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Neue Mittelschule ersetzt Hauptschule

Von nachrichten.at/apa, 02. März 2012, 11:06 Uhr
schulkinder
(Symbolbild) Bild: colourbox.com

WIEN. Die bisher als Schulversuch geführte Neue Mittelschule (NMS) wird ab dem kommenden Schuljahr 2012/13 zur Regelschule. Die vermittelten Inhalte sollen denen des Realgymnasiums entsprechen, brauchen aber einen eigenen Lehrplan. Wesentlichstes Merkmal: eine erweiterte Notenskala.

Mit der Zustimmung zum Regierungsentwurf im Unterrichtsausschuss des Nationalrats durch die Regierungsparteien am Donnerstag gehört die Hauptschule der Vergangenheit an und wird schrittweise bis 2018/19 durch die NMS ersetzt. Der Verordnungsentwurf geht mit Freitag in Begutachtung, die Frist läuft bis 20. April.

Laut Entwurf soll in der dritten und vierten Klasse NMS in Deutsch, Mathematik und lebenden Fremdsprachen (meist Englisch) zwischen "grundlegender" und "vertiefter Allgemeinbildung" unterschieden werden - also ob jemand in diesen Fächern die Basisbildung oder darüber hinausgehende, komplexere Sachverhalte beherrscht. Der Unterricht selbst soll dabei für alle gleich sein, im Rahmen von innerer Differenzierung Schüler aber nach Komplexität der Aufgaben unterschieden werden. Ob ein Schüler das "grundlegende" oder "vertiefte" Niveau erreicht, wird auch im Zeugnis ausgewiesen und entscheidet, ob er zum Übertritt in eine AHS oder berufsbildende höhere Schule (BHS) berechtigt ist.

Sieben Noten

Damit entsteht eine neue Beurteilungsskala mit sieben Noten: Bei der vertieften Bildung reicht sie de facto nur von "Sehr Gut" bis "Genügend", denn ein "Nicht Genügend" in diesem Beurteilungsschema entspricht einem "Befriedigend" nach "grundlegender Allgemeinbildung". Die Skala bei der "grundlegenden Allgemeinbildung" reicht also nur von "Befriedigend" bis "Nicht Genügend". Denn ein "Sehr Gut" oder "Gut" in der "grundlegenden Bildung" ist gleichbedeutend mit einem "Befriedigend" oder "Genügend" in der "vertieften Allgemeinbildung", hat aber den Vorteil, dass es zum Aufstieg in eine höhere Schule berechtigt.

Hintergrund der neuen Skala laut Schmied: "Für die Motivation der Jugendlichen ist die Differenzierung ganz entscheidend, weil es sonst viele 'Nicht Genügend' gibt, wenn Schüler die vertiefte nicht schaffen, aber die grundlegende sehr wohl". Damit müssten sie die Berufsausbildung nicht mit einer negativen Note beginnen. Das "Betriebsziel" der NMS sei grundsätzlich, dass alle Schüler die "vertiefte Bildung" erreichen - "in der Praxis werden es aber nicht alle schaffen", betonte auch Sektionschef Kurt Nekula.

Damit ein Schüler zum Aufstieg in eine AHS oder BHS berechtigt ist, muss er in Deutsch, Mathe und lebender Fremdsprache nach der "vertieften Allgemeinbildung" beurteilt werden - ob mit "Sehr gut" oder "Genügend" ist - wie in der AHS-Unterstufe auch - für die Übertrittsberechtigung egal. Wird er in einem der drei Fächer nur nach der "grundlegende Allgemeinbildung" beurteilt, kann die Klassenkonferenz entscheiden, ob er dennoch die AHS/BHS-Reife erhalten soll.

Für Schmied ist die geplante Umwandlung der Hauptschulen in NMS "ein wichtiger großer Schritt, es wird aber nicht der letzte Schritt sein". Sie ortete zumindest in Vorarlberg ein Abgehen der ÖVP vom dogmatischen Nein zu einer gemeinsamen Schule der Sechs- bis 14-Jährigen. Sie habe entsprechende Wortmeldungen der Bürgermeister von Bregenz, Lustenau und von Landeshauptmann Markus Wallner "mit Freude gehört" und forderte sie auf: "Nun lasst Worten Taten folgen".

Kritik und Lob

Nach Kritik vonseiten der Grünen und einzelnen VP-Abgeordneten bleibt das Unterrichtsfach "Ernährung und Haushalt" weiter ein Pflichtfach, wie aus einer Aussendung der Parlamentskorrespondenz hervorgeht.

