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Hilfe, mein Kind hat Fieber!

Von Barbara Rohrhofer, 16. Mai 2018, 00:04 Uhr
Hilfe, mein Kind hat Fieber!
Kinder fiebern immer wieder einmal, weil sie mehr Infekte haben als Erwachsene. Bild: Colourbox.de

Fieber bei Kindern macht vielen Eltern oft große Sorgen. Die OÖNachrichten-Gesundheitstour am Dienstag, 29. Mai, im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz widmet sich diesem heißen Thema.

Mein Kind hat Fieber! Wann ist die Temperatur zu hoch? Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen? Wie kommt es zum gefürchteten Fieberkrampf? Wie kann ich die erhöhte Temperatur am besten senken? Sind Hausmittel in Ordnung? „Das sind Fragen, mit denen Kinderärzte sehr, sehr oft konfrontiert werden“, sagt Primar Martin Henkel, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz. Gemeinsam mit seinen Kollegen, HNO-Oberarzt Wolfgang Schneidinger und Urologie-Primar Josef Oswald, wird er bei der Gesundheitstour am Dienstag, 29. Mai, ab 18 Uhr im Ordensklinikum alle Fragen rund um dieses heißes Thema beantworten.

Warum fiebern Kinder eigentlich viel häufiger als Erwachsene?

Primar Martin Henkel: Kleine Kinder haben ganz einfach häufiger Infektionserkrankungen, gegen die ältere Kinder oder Erwachsene immun sind, weil sie diese schon durchgemacht haben.

Wann spricht man von erhöhter Temperatur und wann von Fieber?

Fieber ist im Kindesalter eine Temperatur von 38,5 Grad. Alles vorher ist eine erhöhte Temperatur.

Wie misst man Fieber richtig? Unter der Achsel, im Ohr oder rektal?

Im Säuglings- und Kleinkindesalter ist die rektale Messung die zuverlässigste. Bei der Temperaturmessung im Ohr sollte man darauf achten, dass der Messvorgang exakt durchgeführt wird. Das gilt auch bei der Temperaturmessung unter der Achsel.

Die Frage aller Fragen: Wann gehört das fiebernde Kind zum Arzt?

Säuglinge bis zum ersten Lebensjahr mit Fieber ab 38,5 Grad. Und wenn Symptome wie Erbrechen, fehlende Flüssigkeitsaufnahme, starke Schmerzen und Atemnot dazukommen. Auch wenn sich das Kind nicht mehr beruhigen lässt und nichts mehr trinken will, sollte ein Arzt kontaktiert werden.

Ab welcher Temperatur muss man sich wirkliche ernsthafte Sorgen machen?

Hochfieberhafte Zustände über 41 Grad werden sehr selten erreicht. Die Höhe des Fiebers entscheidet aber nie über den Schweregrad der infektiösen Erkrankung, vielmehr sind Dinge wie Allgemeinzustand, Laune und Trinkvermögen ausschlaggebend.

Wie kann es sein, dass das Fieber bei meinem Kind hoch ist, ich aber keine Begleitsymptome feststellen kann?

Diese Situation gibt’s im Kindesalter sehr häufig, weil viele virale aber auch beginnende bakterielle Infekte zunächst keine Begleitsymptome oder zusätzliche Symptome bewirken. Insbesondere bei kleinen Mädchen, die sonst keine Symptome aufweisen, sollte man immer auch an einen akuten Harnwegsinfekt denken.

Man hört immer wieder, dass der Anstieg der Körpertemperatur über 40 Grad Organ- und Gewebeschäden zur Folge haben kann?

Bei einem organisch ansonsten gesunden Kind werden auch höchste Fieberzustände problemlos toleriert, solange eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit möglich ist.

Viele junge Eltern fürchten sich sehr vor dem so genannten Fieberkrampf, ab welcher Temperatur ist dieser möglich?

Der Fieberkrampf an sich ist zwar ein dramatisches Ereignis, für das Kind ist er jedoch prinzipiell nicht gefährlich. Dieser Krampf tritt nicht ab einer besonders hohen Temperatur auf, sondern bei einem besonders raschen Fieberanstieg. Fieberkrämpfe kommen in manchen Familien gehäuft vor. Eltern, denen dies bekannt ist, sollten daher rechtzeitig ein Fiebermittel zur Hand haben.

Wann und wie oft darf ich fiebersenkende Mittel anwenden? Welche eignen sich bei Babys, welche bei Kleinkindern?

Diese Mittel sollten dann zum Einsatz kommen, wenn das hohe Fieber den Allgemeinzustand des Kindes beeinträchtigt. Am besten geeignet dafür sind die Substanzen Ibuprofen und Paracetamol in der gewichtsbezogenen Dosis alle sechs Stunden.

Helfen Hausmittel wie Wickel gegen Fieber oder dienen sie nur zur Beruhigung der Eltern?

Hausmittel sind durchaus sinnvoll, solange sie innerhalb des medizinischen Rahmens angewandt werden. Dies betrifft vor allem die Verabreichung von Tees und kühlenden Wickeln.

Was, wenn das Fieber schubweise oder periodisch wiederkehrt?

Es gibt auch nicht-infektiöse wiederkehrende Fiebersyndrome. Diese sind insgesamt allerdings selten und und eher rheumatischer Natur.

Helfen Antibiotika gegen Fieber?

Mit Antibiotika werden ausschließlich Erkrankungen erfolgreich behandelt, die durch Bakterien verursacht werden, zum Beispiel eine eitrige Angina oder ein akuter Harnwegsinfekt. Gegen hochfieberhafte Infekte sind Antibiotika vollkommen sinnlos.

Wenn mein Kind hoch fiebert, fürchte ich mich immer vor einer Hirnhautentzündung. Ist meine Angst begründet?

Seit der Einführung der Impfungen gegen Hämophilus Typ B (im Rahmen der Sechsfach-Impfung), gegen Pneumokokken und zuletzt auch gegen Meningokokken B und zusätzlich FSME ist eine akute Hirnhautentzündung im Kindesalter sehr selten geworden. Bei anhaltendem Fieber, vor allem in Verbindung mit einem schlechten Allgemeinzustand, Nackenschmerzen oder gar Hautblutungen, ist umgehend eine Kontaktaufnahme mit dem Arzt beziehungsweise Spital erforderlich.

Gesundheitstour

Hilfe, mein Kind hat Fieber! Am Dienstag, 29. Mai, dreht sich im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz ab 18 Uhr alles um dieses Thema.

Die Experten: Primar Martin Henkel, Leiter der Kinderstation, HNO-Oberarzt Wolfgang Schneidinger (linkes Bild) und Primar Josef Oswald (rechts) von der Kinderurologie des Ordensklinikums beantworten alle Fragen zum Thema.

Eintritt frei: Nach dem Gesundheitstalk gibt es für alle Besucher noch eine gesunde Jause.

 

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