Autsch, mein Kopf tut soooo weh!
Auch Jugendliche sind laut einer neuen Befragung öfter betroffen. Am häufigsten sind Migräneanfälle, die jedoch nicht immer als solche erkannt werden.
Rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen können zumindest einmal in vier Wochen wegen Kopfschmerzen nicht in die Schule gehen. Das ergab die Auswertung von Fragebögen in Wien und Istanbul. Cicek Wöber-Bingöl von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der MedUni Wien im AKH und ihre Co-Autoren haben Kopfschmerz-Fragebögen für Kinder zwischen sechs und elf Jahren und für Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zur selbstständigen Beantwortung durch 1202 Schüler ausgewertet.
Fast jedes Kind kennt Kopfweh
Das Durchschnittsalter – so die Veröffentlichung der Erfahrungen im Journal of Headache and Pain – betrug 13,9 Jahre. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Kopfschmerzen ist den Ergebnissen zufolge hoch. So hatten 89,3 Prozent der Probanden zumindest einmal im Jahr vor der Erhebung Kopfschmerzen gehabt. Zu 39,3 Prozent waren es Migräne-Anfälle gewesen, zu 37,9 Prozent sogenannte Spannungskopfschmerzen. 4,5 Prozent hatten sogar an 15 oder mehr Tagen pro Monat an diesen Beschwerden gelitten.
20,7 Prozent waren mindestens einmal von der Schule wegen Kopfschmerzen ferngeblieben, 48,8 Prozent hatten zumindest einmal pro Monat nicht ihren normalen Aktivitäten nachgehen können.
Während Erwachsene in vielen Fällen mit diesen häufigen Beschwerden umzugehen gelernt haben, ist die Angelegenheit speziell bei Kindern oft viel schwieriger. Das kann daran liegen, dass gerade Kleinkinder eben die Symptome nicht so "typisch" schildern wie Erwachsene. Andererseits haben sie auch in vielen Fällen andere Beschwerden. So kann sich beispielsweise die Migräne – häufig bei Kindern durch Schlafrhythmusstörungen, Stress, soziale Konflikte oder ähnliches ausgelöst – auch in unklaren Bauchbeschwerden äußern.
Generell wird bei Kindern und Jugendlichen auch häufig mit der Gabe von Schmerzmitteln eher zugewartet, während Erwachsene längst schon zur Tablette gegriffen haben.
Tipps für Eltern
Harmlose und gelegentliche Kopfschmerzen lassen oft rasch nach, wenn Kinder Zuwendung und Ruhe erhalten.
Ein Arztbesuch ist erforderlich, wenn das Kind regelmäßig oder immer wieder Kopfschmerzen hat, wenn einfache Maßnahmen (Ruhe, Schlaf, ein kühles Tuch auf der Stirn, eine sanfte Massage mit Pfefferminzöl) keine Linderung bringen und die Schmerzen länger als zwei Stunden anhalten, wenn der Arzt bei Ihrem Kind bereits Spannungskopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert hat, die Attacken aber häufiger und stärker werden, wenn neue Symptome hinzukommen oder sich die Art der Schmerzen ändert, wenn Krampfanfälle auftreten oder die bisherige Behandlung nicht mehr wirksam ist.
Medikamente nur nach Absprache mit dem Arzt.