Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

„Kellerleichen“: Lebenslange Haft für Estibaliz C. wegen zweifachen Mordes

23. November 2012, 00:04 Uhr
Bild 1 von 23
Bildergalerie Estibaliz C. vor Gericht
Bild: APA

WIEN. Die Geschworenen sprachen die Spanierin (34) einstimmig schuldig, das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Einstimmig sprachen die Geschworenen kurz nach 18 Uhr die Eisdielenbesitzerin (34) mit spanisch-mexikanischer Doppelstaatsbürgerschaft wegen Mordes an ihrem Ex-Mann und ihrem Freund schuldig. Das Gericht verhängte eine lebenslange Haftstrafe und verfügte zudem die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Estibaliz C. sei eine „komplette Lügnerin“, die die Morde heimtückisch begangen habe, sagte Staatsanwältin Petra Freh in ihrem Schlussplädoyer. Ohne das Wort „lebenslang“ in den Mund zu nehmen, betonte die Anklägerin, es könne nur „eine richtige Strafe“ für die Frau geben, die „wenig Reue zeigt“. „Ich kann nicht mehr sagen, als das es mir leid tut, dass ich Holger und Manfred das Leben genommen habe“, waren die letzten Worte der Angeklagten, ehe sich die Geschworenen gegen 16.50 Uhr zu den Beratungen zurückzogen. Verteidiger Rudolf Mayer betonte, dass die Frau psychisch schwer gestört, unbescholten und geständig sei. „Geben Sie ihr einen Funken Hoffnung“, bat der Anwalt, eine zeitlich begrenzte Haft und nicht „lebenslang“ zu verhängen, vergeblich.

Warum erschoss die Spanierin im April 2008 erst ihren Ex-Mann Holger H. (48) und zweieinhalb Jahre später ihren aus dem Hausruckviertel stammenden Lebensgefährten Manfred H. (47) und zerstückelte beide Leichen mit einer Kettensäge? Estibaliz C. sei narzisstisch schwer gestört, aber nicht geisteskrank, sodass sie sehr wohl zurechnungsfähig sei, sagte die Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner. „Von ihren Eltern hat sie gelernt, dass sie sich als Frau unterordnen muss“, sagte Kastner. Die Frau habe kein Selbstwertgefühl. Diese „emotionale Leere“ versuche sie durch das Ringen um Anerkennung von Männern aufzufüllen. Zudem hoffte Estibaliz C., ein Kind würde ihr fehlende Zuwendung und Nähe geben.

„Getrieben von der Bedürftigkeit“ habe sie den jeweils „nächstbesten Mann“ genommen, den Richtigen aber nie gefunden. „Es ist unglaublich, in wie viele defizitäre Partnerschaften die Frau geraten ist“, sagte Kastner. Da ihr ihre Opfer nicht gaben, was sie wollte (vor allem keine Kinder), erlebte sie die Beziehungen bald als „Käfig“. Weil sie aber nie gelernt habe, sich gegen Männer durchzusetzen und sich „normal“ zu trennen, habe sie daraufhin Mordfantasien entwickelt und umgesetzt. Die Rückfallwahrscheinlichkeit bei Morden betrage normalerweise null bis sechs Prozent. Bei der Spanierin geht die Psychiaterin aber von 31 Prozent Wahrscheinlichkeit in den nächsten zehn Jahren aus.

Lesen Sie ausführlich im Liveticker vom vierten und letzten Prozesstag!

mehr aus Chronik

Pkw abgenommen: Mit 95 km/h durch 30er-Zone gerast

Fahrt in den Osterurlaub: Wo Sie heuer Nerven brauchen

Eis brach: Bergretter bei Ausbildungskurs in Tirol verletzt

Magnitude von 4,8: Erdbeben in Norditalien auch in Kärnten zu spüren

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 23.11.2012 21:53

und Männer, die ihr nie gaben, wonach ihr gelüstete?

Eine fatale Ansicht der Eltern, sich im Neuen Jahrtausend Männern unterordnen zu müssen, da kann kein Vertrauen entstehen, in Phasen des Ausgeliefertsein!
Wird sie an der Haftstrafe zerbrechen?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen