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Dank Hörimplantat: "Endlich kann ich wieder telefonieren"

Von Claudia Riedler, 01. Juni 2016, 00:04 Uhr
Dank Hörimplantat und viel Training: "Endlich kann ich wieder telefonieren"
Franz Gillesberger lauscht in den Bergen den leisen Tönen der Natur. Bild: privat

Franz Gillesberger hat mit dem Cochleaimplantat viel an Lebensqualität gewonnen.

Wenn mich jemand fragt, was das für ein Gerät hinter meinem Ohr ist, dann erkläre ich das einfach", sagt Franz Gillesberger. Der 65-Jährige aus Ebensee trägt ein "Cochleaimplantat" (genaue Beschreibung siehe Kasten). Das Gerät hilft ihm, wieder zu hören "und zum Beispiel mit Ihnen zu telefonieren", sagt der pensionierte Lehrer im OÖN-Gespräch.

Seine vermutlich genetisch bedingte Schwerhörigkeit hat bereits in den 1990er Jahren begonnen. "Es wurde dann zunehmend schlechter, bis ich 2002 in Pension geschickt wurde. Damals war ich 51 Jahre alt", sagt Gillesberger. Fachärzte führten mehrere Operationen an seinem Mittelohr durch. Ohne Erfolg. Vor rund zehn Jahren wurde die völlige Taubheit am rechten Ohr und ein Hörvermögen von zehn Prozent am linken Ohr diagnostiziert. "Ich habe mich immer mehr zurückgezogen, man vereinsamt, wenn man nicht hört", sagt der Ebenseer. Die Leute verwechseln Schwerhörigkeit teilweise auch mit Dummheit.

Implantat in Linz eingesetzt

Besonders weh tat neben dem Jobverlust auch der Ausstieg aus der Musik. Gillesberger spielte 30 Jahre lang in zwei Orchestern Violine. "Zuerst hatte ich mit den hohen Tönen Probleme, dann wurde es immer schwieriger und ich habe mit der Musik aufgehört. Ich wollte nicht ausgelacht werden", sagt er. Auch Musik passiv zu konsumieren, war nicht mehr möglich. Vor eineinhalb Jahren wurde ihm schließlich im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern ein Cochleaimplantat eingesetzt.

"Allerdings darf man sich das nicht so vorstellen, dass dadurch einfach ein Schalter umgelegt wird. Man muss schon hart arbeiten, um mit dem Implantat wieder gut hören zu können", sagt der 65-Jährige. Als ehemaliger Deutschlehrer wählte er die Literatur als Trainingsprogramm. "Ich habe täglich Hör-CDs angehört und parallel dazu das Buch gelesen. Das war wichtig, um mich an die fremden Stimmen zu gewöhnen." Außerdem habe er sich bekannte Musik-Stücke wie Mozarts "Zauberflöte" immer wieder angehört.

Wieder Musik hören

Nach etwa einem Jahr Training fühlt sich Gillesberger auch in größeren Gruppen wieder wohl. Er leitet ehrenamtlich das Museum in Ebensee (museum.ebensee) und ist daher viel unter Menschen. Selbst macht er nur selten Musik, er hört sie aber gerne. "Ja, ich kann wieder Musik hören und fahre oft zu Konzerten nach Salzburg oder ins Musiktheater nach Linz", sagt er. Wenn er doch Ruhe braucht, zieht es ihn in die Berge. "Hier genieße ich die leisen Naturgeräusche, die ich lange nicht hören konnte, wie etwa das Zirpen der Grillen, das Rauschen des Baches und das Summen der Bienen."

Franz Gillesberger rät Menschen mit ähnlicher Diagnose, es unbedingt mit einem Cochelaimplantat zu versuchen. "Und nicht verzweifeln, wenn es einige Zeit dauert, bis man wieder richtig hört."

Cochleaimplantat

  • Cochleaimplantat-Systeme eignen sich für Menschen mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust, die noch über einen funktionstüchtigen Hörnerv verfügen.
  • Zwei Komponenten: Der Audioprozessor wird hinter dem Ohr getragen. Das Implantat wird operativ hinter dem Ohr unter der Haut platziert.
  • Wie funktioniert’s? Der Prozessor nimmt Audiosignale mit einem Mikrofon auf und wandelt sie in elektrische Signale um. Diese werden durch Induktion über eine Spule an das Implantat weitergegeben.

 

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