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13-Jähriger starb bei Unwetter

Von nachrichten.at/apa, 05. August 2017, 14:41 Uhr
ABD0060_20170805 - OBERWÖLZ - ÖSTERREICH: ZU APA0045 VOM 5.8.2017 - Nach dem bisher heißesten Tag des Jahres in der Steiermark sind in der Nacht auf Samstag, 05. August 2017 schwere Unwetter in der Obersteiermark niedergegangen. Im Bild: Überschwemmungen durch Muren in Oberwölz. - FOTO: APA/BFV MU/HORN/TOCKNER - ++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK UND REDAKTIONELL ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND ++ Bild: HORN/TOCKNER (APA/BFV MU/HORN/TOCKNER)

SANKT GEORGEN. Ein 13-jähriger Bub aus Niederösterreich ist am Freitagabend nach schweren Unwettern in der Obersteiermark gestorben.

Das Kind war während eines Sturms gegen 21.00 Uhr von Jungfeuerwehr-Kameraden reglos auf einem Jugendlager-Platz gefunden worden. Trotz Reanimation starb der Schüler im Krankenhaus Stolzalpe. Die Ursache ist laut Polizei noch unklar. Eine Obduktion wurde angeordnet.

Der 13-Jährige, er gehörte laut "Kleiner Zeitung" einer Freiwilligen Feuerwehr im Bezirk Gänserndorf an, war seit Montag zusammen mit rund 30 anderen Kindern - der Jüngste ist erst sieben Jahre alt - bei dem Jugendlager am Campingplatz in St. Georgen am Kreischberg im Bezirk Murau. Für Samstag war die gemeinsame Abreise der Jungfeuerwehrleute geplant, doch am Abend zog ein heftiges Gewitter mit Sturm auf.

Aus Angst, dass die Zelte weggerissen werden, flüchteten die Kinder und Jugendlichen offenbar ins Freie. Möglicherweise wurde dabei der 13-Jährige von einem herumfliegenden Teil getroffen. Auch ein Stromschlag ist nicht ausgeschlossen.

Als die Rettungskräfte eintrafen, zeigte der Bub keine Regung mehr, schilderte Bezirksrettungskommandant Hubert Bacher der APA. Äußerlich wies das Kind keine Verletzungen auf. Es wurde in das LKH Stolzalpe gebracht, wo der 13-Jährige laut Polizei gegen 22.45 Uhr starb. Die Staatsanwaltschaft Leoben hat eine Obduktion angeordnet.

Betroffenheit

Der Gänserndorfer Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker ist nach dem Tod des 13-Jährigen beim Feuerwehr-Jugendlagerbetroffen: "Er war in der Dorfgemeinschaft gut integriert, hat immer mitgeholfen", sagte er über Alexander. Der Bub war schon länger bei der Feuerwehr und dürfte bei dem Unwetter anderen bei der Evakuierung eines Zeltes geholfen haben.

Laut Schicker waren 29 Kinder und Jugendliche seit Montag am Campingplatz nahe des Kreischbergs (Bezirk Murau) beim Jugendlager dabei. Die meisten von ihnen gehören der Feuerwehrjugend an und sind im Alter von zehn bis 15 Jahren. Doch sie hatten auch jüngere Geschwister und Bekannte mit. Der Kommandant schilderte, dass nach den tragischen Ereignissen von Freitagabend ein Bus die anderen Teilnehmer und die sieben Betreuer Samstagfrüh abgeholt hat. Sie kamen am Nachmittag in ihrer Heimat an.

"Wir haben alle noch einmal zusammengeholt und die Geschehnisse mit dem Kriseninterventionsteam, dem Pfarrer und den Peers besprochen", sagte Schicker, der selbst nicht dabei war. Der Organisator des Jugendlagers habe den Eltern geschildert, wie sich die Situation dargestellt hatte. Es habe "Katastrophenstimmung" geherrscht. Der Leiter hatte die Entscheidung zu treffen, in den Zelten zu bleiben oder einen sichereren Ort aufzusuchen. Da das Unwetter jedoch heftig ausfiel, war in der Dunkelheit und bei Sturm sowie mit kleinen Kindern nicht an eine Flucht über die Wiesen zu denken. Daher habe sich der Leiter entschieden, in den Zelten zu bleiben.

