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Lady Di und die Bulimie: "Mit der Essstörung werden Gefühle reguliert"

Von Von Claudia Riedler, 30. August 2017, 00:04 Uhr
Lady Di und die Bulimie: "Mit der Essstörung werden Gefühle reguliert"
Prinzessin Diana wurde ständig von der Öffentlichkeit bewertet. Bild: APA/AFP/JOEL ROBINE

Prinzessin Diana, die am 31. August vor 20 Jahren ums Leben kam, litt nicht nur unter ihrer Ehe mit Prinz Charles. Bereits ab dem Zeitpunkt der Verlobung soll ihre Essstörung begonnen haben.

Sie hatte Bulimie, das bedeutet: unkontrollierbare Ess-Anfälle und als Gegenregulation Erbrechen. "Damit oder auch mit Abführmitteln oder übermäßigem Sport versuchen Bulimie-Kranke ihr Gewicht zu halten. Meist bleiben sie dadurch auch im Normalgewichtsbereich", sagt Michaela Stadler-Schöny, Psychologin und Psychotherapeutin im Kepler Universitätsklinikum (Kuk) Neuromed Campus. "Die Ess-Attacken und das Erbrechen passieren heimlich und sind für Angehörige oft nicht sichtbar, was aber auffällt, sind eine hohe emotionale Anspannung, Stimmungsänderungen, Rückzugsverhalten und Antriebslosigkeit", erklärt die Expertin.

Was sind Auslöser der Bulimie?

Bulimie entstehe nicht von heute auf morgen. Das Essverhalten sei bereits vorher gestört. "Durch die Anforderungen aus dem Umfeld oder durch besondere Lebensumstände kann sich daraus eine Ess-Störung entwickeln", sagt Stadler-Schöny. Bei Diana soll der Satz ihres Verlobten Prinz Charles Auslöser gewesen sein: Oh, da sind wir etwas pummelig, nicht wahr?

"So kausal würde ich das nicht sehen", sagt die Psychologin. "Ein einzelner Satz kann keine Bulimie auslösen, wir gehen von einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren aus. Dazu gehören sicher ein falsches Figurideal, die Bewertung durch andere, Schwierigkeiten mit dem Selbstwert und Überforderung. Auch familiäre Faktoren können eine Rolle spielen, etwa wenn Leistung in einer Familie extrem wichtig genommen wird oder wenn der Kommunikationsstil sehr konflikthaft ist."

Vieles davon passt auch zu Prinzessin Diana. Sie wurde ständig von der Öffentlichkeit bewertet, war sehr jung und mit den neuen Anforderungen überfordert, dazu kamen die Eheprobleme mit Charles wegen Camilla. "Eine Essstörung hilft, Emotionen und Anspannungszustände zu regulieren. Und offenbar war die Bulimie Dianas Strategie", sagt Stadler-Schöny. Dazu litt sie an Depressionen, was eine häufige Begleiterscheinung ist. "Auch Zwangs- und Angststörungen können mit der Bulimie einhergehen. Betroffene sind oft isoliert, verlieren ihre Freunde und haben berufliche Schwierigkeiten. Eine Essstörung ist sehr anstrengend und braucht viel Zeit. Die Lebensqualität ist extrem eingeschränkt", so die Expertin. Dazu kommen körperliche Erkrankungen wie Zahnschäden, Osteoporose, Zyklus-Probleme, Störungen des Elektrolythaushalts – bis zum Tod.

 

Stichwort Essstörung

In Oberösterreich leben mehr als 770 Menschen mit Magersucht, 1800 Personen mit Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und 4200 Männer und Frauen mit diagnostizierter Ess-Sucht (Binge Eating). Tendenz steigend.

Magersucht: Beginnt oft mit einer Diät, die zur Sucht nach weiterer Gewichtsabnahme wird. Der Körper wird als zu dick wahrgenommen.

Bulimie: Ist eine Ess-Sucht mit Ess-Attacken. Betroffene haben panische Angst zuzunehmen und steuern unter anderem mit Erbrechen dagegen.

Binge-Eating-Disease: Ess-Attacken, bei denen in kurzer Zeit sehr große Mengen verschlungen werden. Im Gegensatz zur Bulimie werden keine das Gewicht regulierenden Gegenmaßnahmen ergriffen.

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