Entspannung und Wohlgefühl durch Duftöle
Lavendel, Orange, Bergamotte: Im Unfallkrankenhaus Linz profitieren Patienten von der Aromapflege mit hochwertigen ätherischen Ölen. Der Duft hilft beim Gesundwerden.
Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist immer eine Ausnahmesituation: Oft haben die Patienten Schmerzen, sind von Angstgedanken geplagt oder stehen unter Schock. In dieser Situation ist es besonders wichtig, etwas für das Wohlbefinden der Betroffenen zu tun. Eine Möglichkeit dafür ist die Aromapflege.
Gegen den Krankenhausgeruch
"Der typische Krankenhausgeruch ist oft nicht angenehm. Da hilft eine Beduftung über eine Duftlampe oder ein Duftfleckerl, das man unter das Kissen legen kann", sagt Diplomkrankenschwester Sabrina Willnauer vom Unfallkrankenhaus der AUVA. Sie ist dort seit drei Jahren für die sogenannte Aromapflege zuständig.
Die wichtigsten Standbeine dafür sind die Hautpflege und die Raumbeduftung. Bei der Dekubitus-Prophylaxe helfen Einreibungen vor dem Wundliegen. Auch Hautfalten mit Ölen zu behandeln, hat eine positive Wirkung: So können die betroffenen Stellen nicht so schnell wund werden oder sich entzünden. Sogenannte Handstreichungen, bei denen die Schwester die Hände mit Pflegeöl ganz sanft einreibt, helfen bei unruhigen oder ängstlichen Patienten.
"Der Hautkontakt tut den Betroffenen besonders gut – normalerweise tragen wir ja bei der Pflege Handschuhe. Wir machen die Handstreichungen auch bei schwer kranken und sterbenden Menschen", sagt die 30-jährige Schwester. Berührungen seien besonders für ältere Menschen, die sonst alleine sind und im Altersheim wohnen, ein wertvolles Gut. Für die Beduftung von Räumen kommen verschiedene Öle in Frage:
Lavendel: Er eignet sich besonders für die Desinfektion von Räumen und bei septischen Wunden.
Bergamotte: Der Duft ist speziell nach Unfällen hilfreich. Er wirkt bei depressiven Patienten, gibt Stabilität.
Zitrone: Gute Erfolge werden bei Übelkeit erzielt.
Orange: "Das ist ein Duft, den jeder mag", sagt Willnauer.
Weißtanne: Der Weihnachtsduft erinnert an eine Winterlandschaft. Er wirkt antibakteriell und reinigt die Luft, kann helfen, Schmerzen zu lindern, und belebt.
Weihrauch: Der antivirale und antibakterielle Duft hat ausgleichende Wirkung. Besonders bei sehr betagten Patienten weckt er oft positive Erinnerungen an früher.
Zeder: Diese Note kommt bei der Sterbebegleitung zum Einsatz.
Rose: Auch dieser Duft eignet sich besonders gut für die Sterbebegleitung.
In die Duftlampe kommen fünf bis zehn Tropfen des ätherischen Öles. "Für Kinder sollte man nur ein bis zwei Tropfen nehmen" so die Expertin.