Genuss macht fit, gesund, glücklich und schlank
Genießer sind fröhlicher, haben laut Studien bessere Abwehrkräfte und auch sonst viel mehr vom Leben.
Genießer sind die gesünderen Menschen. Sie ernähren sich ausgewogener, achten eher auf Lebensmittelqualität und treiben mehr Sport, sagt Marlies Gruber, Ernährungswissenschaftlerin und Autorin. Sie empfiehlt Genuss als probates Mittel für ein zufriedeneres Leben.
Die Wissenschafterin warnt davor, sich beim Essen selbst zu kasteien, und plädiert für vermehrte Genuss-Erlebnisse im Leben – unabhängig davon, ob sie kulinarischer Art sind oder nicht.
Genuss gegen Stress: Forscher vermuten, dass genussreiche Erlebnisse durch die Freisetzung von Gamma-Aminobuttersäure beruhigend und angstlösend auf das menschliche Gehirn wirken. Bei Genuss geht es vor allem darum, sich selbst etwas Gutes zu tun und das auch als solches zu registrieren. Selbst die beste Schokolade hat keine Genuss-Chance, wenn sie nebenbei schnabuliert wird. "Zum genüsslichen Verzehr brauchen wir Ruhe. Deshalb verschiebt sich schon seit Jahren die wichtigste Mahlzeit auf den Abend. Gleichzeitig hilft das Essen in aller Ruhe, Stress abzubauen", schreibt Gruber.
Genuss stärkt die Abwehrkraft: Genuss-Momente sind mit positiven Erinnerungen verknüpft, die wiederum das Immunsystem beeinflussen können. Eine amerikanische Untersuchung in den 1990er-Jahren hat bewiesen, dass Menschen, die genießen, mehr Immunglobulin A im Speichel haben. Dies ist ein Antikörper, der gegen Viren vorgeht, die in Nase und Mund eindringen und eine Infektion auslösen können.
Genießer essen anders: Das Österreichische Genussbarometer besagt, dass Genießer im Vergleich zu Nichtgenießern deutlich öfter frische Lebensmittel essen. Sie geben auch an, wesentlich mehr Obst und Gemüse zu konsumieren – aber auch häufiger Schinken, Fleisch und Wurst sowie Schokolade und Pralinen. Zum Essen scheinen Genießer ein grundsätzlich entspanntes Verhältnis zu haben.
Genießer mit Normalgewicht: "Dass ein restriktiver Umgang mit einzelnen Lebensmitteln den Heißhunger schüren kann, ist bekannt. Deshalb funktionieren ja Diäten nicht", sagt Ernährungswissenschaftlerin Marlies Gruber. Laut Genussbarometer haben genussfähige Menschen weit seltener Gewichtsprobleme.
Genuss macht glücklich: Es zeigt sich in vielen Studien, dass Depression und Genuss-Kompetenz zusammenhängen. Mit dem Auftreten von Depressionen kann die Genussfähigkeit verloren gehen. Man spricht vom so genannten hedonistischen Defekt. Zentrale Symptome sind Lustlosigkeit, Freudlosigkeit und Genussunfähigkeit. Umgekehrt kann das Wiedererlernen des Genießens und ein selbstfürsorglicher Umgang bei Depressionen helfen.
Kleine Schule des Genießens: Verhaltenstherapeut Rainer Lutz lehrt in seiner "Kleinen Schule des Genießens" seinen Patienten das Genießen wieder. Durch das kurzfristige Zulassen und bewusste Wahrnehmen von Glücksmomenten konnten zahlreiche Therapieerfolge verbucht werden, weil Genuss ermöglicht, im Hier und Jetzt zu leben.
Buchtipp: Marlies Gruber "Mut zum Genuss – Warum uns das gute Leben glücklich macht", edition a, 19,95 Euro
sich nicht informieren über das was wir essen, es verdirbt den Genuss