Als "historischen und entscheidenden Reformschritt, mit dem erstmals seit 50 Jahren einer neuer Schultyp mit pädagogischen Inhalten geschaffen" werde, bezeichnet SP-Bildungssprecher Elmar Mayer die Überführung der NMS ins Regelschulwesen. 230 Millionen Euro stehen dafür zusätzlich zur Verfügung. Die AHS-Unterstufe bleibt - anders als von der SPÖ ursprünglich angestrebt - bestehen, der Zug zur gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen sei laut Mayer aber "keineswegs abgefahren". Mit der NMS, die u.a. Teamteaching und unterschiedliche Beurteilung nach "vertiefter" bzw. "grundlegender" Allgemeinbildung bringt, könne vorerst die Kluft zwischen AHS und Hauptschule verringert werden. Auch VP-Bildungssprecher Werner Amon zeigte sich zuversichtlich, dass der Schritt "eine neue Art der Pädagogik und individuelle Förderungsmöglichkeiten" statt der bisherigen Leistungsgruppen bringe, "ohne das Leistungsprinzip außer Kraft zu setzen".

Kritik kam erneut von der Opposition. Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser etwa warnte vor einer "fatalen Fehlentwicklung" und einem Rückschritt gegenüber der Hauptschule und forderte ebenso wie das BZÖ weitere Reformschritte in Richtung gemeinsame Schule. FP-Bildungssprecher Walter Rosenkranz indes wandte sich gegen das "ideologische Projekt der SPÖ" einer gemeinsamen Ganztagsschule und kritisierte den Zeitpunkt der Einführung vor Evaluierung des Schulversuchs.

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20  Kommentare
20  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.03.2012 13:26

die 230 Millionen sind keine zusätzlichen Kosten, die wurden nämlich vorher bei der Oberstufe (20%) und den BMHS (80%) eingespart. Wer sich noch erinnert kann: 420 Mio von Schmied gefordert, ca. 220 eingespart und weitere 200 von der BIG (Gebäudemieten) gestundet. Die Qualität der Ausbildung leidet natürlich darunter und ein weltweites Erfolgsmodell (nämlich die HTL und andere BHS) leiden stark darunter. Klassen mit über 30 Schülern (bis zu 36) sind keine Seltenheit. Manchmal werden Fächer sogar klassenübergreifend zusammengelegt und da sitzen dann in Mathe und Deutsch mehr als 30 Schüler drin. Die Gruppenteilungen werden nicht eingehalten, usw. Jedes Jahr stehen noch weniger Werteinheiten zur Verfügung.

Aber in Zukunft wird alles besser. Die neuen Mittelschüler, viel besser ausgebildet als bisher, werden die Oberstufe und BHMS stürmen und für einen Anstieg der Akademikerquote sorgen. Danke Frau BM Schmied, danke ihr Bildungsexperten und danke liebe SPÖ...

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laechler (946 Kommentare)
am 03.03.2012 01:13

und sitzen bleiben muss man auch nicht mehr. Das dadurch die grundlegenden Kulturtechniken jetzt erlernt werden - wir werden sehen, ich bin pessimistisch. Beeindruckend wie man an einer Pädagogik krampfhaft festhält die auch bisher schon nicht mit Erfolgen glänzte. Etwas wird sich aber sicher ändern. Die Gehaltskosten der Lehrerschaft, sie werden steigen. Es ist auch nicht einzusehen warum für die selbe Arbeit ein Ex-Hauptschullehrer in der NMS weniger verdienen soll, als sein Mittelschullehrerkollege. Damit wird auch die Frauengehaltsquote gehoben. War das der tiefere Sinn der Unternehmung? L

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am 02.03.2012 20:05

test

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( Kommentare)
am 02.03.2012 18:20

nennt das Gymnasium in Neues Gymnasium um. Dort schicken wir dann alle hin egal ob faul, dumm, gescheit und nach ein paar Jahren schenken wir jedem die Matura. Anwesenheitspflicht würde ich streichen dann kann man auch noch 90 % der Lehrer einsparen oder?

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woppl (4.948 Kommentare)
am 02.03.2012 18:04

" Die vermittelten Inhalte sollen denen des Realgymnasiums entsprechen, brauchen aber einen eigenen Lehrplan."

Und bitte wer soll den Lehrpaln vermitteln ??

Der frischgfongte Prof. mit einer halben LV, der, wenn überhaupt anwesend, die meiste Zeit irgendwo suppliert ?
Der "normale" HS Lehrer ??? sind das die, welche jahrelang z.B: Physik unterrichten ohne geprüft zu sein ??

Das Ganze ist ein riesen Blödsinn !

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.03.2012 18:34

haben das, was sie erfunden haben, nie studiert. Schließlich ist es neu.

Es kommt allerdings immer wieder vor, dass sie dann vor einem Hofratstypen stehen, der sie allen Ernstes fragt, ob sie überhaupt verstehen, was sie da erfunden haben.

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woppl (4.948 Kommentare)
am 02.03.2012 17:58

endlich gibt es dann eine Skala von blöd - blöder - saudumm

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.03.2012 16:44

(ich habe gerade erst davon gelesen).

Ein wenig ist das auch Fuzzy grinsen

Ich verstehe sie ungefähr als Meßwerte zur Verwendung in einer Art Regelkreis, in dem es darum geht, wie viel Anstrengung, Mühe, in den Lernerfolg hineingepumpt werden soll.

Wenn ein Kind gute Noten hat, dann zeigt es, dass es "von selber läuft" und die Schule nur als Werkzeug zur Wissensbeschaffung benutzt. Mit schlechten Noten hingegen muss das "Stellglied Schule" Energie von außen zuführen.

