Eiskalte Tipps für süße Früchtchen
Wie man richtig einfriert, erklärt Professorin Bettina Higl vom Lehrgang Lebensmitteltechnologie an der Fachhochschule Wels.
Die ersten Erdbeeren sind bald reif, und spätestens jetzt denken viele Menschen ans Einfrieren – um die Saison für regionale und saisonal richtig geerntete Früchte zu verlängern. Doch fast jeder hat schon erlebt, dass er mit dem aufgetauten Ergebnis nicht zufrieden war.
Wie man richtig einfriert, erklärt Professorin Bettina Higl vom Lehrgang Lebensmitteltechnologie an der Fachhochschule Wels: "Wichtig ist es, die Lebensmittel so rasch wie möglich auf eine möglichst tiefe Temperatur zu bringen – bei Tiefkühlgeräten auf bis zu –25 Grad."
Dann wird das freie Wasser in der Nahrung gefroren (zirka 15 Prozent des Wassers sind gebunden und gefrieren nicht), und je langsamer das geht, um so größer wachsen die Eiskristalle. Diese können dann die Struktur des Lebensmittels zerstören. Das Ergebnis: Nach dem Auftauen tritt Wasser aus, das Gefriergut wird matschig.
Sauerstoff schadet
Der zweite wichtige Faktor ist der Entzug von Sauerstoff. Wer Gemüse, Obst oder Brot in Vakuumbeuteln verwahrt, verhindert, dass es zu Oxidationsprozessen mit Sauerstoff kommt. Das ist zwar nicht gefährlich, kann aber den Geschmack verändern. "Auch in richtig eingefrorenen Lebensmitteln und bei tiefen Temperaturen kann es zu Abbauprozessen kommen", sagt die Tiefkühlexpertin.
Tiefkühl-Tipps
Beeren und Früchte: Wer sie mit Zitronensaft beträufelt und in Zucker wälzt, erreicht besonders kleine Eiskristalle. Die Konsistenz bleibt besser erhalten. Bis zu zwölf Monate Haltbarkeit.
Gemüse: Wird es blanchiert (kurz in heißes Wasser gegeben), kann ein Enzym außer Kraft gesetzt werden, das sonst auch bei niedrigen Temperaturen Inhaltsstoffe abbaut. Das würde zu einer geschmacklichen Veränderung führen.
Brot und Gebäck: In gasdichtem Material verpacken. Sonst trocknen Brot und Gebäck aus. Außerdem sollte kein Sauerstoff zu den Backwaren kommen. Bis zu zwölf
Monate Haltbarkeit.
Fleisch: Je fetter Fleisch ist, um so kürzer darf man es tiefgekühlt aufbewahren. Stücke mit höherem Fettanteil dürfen maximal drei bis sechs Monate in die Tiefkühltruhe, sonst kann sich schon bald ein ranziger Geschmack einstellen.
Kräuter: Sie lassen sich gut einfrieren, verlieren aber an Intensität.
Milchprodukte: Je fetter sie sind, um so weniger lang sollte man sie im Tiefkühlschrank zwischenlagern. Butter bleibt etwa vier bis sechs Monate frisch. Auch Joghurt und Topfen lassen sich gut einfrieren.
Nahrung nach dem Auftauen rasch verarbeiten oder im Kühlschrank lagern!