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Ein Blick sagt auch bei Wölfen mehr als 1000 Worte

12. März 2011, 00:04 Uhr

Tiere, die den Blicken anderer folgen, erhalten dadurch wertvolle Informationen fürs Zusammenleben in der Gruppe und fürs Überleben. Nicht nur Menschenaffen und Raben sind dazu in der Lage, sondern auch Wölfe.

Das haben Friederike Range und Zsofia Viranyi vom Department für Kognitionsbiologie der Universität Wien am Wolfsforschungszentrum Ernstbrunn herausgefunden, berichtet das Fachmagazin „PLoS One“.

„Folgt ein Tier dem Blick eines Rudelmitglieds in die Ferne, kann es sich mit ihm orientieren“, sagt Range. Dadurch wird assoziatives Lernen verstärkt. Nur wenige Arten beherrschen aber auch das Folgen des Blickes um eine Barriere herum. Nachgewiesen war das bisher nur bei Raben und Menschenaffen. „Das Tier muss dabei erst um die Barriere herumgehen, um nachzuvollziehen, wo der Partner auf der anderen Seite hingeschaut hat“, sagt Viranyi. Das sei kognitiv viel schwieriger.

Die beiden Forscherinnen untersuchten jetzt das Blickverhalten von Wölfen. „Die Fähigkeit des Blickens um eine Barriere herum zeichnet vor allem kooperative Arten aus. Dazu gehören auch die Wölfe. Sie ziehen ihren Nachwuchs gemeinsam groß, jagen im Rudel und verteidigen gemeinsam ihr Revier“, erklärt Range. Die nun publizierte Studie aus dem Wolf Science Center im niederösterreichischen Ernstbrunn bestätigt diese Ansicht: „Unsere neun Wölfe folgten dem Blick von Menschen in die Ferne schon nach 14 Wochen, nach sechs Monaten folgten sie dem Blick sowohl von Artgenossen als auch von Menschen um eine Barriere herum.“

Beiden Blickvarianten dürften unterschiedliche kognitive Mechanismen zugrunde liegen. Wölfe folgen dem Blick anderer um eine Barriere drei Monate später als dem Blick in die Ferne. Den Blick um die Barriere wiederholen sie meist nur ein- bis zweimal. Blickt ein Demonstrator hingegen mehrmals in die Ferne, lässt ihre Aufmerksamkeit auch nach zehn Wiederholungen nicht nach.

„Das Folgen des Blickes eines Artgenossen ist ein erster Schritt zu einer Theorie des Geistes, also der Erkenntnis, dass Artgenossen auch ein bestimmtes Wissen haben und Intentionen, die sich von den eigenen unterscheiden“, erklären Range und Viranyi.

Auf Hund und Wolf gekommen

Die Wolfsforscherin Friederike Range kommt nach Linz: Am Montag, 14. März, hält sie um 19.30 Uhr im Kepler-Salon einen Vortrag zum Thema „Wie sehen Hunde und Wölfe ihre Welt?“
Range studierte in Bayreuth und Philadelphia Biologie, arbeitete am Konrad Lorenz-Forschungszentrum Grünau mit Kolkraben. Sie lehrt an der Uni Wien und leitet seit 2008 mit Kurt Kotrschal und Zsofia Viranyi das Wolf Science Center in Ernstbrunn. Für den Verein „Clever Dog Lab“ studiert sie das Verhalten des Haushundes.

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