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Pure Natur für Haut und Haar

Von Dietlind Hebestreit, 09. Mai 2018, 00:04 Uhr
Pure Natur für Haut und Haar
Ringelblume eignet sich für Naturkosmetik. Bild: colourbox.de

Ein Apotheker erklärt, welche Pflanzen sich dafür eignen.

Hausmittel kennt jeder. In seinem Büchlein "Haut und Haare" hat Arnold Achmüller alte Rezepte für die Gegenwart adaptiert. "Einfache Dinge kann man wirklich selbst machen", sagt der Wiener Apotheker mit Südtiroler Wurzeln. "Heilpflanzen spielen in der Apotheke ohnehin eine große Rolle. Sie sind ja auch in vielen fertigen Arzneien enthalten", so Achmüller. In vielen Fällen ist die heilsame Wirkung wissenschaftlich belegt. "Ich bin aber auch sicher, dass es einen Unterschied ausmacht, ob man ein Heilmittel mit Herzblut und Liebe herstellt oder einfach einkauft", verweist der Apotheker auf Studien rund um Placebo-Effekte. Das sind psychologisch begründbare positive Veränderungen des subjektiven Befindens und von objektiv messbaren körperlichen Funktionen, die der symbolischen Bedeutung einer Behandlung zugeschrieben werden.

Was beim Umgang mit Kräuter- und Wurzel-Medizin oft falsch gemacht wird: "Entweder man schreibt den Mitteln zu viele Effekte zu oder zu wenige bzw. gar keine." Wichtig sind dem Pharmazeuten in seinem Buch deshalb Hinweise, wann mit der Selbstmedikation Schluss ist und man zum Arzt gehen sollte. Hier drei Beispiele für Pflanzen, die sich bei der Behandlung von Haut und Haar hervortun:

 

Ringelblume: Sie wirkt wundheilend. Hautzellen bilden sich durch die Verwendung von Ringelblume schneller. Die gelben bis orangen Blüten schützen vor Pilzen und Bakterien. Leichte Infektionen lassen sich damit verhindern.

Johanniskraut: Die Blütenblätter werden in Öl eingelegt. Wenn sich die Flüssigkeit tiefrot färbt, ist das ein Zeichen für die Wirksamkeit der Substanz. Sonnenlicht heizt der Prozess an (auch wenn andere Ansätze in der Sonne eigentlich nichts zu suchen haben). Johanniskrautöl wirkt gegen Hautentzündungen und schmerzstillend. Es lässt sich zur Behandlung von Ekzemen, Hautausschlägen oder Gürtelrose verwenden. Die positive Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen.

Eichenrinde: Sie eignet sich für Waschungen und Sitzbäder. Die Wirkung: hautabdichtend, beruhigend, macht die oberste Schicht unempfindlich.

Buchtipp: Arnold Achmüller: "Haut und Haare: Kraut und Wurzel", Edition Raetia, 10 Euro

Rezepte

Haarspülung gegen Schuppen
Zutaten: je 5 Tropfen ätherisches Teebaumöl, Thymianöl und Geranienöl, 500 ml 20%er Alkohol
Die ätherischen Öle nach und nach in die alkoholische Lösung tropfen, alles gut durchmischen und in eine saubere Flasche abfüllen. 2- bis 3-Mal pro Woche nach der Haarwäsche ins nasse Haar einreiben, 10 Minuten einwirken lassen.

Auszug gegen Altersflecken
Zutaten: 30 g Meerrettichwurzel, 100 ml Weinessig
Den frisch geriebenen Meerrettich mit Essig übergießen und fest verschlossen für 2 Wochen an einen dunklen Ort stellen. In dieser Zeit immer wieder schütteln. Dann die gewonnene Lösung in eine saubere Flasche abfiltrieren. Täglich mit einem Wattebausch auf die betroffenen Hautstellen auftragen.

Wind- und Wetterbalsam
Zutaten: 35 ml Mandelöl, 10 ml Johanniskrautöl (im Bild), 1 EL Ringelblumenblüten, 5 g Bienenwachs
Alle Zutaten in einen Topf geben und erwärmen. Nicht zu heiß werden lassen. Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, den Topf noch 10 Minuten bei niedriger Hitze auf dem Herd belassen. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag nochmals erwärmen.

 

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