Wiener Handgranatenmörder wegen illegaler Dieselgeschäfte vor Gericht
WIEN. Am Dienstag startet im Wiener Straflandesgericht ein Prozess, in dem es um die illegalen Diesel-Geschäfte des Handgranatenmörders Kristijan H. geht.
Der 36-Jährige wurde im Februar 2015 rechtskräftig zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er im Jänner 2014 in Ottakring zwei Geschäftspartner - einen Transportunternehmer und dessen Fahrer - mittels eines Revolvers und einer Granate zu Tode brachte.
Die beiden sollen mit ihm einträgliche Geschäfte mit importiertem Diesel gemacht haben, der ohne Abfuhr der Mineralölsteuer direkt an Tankstellen verkauft wurde. Unstimmigkeiten über die Gewinnaufteilung, bei der sich die später Ermordeten übers Ohr gehauen fühlten, dürften die beiden das Leben gekostet haben. Kristijan H. soll befürchtet haben, sie könnten seine Steuer sparenden Tricksereien auffliegen lassen. Über eine Scheinfirma waren angeblich 1,53 Millionen Liter Diesel an der Finanz vorbei verkauft worden, wobei allein die hinterzogene Mineralölsteuer rund 613.000 Euro ausmachte. Neben drei weiteren Mitangeklagten muss sich auch die ältere Schwester von Kristijan H. als mutmaßliche Mittäterin nun vor einem Schöffensenat verantworten. Sie hatte ihrem Bruder auch beim Doppelmord geholfen und verbüßt dafür eine zwölfjährige Freiheitsstrafe.