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Im dritten Anlauf passt die neue Niere

Von D. Hebestreit, 25. September 2013, 00:04 Uhr
Im dritten Anlauf passt die neue Niere
Bringt in der Selbsthilfegruppe eigene Erfahrungen ein: Jürgen Holzinger Bild: (privat)

Das Leben nach der Dialyse: Holzinger steckt Energie in Selbsthilfegruppe für andere Kranke -

Aus der Not eine Tugend gemacht hat Jürgen Holzinger. Als mit 20 Jahren in Folge einer Autoimmunerkrankung seine beiden Nieren versagten, wollte der damals noch als Friseur arbeitende Ennser genau wissen, was da mit ihm passiert: Er begann das Studium der Gesundheitssoziologie in Linz und inskribierte parallel dazu auch Medizin und Psychologie in Wien. Für sich alleine zu kämpfen, war ihm jedoch nicht genug, und so gründete er auch die österreichweite Selbsthilfegruppe „Chronisch Krank“.

Nur einen halben Liter trinken

All das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krankheit Holzinger viel abverlangte. „Die Einschränkungen durch die Dialyse sind vielfältig, zum Beispiel darf man nur einen halben Liter Flüssigkeit täglich trinken. Auch im Sommer“, so der 36-Jährige. Denn wenn die Nieren komplett versagen, kann der Körper keinen Urin mehr ausscheiden. Flüssigkeit und Schadstoffe sammeln sich im Körper an und werden erst durch die Blutwäsche zwei Mal pro Woche aus dem Körper entfernt.

„Die Dialyse ist so anstrengend, als würde man fünf Stunden lang am Radl sitzen“, sagt der Betroffene. So sind sowohl die Tage vor der Dialyse belastet, wenn sich die Schadstoffe im Körper angesammelt haben, als auch die Tage danach, wenn man sich von der Prozedur erholen muss. „Die Leistungsfähigkeit sinkt auch, weil die Zahl der roten Blutkörperchen vermindert ist“, so Holzinger. Folgeerkrankungen sind etwa Ablagerungen an den Knochen und Probleme mit dem Kreislauf. Medikamente dämpfen den Appetit.

„Wenn die Nieren nicht funktionieren, muss man sich ungesund ernähren. Möglichst ohne Obst, Gemüse und Milchprodukte. Sonst wird der Kalium- und Phosphatspiegel zu hoch“, erinnert sich Holzinger. Denn diese Phase seines Lebens gehört mittlerweile der Vergangenheit an: Im Frühjahr 2012 bekam er erfolgreich eine Niere transplantiert. Das war in seinem Leben bereits der dritte Anlauf: Die erste Niere spendete seine Mutter, allerdings war diese von einem Tumor betroffen und musste nach einer Woche wieder entfernt werden. Die zweite Niere hielt vier Jahre lang, wurde dann aber vom Körper abgestoßen.

Engagement für Verein

Durch seine Leidensgeschichte lernte Holzinger, wie schwierig es ist, an Informationen über Förderungen und andere Unterstützungen in unserer Gesellschaft zu kommen. Deshalb gründete er mit anderen Ehrenamtlichen den Verein „Chronisch Krank“ mit Sitz in Enns, der bisher vor allem in Wien, Ober- und Niederösterreich aktiv ist.

Die für alle Interessierten offene Selbsthilfegruppe unterstützt Menschen mit verschiedenen chronischen Erkrankungen. Ein großer Erfolg des Vereins: die Reform des Behindertenparkausweises (Infokasten links).

Informationen und Kontaktdaten zum Verein „Chronisch Krank“ finden sie auf der Website www.chronischkrank.at

 

Behindertenparkausweis Neu

Ab 2014 gilt ein neues Gesetz für den Behindertenparkausweis. Ab dann sind nicht mehr die Bezirkshauptmannschaften, sondern ist das Bundessozialamt für Einstufung und Ausstellung zuständig. „Das schafft mehr Gleichheit“, sagt Jürgen Holzinger. In den Genuss der Vorteile kommen nicht mehr nur gehbehinderte Menschen, sondern auch Patienten, die aufgrund einer anderen Erkrankung in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Das kann ein Organtransplantierter sein, bei dem die Infektionsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln zu hoch wäre, oder COPD- und Herzpatienten, die nicht weitere Strecken zurücklegen können. Auch bei bestimmten Auswirkungen psychischer Erkrankungen kann ein Ausweis ausgestellt werden.

 

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 25.09.2013 18:39

Mein Sohn ist zu 100% gebehindert. ich muss ihn tragen und er wiegt 70 kg, und es ist leider immer wieder so das Nichtbehinderte auf dem Behindertenparkplatz stehen und was besonders in Mode gekommen ist-dass sich Nichtbehinderte den Ausweis von Bekannten und Freunden ausborgen um so in den "Genuß" eines angenehmen Parkplatzes zu kommen.
Was ich damit sagen will-es wird NIE so sein wie vorgesehen oder wie es sein sollte.auch wenn die Verteilung nun eine andere wird.
Mfg Irene Rapp

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