Vertauschte Babys: Prozessstart in Graz
GRAZ. Im Fall der möglichen Verwechslung von Babys am LKH Graz vor 25 Jahren startet heute, Mittwoch, der Prozess. Strafrechtlich ist der zu Jahresbeginn bekannt gewordene Fall bereits verjährt, die Betroffenen fordern aber Schadenersatz.
Da der Fall strafrechtlich schon verjährt ist und Doris Grünwald und ihre Mutter zu keiner Einigung mit dem LKH gekommen sind, klagt die Familie nun Schadenersatz ein. Der jungen Frau, die im Frühjahr 2014 zufällig bei einer Blutspende von der Verwechslung erfahren hatte, sowie ihrer vermeintlichen Mutter steht somit noch der zivilrechtliche Weg offen. Hier gelten die schadenersatzrechtlichen Ansprüche drei Jahre ab Kenntnis des Schadens.
Wie berichtet, sollen die beiden Babys zwischen 15. Oktober und 20. November 1990 an der Grazer Uniklinik vertauscht worden sein. Die Grünwalds erfuhren erst bei einer Blutspende davon, dass sie nicht verwandt sind – und machten sich auf die Suche.
An der Uniklinik Graz wurden kostenlose DNA-Tests für jene Mütter und ihre Töchter angeboten, die im Zeitraum der möglichen Verwechslung an der Uniklinik geboren worden sind. Rund 30 Frauen, davon 20 Töchter, ließen sich testen. Sämtliche DNA-Analysen waren bisher negativ ausgefallen.
Vielleicht will die andere Familie gar nicht wissen, dass sie nicht miteinander verwandt sind. Bis jetzt war es heile Familie - und auf einen Schlag ev. nicht mehr...
Es wird am Ende daran scheitern, dass man den Schaden (welchen genau?) in der Höhe exakt quantifizieren kann.