Eines der Zelte hielt dem Sturm jedoch nicht stand, weshalb es evakuiert wurde. Die Jugendlichen wurden in andere Zelte gebracht, doch dann fiel auf, dass der 13-Jährige fehlte: "Sie sind zurück hinaus und haben ihn reglos vorgefunden", so Schicker zu APA. Sofort begannen die Kameraden mit der Reanimation, doch es war vergeblich. Die Eltern des Buben werden nun vom Kriseninterventionsteam betreut. Bei der Feuerwehr erwartet man nun noch Ermittlungen der Polizei, um das Geschehen genauer aufzuklären.

 

Evakuierungen und Murenabgänge

Nach dem bisher heißesten Tag des Jahres in der Steiermark sind in der Nacht auf Samstag schwere Unwetter in der Obersteiermark aber auch in anderen Regionen der Grünen Mark niedergegangen.

Besonders stark betroffen waren die Bezirke Murau und Liezen. In den Seitentälern um Oberwölz waren Samstagvormittag immer noch 50 bis 100 Menschen wegen kaputter Straßen eingeschlossen und teils ohne Strom.

Walter Horn, Sprecher der Feuerwehren im Bezirk Murau, schilderte der APA, dass noch vor Mitternacht die schweren Unwetter zu Hangrutschungen geführt hatten. Rund 200 Menschen entlang des Schöttlbaches mussten ihre Häuser vorübergehend verlassen, da das Wasser über die Ufer getreten war. Die meisten von ihnen konnten wenige Stunden später wieder zurück, als die Einsatzkräfte wegen des sinkenden Pegels leichte Entwarnung gaben. Drei bis vier Familien mussten aber laut Horn bei Verwandten übernachten.

Rund 225 Feuerwehrleute waren in den Nachtstunden im Raum Oberwölz im Einsatz, Samstagfrüh waren es noch etwa 100. Im Gegensatz zu 2011, als das Ortszentrum überschwemmt worden war, habe es diesmal vor allem die Seitentäler getroffen, erklärte Horn. Am Vormittag flog der Polizeihubschrauber, um zu sichten, wo nun die dringendsten Aufräumarbeiten zu machen sind. Einige Straßen wurden von Muren verschüttet, andere wurden zum Teil weggerissen. Der Bereich Oberwölz wurde von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt.

In Liezen, dem flächenmäßig größten steirischen Bezirk, waren in der Nacht mehr als 600 Feuerwehrleute von 42 Wehren im Einsatz, schilderte Sprecher Christoph Schlüßlmayr. "Hot Spots" seien vor allem die Täler südlich der Enns gewesen: Die Kleinsölk, die Großsölk, das Walchental und das Donnersbachtal waren aufgrund mehrerer Murenabgänge über mehrere Stunden nicht über die Straßenwege erreichbar. In Großsölk im Ortsteil Fleiß, Höhe Stausee, verschüttete eine Mure die Sölkpaß-Landesstraße auf einer Länge von mehr als 100 Metern. Nachdem talauswärts ebenfalls Muren die Straße verschütteten, waren fünf Fahrzeuge dazwischen eingeschlossen. Die Insassen wurden von den Feuerwehrleuten über die Staumauer in Sicherheit gebracht. Mit schwerem Gerät wurden die Geröllmassen beseitigt.

Auch die Ennstal Bundesstraße (B320) wurde nördlich des Mitterbergs von Muren überschüttet. Samstagvormittag war die Bundesstraße aber wieder frei befahrbar, sagte Schlüßlmayr. Zu weiteren Murenabgängen kam es im Gemeindegebiet von Gröbming, Liezen, Pyhrn und Johnsbach. Über die Ufer getretene Bäche sorgten für überschwemmte Keller, die ausgepumpt wurden.

Im Raum Knittelfeld (Bezirk Murtal) waren rund 110 Feuerwehrleute nach den Unwettern im Einsatz: Überschwemmte Keller, Wohnungen und Unterführungen wurden leergepumpt sowie umgestürzte Bäume von den Straßen entfernt, sagte Bereichskommandant Erwin Grangl.

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