Der Alkoholkonsum steigt mit der Arbeitszeit
Der Druck im Berufsleben ist hoch - und um ihn auszuhalten greifen viele Menschen auch am Arbeitsplatz oder noch davor zur Flasche. Das zeigt eine Umfrage aus der Steiermark.
Alkoholismus ist kein Phänomen sozialer Randgruppen, sondern kommt auch bei vollzeitbeschäftigten, sozial gut integrierten Menschen immer häufiger vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die „Steirischen Gesellschaft für Suchtfragen“ durchgeführt hat. Der Grund dafür: „Der Druck in der Arbeitswelt steigt - und um ihn auszuhalten greifen viele Menschen auch am Arbeitsplatz oder noch davor zur Flasche“, sagt Barbara Hochstrasser. Alkohol werde getrunken, um subjektiv die eigene Leistung zu steigern und den Ansprüchen gerecht zu werden.
Wie die Auswertung der Befragung weiters ergab, wird Alkohol in dieser Zielgruppe auch konsumiert, um Arbeiten leichter verrichten zu können, sich selbstsicherer gegenüber anderen zu fühlen, Entscheidungen leichter treffen zu können und ausdauernder zu sein. Hier habe es vor allem signifikante Ergebnisse bei Jüngeren (18 bis 34 Jahre) und vollerwerbstätigen Personen gegeben, hieß es. "Das allgemeine Vorurteil , dass sich ein problematischer Alkoholkonsum vor allem in sozialen Randgruppen wiederfindet, muss demnach aufgegeben werden", sagte die Leiterin der Umfrage. Es seien die "Tüchtigen und Fleißigen", die - zunächst bei geringer Dosierung - die leistungssteigernde Wirkung des Alkohols nutzen und sich damit mit den ersten Schritten auf dem Weg in einen kritischen Alkoholkonsum befinden.
Daher: Unbedingt Arbeitszeitverkürzung zumindest auf eine 35-Stunden-Woche!
"Studien", welche im Wesentlichen auf der Auswertung von ausgefüllten Formularen von weniger als 400 Personen beruhen, sind statistisch gesehen von minderem Wert.