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Kopfweh zügig bekämpfen

Von Dietlind Hebestreit, 27. Jänner 2016, 00:04 Uhr
Kopfweh zügig bekämpfen
Kopfweh belastet. Wer Schmerzmittel nimmt, sollte das mit einem großen Glas Wasser tun. Bild: colourbox.de

Es müssen nicht immer Tabletten sein: Oft helfen Hausmittel oder einfache Methoden. Bei Migräne oder häufigen Kopfschmerzen ist der Arzt gefragt.

Kopfschmerzen kennt fast jeder. Doch bevor man zu Tabletten greift, kann man auch andere Methoden ausprobieren, sagt Apothekerin Iris Hochholdinger von der Linzer Schutzengel-Apotheke:

Pfefferminzöl: Das Öl an den Schläfen zu verteilen, kann Linderung bringen.

Herz-Kreislauf-Tropfen: Wenn Wetterfühligkeit die Ursache für die Kopfschmerzen ist, können solche Tropfen auf pflanzlicher Basis gut helfen.

Wärmepflaster: Verspannungen im Hals- und Nackenbereich können Kopfweh verursachen. Wenn man diese Verspannung mit einem Wärmepflaster löst, bekämpft das auch die Schmerzen.

Magnesium: Die Tagesdosis von 350 mg kann bei Migräne und Spannungskopfschmerz helfen. "Ich bin selbst Migränepatientin und habe auch mit der längeren Gabe von Magnesium gute Erfahrungen gemacht", sagt Hochholdinger.

Ein kleiner Espresso: Koffein als Schmerzlöser.

Ergonomischer Arbeitsplatz: Falsche Sitzhaltung führt oft zu Verspannungen und in der Folge zu Kopfschmerzen.

Generell gilt: Wer von Zeit zu Zeit einmal Kopfweh hat, kann es auch mit Tabletten aus der Apotheke versuchen; wenn die Schmerzen aber regelmäßig auftreten oder wenn es sich um Migräne handelt, sollte ein spezialisierter Neurologe aufgesucht werden.

Als Schmerzmittel stehen drei Wirkstoffe zur Verfügung, die alle auch fiebersenkend wirken:

Acetylsalicylsäure (ASS): Besser bekannt unter dem Markennamen Aspirin. Die Einzeldosis beträgt 300 bis 500 mg, die Tagesdosis sollte 1500 mg – ohne Absprache mit dem Arzt – nicht überschreiten. ASS wird in geringerer Dosierung auch als Blutverdünner genommen. Wer das Medikament dafür verwendet, sollte bei Kopfschmerzen besser zu einem anderen Präparat greifen. Auch wer Probleme mit dem Magen und der Verdauung hat, ist mit ASS nicht gut beraten. Frauen sollten bedenken, dass Acetylsalicylsäure – weil es ein Blutverdünner ist – während der Periode die Blutungen verstärken kann. Für Kinder ist ASS nicht geeignet, weil es die Gesundheit schädigen kann.

Ibuprofen: Es wirkt – genau wie Acetylsalicylsäure – entzündungshemmend. Die einmalige Dosis beträgt 200 bis 400 mg, Tagesdosis: 1200 mg. Auch hier sind Magenprobleme ein Ausschließungskriterium.

Paracetamol: Der Wirkstoff darf bei Lebererkrankungen nicht gegeben werden. Gefährlich ist auch die Kombination mit Alkohol. "Eine Flasche Whiskey mit einer Packung Paracetamol kann tödlich sein", warnt Hochholdinger.

"Schmerzmittel sollten nicht länger als drei Tag hintereinander und nicht mehr als zehn Tage pro Monat genommen werden", sagt die 34-jährige Apothekerin. Wer zu viele Schmerzmittel nimmt, riskiert, einen sogenannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz zu bekommen. Das heißt, das Mittel gegen Kopfweh wird zu dessen Auslöser.

Hochholdinger empfiehlt übrigens eher Einzelpräparate als Kombinationsmittel, die verschiedene Schmerzstiller enthalten. Bei Letzteren würden öfter Nebenwirkungen auftreten.

Ob spezielle Turbo-Präparate wirklich schneller wirken? "Normalerweise entfalten Schmerzmittel nach einer halben bis einer dreiviertel Stunde ihre Wirkung. Bei schneller wirksamen Präparaten sind es nur rund 20 Minuten", sagt Hochholdinger. So gäbe es etwa mit flüssigem Ibuprofen gefüllte Kapseln, bei denen der Magen weniger Arbeit hätte, um den Wirkstoff zur Verfügung zu stellen.

Kopfschmerz: Problem unterschätzt

„Ein großer Teil der Bevölkerung leidet regelmäßig unter massiven Kopfschmerzen, doch das Problem wird in Österreich unterschätzt und die Versorgung der Betroffenen bleibt oft hinter den Möglichkeiten der Medizin zurück“, kritisiert Primar Christian Lampl (Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz) anlässlich der 15. Österreichischen Schmerzwochen.

Lampl war an einer kürzlich publizierten Studie beteiligt: Analysiert wurden Art, Häufigkeit der Kopfschmerzen sowie die angewandte Schmerztherapie bei 441 Patienten aus acht österreichischen Kopfschmerz-Zentren. Mehr als 56 Prozent der Befragten haben episodische Kopfschmerzen (weniger als 15 Kopfschmerz-Tage pro Monat), bei rund 38 Prozent gelten die Schmerzen als chronisch (15 und mehr Kopfschmerz-Tage pro Monat). Fast die Hälfte (48,5 Prozent) der Untersuchten litt an Migräne, rund 16 Prozent an medikamenteninduzierten Kopfschmerzen und 6 Prozent an Spannungstyp-Kopfschmerzen. „Mit den Schmerzen büßen die Menschen nicht nur Lebensqualität ein, sie verlieren vielfach auch ihre Leistungsfähigkeit und sogar ihren Arbeitsplatz“, so Lampl.

Jobverlust durch Kopfschweh

Tatsächlich berichteten mehr als ein Drittel der Patienten, dass ihre wiederkehrenden Kopfschmerzen ein Hemmnis für die berufliche Karriere darstellten. Menschen mit chronischen Kopfschmerzen sind besonders oft durch „verlorene Tage“ belastet: Zeiten, in denen berufliche wie soziale Aktivitäten durch den Schmerz sehr stark beeinträchtigt oder unmöglich sind. Rund 45 Prozent aller Studienteilnehmer gaben an, mehr als 20 Tage pro Jahr aufgrund ihrer Kopfschmerzen zu verlieren, bei chronischen Kopfschmerzpatienten waren es sogar über 63 Prozent.

„Dass viele der Studienteilnehmer zum ersten Mal in einem Kopfschmerzzentrum waren, zeigt, dass die Behandlung in Erstaufnahme und neurologischen Praxen ungenügend ist. Hier herrscht noch Aufklärungsbedarf“, so Lampl. Der Experte forderte auch ein Umdenken bei der medikamentösen Versorgung, denn laut der Studie konzentriere sich diese fast ausschließlich auf die Behandlung von akuten Schmerzattacken. Dagegen gab nur ein Drittel der Studienteilnehmer an, in den vorangegangenen Monaten vorbeugende Medikamente genommen zu haben. „Unser Ziel sollte auch sein, den übermäßigen Gebrauch von bildgebenden Verfahren zu reduzieren“, so Lampl.

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