Stationen und Ambulanzen des Krankenhauses zu sehen und sprechen eine herzliche Einladung zum Mitmachen aus. "Stars" der Kampagne sind die Leiter der Selbsthilfegruppen. Sie werden heute Abend im Rahmen einer feierlichen "Award-Show" für ihr Engagement geehrt. Unterstützt wird das Event von Künstlern wie dem Blonden Engel. Der Linzer Sänger war kürzlich selbst von einer Krebserkrankung betroffen und weiß sehr gut, wie man sich fühlt und wie Weiterleben geht.

Selbsthilfe zeigt: Du bist nicht alleine

"Selbsthilfegruppen sind eine wichtige Erweiterung unseres Gesundheitssystems. Bei den Gruppen in unserem Haus ist es so, dass die Betroffenen von Experten aus Medizin, Pflege und Therapie unterstützt und beraten werden", sagt Oberarzt Helwig Wundsam, ärztlicher Leiter der Krebsakademie bei den Barmherzigen Schwestern. "Aber auch wir Ärzte profitieren, weil wir wertvolle Anregungen und Rückmeldungen erhalten und wissen, wie sich die Betroffenen wirklich fühlen, was sie bewegt." Die wichtigsten Ziele der Arbeit: Das Wissen von Patienten über ihre Krankheit zu erhöhen und sie zu befähigen, mit dem Leiden umzugehen. Fakt ist, dass Selbsthilfe enorm viel Kraft gibt, weil Patienten erleben, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. Oft werden "erfahrene Erkrankte" zu Vorbildern, vermitteln auch praktisches Wissen. "Selbsthilfe bedeutet, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, eigenverantwortlich zu sein, gemeinsam mit anderen Betroffenen physische, psychische und/oder soziale Probleme zu bewältigen und aus der Erfahrung anderer zu lernen und seine eigene Erfahrung weiterzugeben", sagt Sigrid Miksch. Auch Angehörige und Freunde würden dadurch Entlastung erfahren.

Weil nicht nur Betroffene den Austausch brauchen, wurde im Ordensklinikum auch ein "Angehörigencafé" eingerichtet, in dem sich enge Freunde und Verwandte von Patienten treffen und besprechen können.

Die OÖNachrichten werden in den Sommermonaten regelmäßig Leiter von Selbsthilfegruppen vor den Vorhang holen und sie im Gesundheitsmagazin am Mittwoch vorstellen.

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