Eine PID - Regelung ist angebracht!

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roger2 (252 Kommentare)
am 02.03.2012 15:49

Lachen muss ich über die 7-teilige Notenskala, 4 davon positiv und 3 negativ! Endlich hat man erkannt, dass bei manchen ein 5er gar nicht das Ausmaß des Unwissens ausdrückt. Ein 6er und ein 7er.... dass ich das noch erleben durfte!

De facto hat man um zusätzliche 230 Millionen Euro den A- und B-Zug wieder eingeführt, einfach genial!

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 02.03.2012 16:28

Sie haben vollkommen Recht!
Das Bildungsniveau der heutigen Jugend ist z.T. unterm Hund - Ich bekomme Lehrlinge zum Ausbilden, die z.T. nicht einmal Prozentrechnen können; geschweige denn Bruchrechnungen lösen - und was eine Linearität ist - ojeeh!!
Weiters - einen geraden Satz schreiben, ohne deren "SMS-Sprache"
Echt grausam traurig
Aber: Nach 3,5 Jahren Ausbildung haben's das intus grinsen

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CptWildDuck (764 Kommentare)
am 02.03.2012 16:51

Prozent- und Bruchrechnen, da stellen Sie aber hohe Ansprüche zwinkern
Bei manchen ist es schon ein Erfolg, wenn sie jeden Tag in die Schule finden.
Aber im Ernst: das glaub ich sofort, auch ein einfacher deutscher Satz stellt so manchen hart auf die Probe. Daran wird die 7-teilige Skala leider auch nichts ändern.
Vor allem ist zu befürchten, dass die NMS typisch Österreichisch umgesetzt wird. Dort wo eine zusätzliche Lehrkraft viel bewegen könnte, gibts aus kostengründen nur eine und entweder bleiben die lernschwachen oder die besseren auf der Strecke, wegen Über- oder Unterforderung.

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wilderer (3.053 Kommentare)
am 02.03.2012 16:29

Extra für die Mitglieder der Gummibärenbande mehrere negative Noten, im Jugendknast werdens ja beim zweiten Anlauf einen Bachelor in Eigentumsverschiebung erwerben können, tube your crime, oder zum nächstjährigen Songcontest als Raper teilnehmen!Hoffentlich wird der Aufenthalt dort nicht wieder zu kurz - letzen Mai hat ein Jahr unbedingt sich als zu kurz erwiesen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 02.03.2012 20:16

das macht doch nicht, ist doch eh nur das der Steuerzahler.

Mit den heutigen technischen Möglichkeiten, iPad statt Papier, können die Kinder noten- = bedarfsgerecht gefordert werden und auch sofort und individuell auf die Schwächen eingehen, sogar bei der Hausaufgabe.

Wenn das System nicht ein "Hofrat" sondern ein geldgieriger Unternehmer in die Hand nimmt, dann ist das in 1/2 Jahr fix und foxi. Das kostet weniger als das Lobbying.

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( Kommentare)
am 02.03.2012 12:43

Die SPÖ Erfindung hat nichts gebracht. Das einzige was war ist dass sich jetzt hochstapelnde Lehrer fälschlicherweise als Professoren bezeichnen.

Etwa der Linzer SPÖ Gemeinderat Giegeler.

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hubsssi (826 Kommentare)
am 02.03.2012 09:20

es hat sich nichts geaendert. Wer Gymnasium nicht schafft geht in die Nms(ist nich immer Hauptschule).
Ähnlich wie beim Fussball - wer in Bundesliga nicht schafft und dem Training zu hart ist geht zu Mannschaft in letzten Liga. Da trainiert man kaum, kann seine Bierchen trinken, hat es gemütlich usw.
Lernniveau ist nach wie vor katastrophal gegenueber Gymnasium.
Darum wer es gemuetlich haben will geht in die NMS und wer was lernen will ins Gymnasium.
Die ganze Reform war nur eine Umbenennung sonst nichts

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sting (7.357 Kommentare)
am 02.03.2012 12:50

Wer das Gym nicht schafft, geht ins BORG, wer für dieses auch noch zu faul ist, wechselt in die NMS.

Für die Eltern und die Sponsoren (Omi & Co.) klingt es jedenfalls nach Erfolg, und die Geldbörse bleibt geöffnet.

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gerald160110 (5.609 Kommentare)
am 02.03.2012 22:23

borg in die nms wechseln kann zwinkern

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sting (7.357 Kommentare)
am 02.03.2012 22:44

... zwinkern

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wilderer (3.053 Kommentare)
am 02.03.2012 01:11

...meine Kleine schon 13 ist und in einem Elitegymnasium die Klassenbeste ohne Strebern! NMS Europaschule in Linz - ich lach mir einen Ast! Nicht Rechnen, nicht Deutsch aber fair trade und "we tube"! Was willst mit solchen Zukunftsaussichten!

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 03.03.2012 09:02

Ich kenne Personen, die haben mit "summa cum laude" promoviert - haben aber keinen Hausverstand.

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