In jedem Urlaub krank: "Alarmsignal des Körpers für zu viel Stress im Alltag"
Psychotherapeut rät Betroffenen, Lebensweise zu überdenken und das Tempo zu drosseln.
Groß ist die Freude auf den Urlaub. Endlich ausspannen, den anstrengenden Alltag vergessen, Pflichten ad acta legen und an nichts als das eigene Wohlbefinden denken! So schön könnten Ferien sein, doch jedem zehnten Westeuropäer macht sein Körper regelmäßig einen Strich durch dieRechnung: Fieber, Kopf-, Glieder- und Gelenksschmerzen machen sich breit und zerstören die ausgelassene Urlaubsstimmung. Meist macht das Immunsystem bei den Betroffenen gleich in der ersten Ferienwoche schlapp.
Viele sind betroffen
Weil dieses Phänomen in westlichen Ländern immer häufiger vorkommt, hat es bereits einen Namen bekommen: "Leisure Sickness", zu Deutsch "Freizeitkrankheit", nennen es Psychotherapeuten. "Besonders anfällig sind Menschen, die eine hohe Arbeitsbelastung haben und im Alltag immer auf 100 sind", sagt der Psychotherapeut Walter Rohrmanstorfer vom Verein "Exit Sozial" in Linz. Betroffene würden ihren Körper wegen ihres extremen Pflichtbewusstseins und Ehrgeizes ständig überlasten. "In dieser Situation schüttet der Körper laufend Stresshormone aus, man nimmt seine Überlastung und die Symptome dafür nicht mehr wahr", erklärt Rohrmanstorfer. "Zu den ersten Zeichen dieser dauerhaften Überlastung zähle es, dass, sobald man frei hat und die Stresshormone nachlassen, das Immunsystem des Körpers zurückschaltet und man für allerlei Infektionen anfällig wird", erklärt der Psychotherapeut.
Auf Alarmsignale hören
Wichtig sei, dass Menschen, denen es so ergehe, auf dieses Alarmsignal des Körpers hören und sich bewusst machen, dass ihr Lebensrhythmus aus der Bahn gelaufen ist. "Wer nicht darauf reagiert, riskiert in weiterer Folge ein Burn-out, Depressionen oder psychosomatische Erkrankungen zu erleiden", warnt Rohrmanstorfer.
Wanderung zur Arbeit
Betroffenen Menschen empfiehlt der Psychotherapeut, sich folgenden Spruch aus dem Zen-Buddhismus zu Herzen zu nehmen: "Wenn du in Eile bist, mache einen Umweg." Rohrmanstorfer selbst hat diese Lebensweisheit übernommen und wendet sie im täglichen Leben an: "Ich gehe seit drei Jahren morgens zwei Stunden von Gallneukirchen nach Linz zu Fuß in die Arbeit und kann dies gestressten Menschen nur empfehlen."
Dass er dafür sehr viel früher aufstehen muss, nimmt der Psychotherapeut gern in Kauf. Denn er nützt diese Zeit, um seine Gedanken zu ordnen, sich auf den Arbeitstag einzustellen und um sich an der Natur, die er durchwandert, zu erfreuen. "Egal, was dann beruflich auf mich zukommt, nach dieser morgendlichen Kur für Geist, Körper und Seele ist es für mich gut bewältigbar", schwärmt Rohrmanstorfer.
Ich möchte einmal einwerfen, das nicht jeder diese Zeit hat um zwei Stunden in die Arbeit zu gehen.
Gerade für Menschen die mehr als neun - zehn Stunden am Tag arbeiten und vielleicht auch noch Familie haben.
Woher die Zeit nehmen ? Sicher kann ich streß befreit Leben aber dafür verdient man halt weniger.
Flatline
du hast schon recht dass nicht jede/r zwei stunden hat , aber 15 bis 30 Minuten TÄGLICH schon und diese genügen um sich zu entspannen aber die meisten betroffenen finden eine AUSREDE !
Woher die Zeit nehmen ? Sicher kann ich streß befreit Leben aber dafür verdient man halt weniger.
das ist NONSENS !
Meine Erfahrung ist eine andere.
Je weniger ich (selber) arbeite, desto mehr verdiene ich: Es ist immer besser, sich andere abschuften zu lassen und es selber nur zu organisieren.
eulenauge
wennst guat delegieren konnst donn passts ...