Rauchen erhöht Risiko, an Multipler Sklerose zu erkranken
Dass Rauchen die Gesundheit gefährdet, ist allgemein bekannt – meist denkt man dabei an Lungenkrebs, Gefäßverschlüsse oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Doch Rauchen erhöht auch das Risiko, an Multipler Sklerose (MS) zu erkranken. "Raucher und Raucherinnen weisen ein 1,5-fach höheres Risiko auf, an MS zu erkranken. Das zeigt unter anderem eine Studie des Karolinska Institutes in Stockholm", sagt Primar Nenad Mitrovic, Leiter der Abteilung für Neurologie am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck sowie der MS-Station am SK Bad Ischl. Andere Studien zeigen, dass die MS-Gefahr dosisabhängig steigt. Wer also mehr und/oder länger raucht, erhöht sein Risiko entsprechend.
"Rauchen beeinflusst aber nicht nur die Entstehung von MS, sondern wirkt sich auch auf den Krankheitsverlauf sowie die Wirkung von Medikamenten aus. Bei Rauchern nimmt die Erkrankung einen schwereren Verlauf und wandelt sich früher von einem schubförmigen zu einem kontinuierlich fortschreitenden Verlauf", sagt der Experte. Eine andere schwedische Studie ergab, dass auch Passivrauchen das Risiko einer MS-Erkrankung erhöhen kann.
"Die Ursachen für MS sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Zu den möglichen Faktoren gehören Vererbung, chronische Infektionen und eine Fehlregulation des Immunsystems. All diese Faktoren haben gemeinsam, dass man sie nicht beeinflussen kann. Das sieht beim Rauchen ganz anders aus. Ein Verzicht auf die Zigarette zahlt sich auf jeden Fall aus und kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und den Schweregrad der Behinderung reduzieren", sagt Mitrovic. Weitere mögliche Risikofaktoren für Multiple Sklerose:
Geografische Faktoren: Je größer der Abstand zum Äquator, umso höher das Risiko. Menschen, die in Regionen mit starker Sonneneinstrahlung – und somit hoher Bildung von Vitamin D – leben, erkranken seltener an MS.
Impfen: In zahlreichen Studien konnte kein Bezug zwischen Impfungen und dem Ausbruch von Multipler Sklerose nachgewiesen werden.