Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Wenn man heute über Hitler redet, sehen das alle negativ, aber warum?"

Von nachrichten.at/apa, 26. April 2018, 15:34 Uhr
Prozess Gericht
Symbolfoto Bild: colourbox.de

KLAGENFURT. Ein 69-jähriger Kroate, der beim Gedenktreffen am Loibacher Feld in Kärnten mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll, muss sich wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetzt vor Gericht verantworten.

"Wenn man heute über Hitler redet, sehen das alle negativ, aber warum?" Das sagte der Angeklagte in die ORF-Kamera. Er ließ sich auch in Hitlergruß-Pose fotografieren und trat in der Uniform der faschistischen Ustascha auf.

Bei der alljährlichen, kirchlichen Veranstaltung bei Bleiburg treffen sich Tausende Kroaten und Exilkroaten, um ihrer Getöteten aus dem Zweiten Weltkrieg zu gedenken. 

Der 69-Jährige sagte vor laufender Kamera, Hitlers Ideologie hätte Deutschland groß gemacht. Hitler sei einfach ein "kluger Mann" gewesen, der nur Ordnung schaffen wollte.

Die Verhandlung, die am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt gestartet ist, wurde vertagt. Verteidiger Michael Krautzer entgegnete, sein Mandant habe mit dem Nationalsozialismus nie etwas am Hut gehabt. Er habe einen alten, kroatischen Gruß gezeigt. Sein Mandant demonstrierte diesen mehrfach im Gerichtssaal. Er besteht demnach aus dem Ausstrecken der rechten Hand nach vorne - wie der Hitlergruß - anschließend wird die Hand jedoch aufs Herz gelegt.

"Ich weiß gar nichts von Hitler"

Staatsanwältin Zwirn widersprach: Der kroatische Gruß bestehe aus einer nach vorne gestreckten geballten Faust. Es gebe keinen Zweifel über das Vorhaben des Angeklagten, Hitler und die NS-Ideologie in der Öffentlichkeit zu verherrlichen, sagte Zwirn. Sie warf ihm die Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus vor.

Vor Gericht sagte der angeklagte Kroate, er wisse gar nichts von Hitler. "Ich bin erst nach dem Krieg geboren. In Kroatien hat man nie schlecht über Hitler gesprochen. Alle Kroaten sagen, Hitler hat uns Kroaten nichts Schlechtes angetan."

Auschwitz, Judenverfolgung und Krieg verurteile er, aber Hitler habe eben auch Autobahnen gebaut. "Er war ein Herrscher seiner Zeit. Es gab Gutes, aber auch Schlechtes." Die beisitzende Richterin Sabine Roßmann wollte nicht glauben, was sie hörte: "Das Ergebnis ist, dass Hitler ein kluger Mann war. Also sind die Autobahnen wichtiger als die Millionen ermordeten Menschen?" - "Dass er Menschen umgebracht hat, diesen Weg hätte er nicht einschlagen müssen und das verurteile ich", entgegnete der Angeklagte.

Das Gedenktreffen in Bleiburg hat unter Österreichs EU-Abgeordneten große Empörung ausgelöst. "Nazi-Symbole haben in Österreich und Europa nichts verloren", sagte Othmar Karas (ÖVP). Mehr dazu hier.

mehr aus Chronik

Eis brach: Bergretter bei Ausbildungskurs in Tirol verletzt

Frau soll in Wien Ex-Lebensgefährten in den Nacken gestochen haben

Pkw abgenommen: Mit 95 km/h durch 30er-Zone gerast

"Zerstörter Lebensraum ": 17.000 Hasen sterben jährlich im Straßenverkehr

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen