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Fang das Licht!

Von Von Valerie Hader, 07. Dezember 2016, 00:04 Uhr

Nasskalte, neblig-graue und trübe Wintertage können aufs Gemüt drücken. Die beste Therapie dagegen? "So viel Licht tanken wie möglich", sagt Psychiater Thomas Zaunmüller.

"Viele merken das schon ab Herbst, wenn das Wetter immer trüber wird und die Tageslichtlänge rapide abnimmt", sagt Thomas Zaunmüller, Leiter der Klinik für Psychiatrie 1 am Kepler Universitätsklinikum Linz (KUK), der seit Jahren Betroffenen erfolgreich mit Lichttherapie behandelt. Die OÖNachrichten haben ihn dazu befragt.

OÖNachrichten: Was passiert im Körper, wenn wir zu wenig Licht bekommen?

Thomas Zaunmüller: Lichtmangel führt dazu, dass zu viel Melatonin produziert wird. Ein Überschuss dieses Hormons gilt als Auslöser für eine Herbst-Winter-Depression. Licht wiederum unterdrückt die Produktion von Melatonin und fördert zudem die Ausschüttung von Serotonin, was landläufig als Glückshormon bekannt ist.

Welche Symptome treten dann auf?

Eine Herbst-Winter-Depression ist eine hormonelle Depression – die aber natürlich durch äußerliche Faktoren wie Problemen im Job, in der Partnerschaft oder durch Stress verstärkt werden kann. Generell zählen neben der getrübten Stimmung, Antriebs- und Kraftlosigkeit zu den Symptomen.

Wie erkenne ich, ob ich eine Herbst- Winter-Depression habe – oder generell depressiv bin?

Da gibt es vor allem zwei große Unterschiede: Während man bei einer normalen Depression meist unter Schlafstörungen leidet, ist große Müdigkeit ein Anzeichen der saisonalen Depression. Auch Heißhunger auf Süßes und auf Kohlehydrate kann ein Indikator sein, denn Menschen, die generell an Depressionen erkrankt sind, leiden eher unter Appetitlosigkeit.

Wie beuge ich nun dem Winterblues vor?

Indem sie soviel Licht tanken, wie möglich. Also darauf schauen, möglichst jeden Tag mindestens eine halbe Stunde hinauszugehen, am besten in der Mittagszeit zwischen elf und 14 Uhr. Wenn man dann noch die Sonnentage ausnutzt, reicht das schon, um gut durch die trübe Zeit zu kommen. Hilfreich ist zudem Bewegung an der frischen Luft und eine vitaminreiche Ernährung. Viele Betroffene berichten auch, dass es ihnen besser geht, sobald Schnee fällt, denn der macht die Welt ja auch gleich wieder viel heller.

Wie häufig ist die Herbst-Winter-Depression eigentlich?

Etwa drei bis vier Prozent – und weitere zehn Prozent leiden an einer milden Form, einem Winterblues sozusagen. Und für alle gilt: Mit Medikamenten kann man hier nichts machen. Meiner Erfahrung nach ist Lichttherapie die Methode der Wahl. Außerdem tritt eine Besserung der Symptome oft schon nach wenigen Behandlungen ein.

Wie läuft so eine Lichttherapie ab?

Dabei sitzen Betroffene mehrmals pro Woche etwa eine halbe bis eine dreiviertel Stunde vor einer sehr, sehr starken Lichtquelle. Die Therapie kann im Krankenhaus oder in der Ordination eines Arztes stattfinden.

Und gibt es Nebenwirkungen?

Manche Patienten empfinden das Licht anfangs als sehr grell, aber das gibt sich meist schnell. Allerdings kann es zu leichten Kopfschmerzen oder auch Augenbrennen kommen. Wer da bereits Probleme hat, sollte zuvor mit seinem Augenarzt sprechen.

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