Krebs immer besser behandelbar
Österreich belegt im internationalen Vergleich seit Jahren regelmäßig die vordersten Ränge, wenn es um die optimale Versorgung von Krebspatienten geht.
In Österreich erkranken pro Jahr derzeit 38.000 Menschen an Krebs. Es gibt innerhalb dieses Zeitraums rund 20.000 Todesfälle, die auf diese Krankheit zurückzuführen sind. Der Fortschritt in puncto Behandlung und Heilung von Krebserkrankungen war in den vergangenen Jahren enorm groß. "Wir sehen, dass innerhalb der letzten 28 Jahre die Krebssterblichkeit um 38 Prozent abgenommen hat", sagt Richard Greil, Onkologe von der Universitätsklinik in Salzburg. Zwischen 1995 und 2000 betrug die Abnahme der Sterblichkeit vor allem durch den medizinischen Fortschritt jährlich 0,8 Prozent, zwischen den Jahren 2000 und 2005 jährlich sogar um 1,8 Prozent.
Wer wird wie behandelt?
Damit belegt Österreich im internationalen Vergleich die vordersten Ränge, wenn es um die Versorgung von Krebspatienten insgesamt geht. Doch es gibt durchaus Verbesserungsmöglichkeiten, stellten Experten bei der Veröffentlichung des ersten österreichischen Krebsrahmenprogramms fest. Ob ein Mensch in Österreich von Krebs geheilt beziehungsweise optimal behandelt werden kann, hängt natürlich mit der Krebsform zusammen – aber zu einem Drittel auch vom Zugang zu den diagnostischen Schritten (Ultraschall, CT, MRT, Laboruntersuchungen, Biopsien).
Chronische Erkrankung Krebs
Wie lange das beispielsweise in welchen Regionen in Österreich dauert, womit schließlich im Einzelfall behandelt wird und um welche Tumorart es sich handelt – bis hin zu den molekularen Eigenschaften der Krebszellen –, dazu gibt es in Österreich bis dato keine guten Vergleichsdaten, kritisieren führende Krebsspezialisten. Die Zahl der in Österreich lebenden Menschen mit Krebs wird bis zum Jahr 2030 um etwa rund 100.000 ansteigen. Gründe dafür gibt es mehrere:
Einige Krebsarten werden sich aufgrund der guten Behandlungsmöglichkeiten zu chronischen Krankheiten entwickeln, mit denen man einige Jahre leben kann. Ein weiterer Grund für den Anstieg ist die steigende Lebenserwartung der Österreicherinnen und Österreicher. Viele "erleben" ihren Krebs, wenn sie das Durchschnittsalter von 80 Jahren erreichen. Auf diesen Anstieg der Krebserkrankungen ist das österreichische Gesundheitswesen nicht unbedingt perfekt vorbereitet, zum Teil, weil es einfach zu wenige vergleichbare Daten gibt. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das ,epidemiologische Krebsregister’ auf moderne Beine zu stellen", sagt Magdalena Arrouas vom Gesundheitsministerium.