HPV-Impfung startet: Die wichtigsten Fakten
Jährlich diagnostizieren Ärzte bei 6000 Frauen in Österreich eine Krebsvorstufe am Gebärmutterhals, 600 erkranken dort an Krebs.
In den Schulen startet jetzt die Gratisimpfung für Mädchen und Buben gegen HPV-Viren. Die OÖN liefern die wichtigsten Informationen:
Was ist HPV?
HPV ist die Abkürzung für humane Papillomviren. Eine Infektion damit kann Gebärmutterhalskrebs aber auch andere Krebsarten (Schamlippe, Scheide, Penis, Anus) hervorrufen.
Wie werden die Viren übertragen?
In erster Linie durch sexuellen Kontakt. Auch durch intimen Hautkontakt ist eine Übertragung möglich.
Schützt ein Kondom vor der HPV-Übertragung?
Nein, nicht verlässlich.
Bedeutet jede Ansteckung mit HPV, dass man irgendwann Krebs bekommt?
Nein. Wenn man sich ansteckt, merkt man nichts davon. Oft verschwinden die Viren wieder ganz von selbst und die Infektion bleibt ohne Folgen. In manchen Fällen wird die Infektion jedoch chronisch, das heißt die Viren bleiben dauerhaft im Körper. Im Laufe vieler Jahre kann so Krebs entstehen. Fast jeden Tag stirbt in Österreich eine Frau an Gebärmutterhalskrebs.
Wovor genau schützt die HPV-Impfung?
Die Impfung schützt vor den wichtigsten HPV-Typen. Die Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 sind für 75 Prozent der Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich. Einer der Impfstoffe schützt zusätzlich auch vor den Niedrig-Risiko-Typen 6 und 11 und kann damit zusätzlich noch 90 Prozent der Genitalwarzen verhindern. Die Immunisierung ist nach drei Teilimpfungen vollständig.
Sollen auch Buben geimpft werden?
Geimpfte männliche Jugendliche sind weitgehend vor Genitalwarzen geschützt und können die HP-Viren auch nicht an ihre Partnerinnen weitergeben.
Welche Nebenwirkungen kann die HPV-Impfung haben?
Wie bei allen Impfungen kann es zu Reaktionen an der Einstichstelle (Rötungen, Schwellungen) kommen. Auch Fieber ist eine mögliche Nebenwirkung. Ansonsten ist die Impfung sehr gut verträglich.
Für wen ist die Impfung gratis?
Alle Mädchen und Buben ab dem 9. bis zum 12. Geburtstag erhalten die Impfung gratis an allen öffentlichen Impfstellen und bei einigen Ärzten. Die HPV-Impfung wird ab diesem Herbst auch in den vierten Klassen der Volksschule angeboten. Von 12 bis 15 ist der verbilligte Impfstoff (40 statt 52 Euro) in allen öffentlichen Impfstellen erhältlich. (dh)
Einen Fragenkatalog mit ausführlichen Antworten finden Interessierte unter www.gruenes-kreuz.org