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Gesundheits-Piercing "wirkt nicht"

Von D. Hebestreit, 08. Februar 2017, 00:04 Uhr
Gesundheits-Piercing "wirkt nicht"
Das Tragus Piercing (mit der Metallkugel) soll beim Abnehmen helfen. Bild: colourbox.de

Gegen Kopfschmerzen oder als Unterstützung beim Abnehmen: Spezielle Piercings sollen helfen, gesundheitliche Probleme zu meistern. Eine Ärztin widerspricht.

Das Konzept klingt verlockend: Um gegen Kopfschmerzen anzukämpfen, soll ein Piercing der innersten Knorpelfalte des Ohrs helfen. Die Idee dahinter ist, dass der entsprechende Akupunkturpunkt gereizt wird und so Kopfschmerz oder Migräne dauerhaft behandelt werden. Genannt wird diese Variante Daith Piercing, die zurzeit in sozialen Netzwerken als ungewöhnliche Gesundheitsbehandlung beworben wird.

Eine zweites Anwendungsgebiet soll das sogenannte Tragus Piercing abdecken, das beim Abnehmen unterstützen soll. Tragus nennt man den kleinen Knorpelteil am Eingang des Gehörkanals. Natürlich sei so ein Piercing nur zur Unterstützung geeignet und ersetze nicht Bewegung und die richtige Ernährung.

Gängige Piercings

"Solche Piercings machen wir in unserem Studio in Linz 80 bis 100 Mal pro Jahr. Doch die Menschen kommen vor allem aus ästhetischen Gründen", sagt Piercer Markus Kellner. Der 42-Jährige kann sich aber gut vorstellen, dass der metallene Körperschmuck sich positiv auswirken kann: "Es wird ein Schmerzreiz gesetzt – wie bei der Akupunktur. Meines Wissens gibt es aber noch keine Studien zu diesem Thema." Problematisch sei der Ansatz auch, weil in Österreich ja eigentlich nur Ärzte heilen dürfen, erklärt der Linzer, der seit 2002 gewerblich Piercings sticht, am Linzer WIFI Kurse abgehalten und in der Steiermark auch Prüfungen abgenommen hat.

Dauerreiz führt zur Gewöhnung

Wenig begeistert von der Idee von Piercings aus Gesundheitsgründen zeigt sich die praktische Ärztin Claudia Westreicher, die seit 20 Jahren sowohl Akupunktur betreibt als auch Piercings sticht. "Ein Piercing kann einen Dauerreiz auslösen, der aber wahrscheinlich zur Gewöhnung führt", sagt die Medizinerin. An eine therapeutische Wirkung glaubt sie nicht. Schließlich setzt die gebürtige Linzerin bei Kopfschmerzen bis zu 17 Akupunkturadeln, ein einzelner Punkt sei dafür einfach nicht ausreichend. Beim Abnehmen sei es zwar möglich, den Heißhunger durch Akupunktur zu lindern, das alleine sei aber sicher zu wenig. "Piercings sind eine Schönheitsgeschichte und haben nichts mit einer Behandlung zu tun. Meines Erachtens bringt das nichts", so die Ärztin.

"Wichtig ist es, bei Piercings steril, sauber und vorsichtig zu arbeiten – besonders, wenn sie einen Knorpel betreffen", sagt Westreicher. Denn der Dauerreiz kann den Knorpel zerstören; komme es zu Entzündungen oder Infekten, sei es gerade an diesen Stellen besonders problematisch.

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