3D-Videospiele könnten vor Demenz schützen
Nach Einschätzung von Forschern könnten bestimmte 3D-Computerspiele Senioren dabei helfen, geistig fit zu bleiben.
Ein kanadisches Ärzteteam hatte für eine Studie ältere Menschen sechs Monate lang an fünf Tagen in der Woche für je eine halbe Stunde "Super Mario 64" spielen lassen. Eine Vergleichsgruppe übte Klavier, eine dritte Gruppe bekam keine Aufgaben.
Es zeigte sich: Nur bei den Teilnehmern, die Super Mario spielten, legte die Graue Substanz im Hippocampus in dem halben Jahr zu, das Kurzzeitgedächtnis verbesserte sich. Der Hippocampus ist eine Gehirnregion, in der neue Eindrücke als Erinnerung gespeichert werden. Hier werden zudem räumliche Informationen so zusammengefügt, dass sich eine Art innere Karte ergibt.
Neues lernen hält das Gehirn fit
Ein Abbau im Hippocampus gilt als beteiligt an Demenzerkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit. Bei der Vergleichsgruppe, die nichts Neues lernte, nahm die Menge der Grauen Substanz in allen getesteten Gehirnarealen ab. Unabhängige Experten sehen durchaus Potenzial für solche Ansätze, warnen aber vor voreiligen Schlüssen.
Hans Förstl von der Münchener Poliklinik für Psychiatrie nimmt an, dass es durchaus sinnvoll sein könnte, Computerspiele einzusetzen, um präventiv gegen Demenz vorzugehen. Gerade Senioren, die weniger mobil sind und sich deshalb in den immer gleichen Räumen bewegen, trainierten einen Teil des Hippocampus kaum.