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Kaufsucht betrifft Männer genauso wie Frauen

31. Mai 2017, 00:04 Uhr
Kaufsucht betrifft Männer genauso wie Frauen
Wenn Einkaufen zur Droge wird. Bild: Reuters

Fünf bis acht Prozent der Österreicher gefährdet.

"Kaufsucht ist eine besonders tabuisierte Form der Abhängigkeit", sagt Michael Musalek, Ärztlicher Leiter des Anton-Proksch-Instituts, bei den Österreichischen Ärztetagen in Grado. "Es geht dabei nicht darum, Güter zu haben. Es geht um den Vorgang des Kaufens."

In Österreich seien rund fünf bis acht Prozent der Bevölkerung stark kaufsuchtgefährdet oder krank, Männer sind ähnlich häufig betroffen wie Frauen. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern betreffe am ehesten die Gattung der gekauften Güter: "Männer sieht man halt eher in Elektroläden", so Musalek. "Alle von Kaufsucht Betroffenen sprechen aber von einem massiven Drang zu diesem Verhalten." Was die Anzeichen betrifft: "Es gibt häufig versuchte Rückgaben. Oft werden Waren massenhaft im Ausverkauf erstanden", so der Experte. Zum Schein würden die Güter auch oft verschenkt, was eine Rechtfertigung bedeuten könne ("Nur für die Anderen gekauft").

Bei echter Kaufsucht ist die Therapie jedenfalls schwierig, weil eine Abstinenz eben kaum erreicht werden kann. Dazu kommt, dass Kaufsucht "praktisch nie alleine vorkommt. Die Suchterkrankung ist oft Begleiterkrankung von anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst-, Zwangs- und Persönlichkeitsstörungen."

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