Beerige Reifeprüfung
Rund und g’sund: Die kleinen Früchte liefern viele wertvolle Nährstoffe, schützen die Zellen und schmecken auch noch himmlisch. Zum Glück werden sie jetzt endlich reif.
Erdbeeren, Himbeeren, Risibsel, Heidelbeeren und natürlich die Brombeeren: Einige Früchte sind schon reif, andere werden es gerade. Doch für alle gilt: Frisch schmecken sie am besten.
Und egal ob himmlisch süß oder erfrischend sauer: In Beeren steckt noch viel mehr: „Anthocyan“ lautet dabei das Zauberwort.
Der sekundäre Pflanzenstoff verleiht den Früchten ihre intensive Farbe, wirkt entzündungshemmend und stärkt die Immunabwehr. Je dunkler die Beeren, desto mehr des gesunden Farbstoffs enthalten sie. Vor allem bei Heidelbeeren und Brombeeren heißt es deshalb: unbedingt zugreifen!
Die Antioxidantien in Heidelbeeren, Himbeeren und Co. wirken in den Zellen wie ein Schutzschild im Kampf gegen aggressive Umwelteinflüsse und freie Radikale. Sie zaubern so einen strahlenden Teint und können sogar einer vorzeitigen Faltenbildung vorbeugen.
„Beeren besitzen ein geballtes gesundheitliches und kulinarisches Potential“, ist auch Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler überzeugt, die den ungewöhnlichen Eigenschaften gewöhnlicher Beeren bei einem Vortrag am Polnischen Institut in Wien auf den Grund ging. Und ganz abgesehen davon können Beeren sogar glücklich machen, erinnert der Geschmack doch viele auch an Sommer, Sonne und unbeschwerte Kindertage.
Erdbeeren:
Sie gehören zu den absoluten Lieblingsfruchtsorten der Österreicher. Gut so, denn Erdbeeren enthalten Folsäure, Eisen und Magnesium und vor allem extrem viel Vitamin C (sogar mehr als Orangen und Zitronen). Mit nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm erhalten sie zudem die schlanke Linie.
Heidelbeeren:
Auch in Heidelbeeren ist reichlich Vitamin C enthalten – genauso wie Vitamin E, das seit langem als Schönheitsvitamin gilt. Dank des hohen Farbstoffgehalts gelten Heidelbeeren generell als Anti-Aging-Essen. Hervorzuheben sind auch die Gerbstoffe in Heidelbeeren, die gegen Durchfall helfen sollen.
Himbeeren:
Die Früchte punkten mit blutbildendem Eisen, aber auch mit Magnesium und Kalzium. Gleichzeitig haben Himbeeren einen höheren Gehalt an Ballaststoffen als viele andere Früchte. Das macht sie zum idealen gesunden Snack. Die Ballaststoffe sättigen nicht nur, sie sind auch optimal für eine gesunde Verdauung.
Ribisel:
Ribisel unterstützen mit ihren vielen Vitaminen das Immunsystem. Die verschiedenen Arten haben durchaus auch unterschiedliche Nährwerte: Schwarze Beeren haben im Vergleich zu den roten und weißen besonders viele Ballaststoffe und Vitamin C. Und vielleicht heißt es auch hier nicht umsonst: „Sauer macht lustig und auch gesund.“
Brombeeren:
Die süß-säuerlich schmeckenden Früchte galten schon in der Antike als Heilmittel. Sie sind gut für den Magen und sollen sogar blutbildend wirken und den Cholesterinspiegel auf Normal-Niveau halten. Auch der Tee aus den Blättern gilt als überaus gesund und wird in der Volksmedizin etwa bei Heiserkeit, Fieber und Durchfall angewendet.
Rezept Erdbeer-Mohntorte
Zubereitungszeit ca. 25 Minuten, Kühlzeit im Kühlschrank 4 bis 6 Stunden, im Tiefkühlschrank 2 bis 4 Stunden
Zutaten für den Mohnboden: 2 Tassen Walnüsse, 1 Tasse Kokosmehl, 1 Tasse Mandeln, 2 Tassen Blaumohn, 1 Msp. Vanille, 1 Msp. Zimt, etwas abgeriebene Zitronenschale, etwa 1 Tasse Dattelpaste.
Für den Boden alle trockenen Zutaten fein mahlen, dann mit Dattelpaste zu einem Teig kneten. Diesen in einem Tortenring auf ein mit Backpapier belegtes Blech drücken.
Zutaten für die Erdbeercreme: 5 Tassen Erdbeeren, 1 Tasse Cashewkerne, Saft von 2 Zitronen, 1 Tasse Agavendicksaft, 1 Tasse geschmolzenes Kokosöl, 1 EL Flohsamenschalen.
Für die Creme alle Zutaten bis auf die Flohsamenschalen fein mixen, dann Flohsamenschalen dazugeben und erneut gut mixen. Die Creme auf den Tortenboden streichen und das ganze kühlen. Vor dem Servieren mit frischen Erdbeeren garnieren.
Beeren einmal eiskalt genießen
Backen auf die neue Art: Erdbeerkuchen, Himbeerschnitten und natürlich Klassiker wie Sachertorte. Die Wiener Konditorin Maja Scheid zeigt in ihrem Buch süße Köstlichkeiten – allerdings sind alle Rezepte vegan, kommen ohne raffinierten Zucker aus und werden auch nicht gebacken. Nüsse bilden dabei meist die Basis für den Boden, Trockenobst bringt die Süße und "gebacken" wird im Kühlschrank.
Buchtipp: "Sweet und Raw: Vegane Rohkost-Kuchen" von Maja Scheid, Ulmer Verlag, 20,50 Euro