Überschwemmungen: Feuerwehren im Dauereinsatz
GRAZ. In der Steiermark, im Südburgenland und in Kärnten sind in der Nacht auf Samstag erhebliche Regenmengen niedergegangen. Zahlreiche Straßen und Keller stehen unter Wasser.
Samstagfrüh waren landesweit rund 100 Feuerwehren mit rund 1000 Feuerwehrleuten im Einsatz, schilderte Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband Steiermark.
Am stärksten betroffen von den Niederschlägen, die binnen kurzer Zeit bis zu 60 Liter Niederschlag pro Quadratmeter brachten, seien die Bezirke Südoststeiermark, Leibnitz und Deutschlandsberg, aber auch Voitsberg, Hartberg-Fürstenfeld und Weiz.
Bei Bad Gleichenberg sei etwa der Sulzbach über die Ufer getreten, woraufhin die Gleichenberger Straße (B66) gesperrt werden musste. Mehrere Keller wurden bis zu 150 Zentimeter hoch überflutet. "Sorgen bereitet uns auch die Raab. Da ist der kritische Punkt noch nicht erreicht, aber die Tendenz ist steigend", so Meier.
Aus dem Bezirk Leibnitz wurden ebenso überflutete Keller, umgestürzte Bäume und bis zu 70 Zentimeter hoch überschwemmte Straßen gemeldet. Betroffen war vor allem der Süden des Bezirkes. In Gamlitz kam es zu zwei Hangrutschungen, wobei ein Wirtschaftsgebäude abzurutschen drohte, wie der Bezirksfeuerwehrverband Leibnitz berichtete. Hier stand bei einem Wohnhaus der Keller bis auf 180 Zentimeter unter Wasser, berichtete Friedrich Partl. Insgesamt waren im Bezirk 14 Feuerwehren mit rund 175 Kräften im Einsatz. Seitens des Bereichsfeuerwehrkommandos Leibnitz wurde mit weiteren Einsätzen im Laufe des Tages gerechnet.
In der Landeshauptstadt Graz wurde aufgrund des erhöhten Pegelstandes der Mur mit einem Wert von 421 Zentimetern die Muruferpromenade gesperrt. Auch die Retentionsfläche für den Einödbach im Bezirk Wetzelsdorf im Westen der Stadt musste gesperrt werden.
Im südlichen Burgenland ist der Bezirk Jennersdorf stark betroffen. Seit vier Uhr Früh stehen dort mehr als die Hälfte der Feuerwehren im Dauereinsatz, berichtet der ORF Burgenland.
Überflutungen und Erdrutsche in Kärnten
Dauerregen auch in Kärnten: Im Lavanttal drang Wasser in zahlreiche Keller ein, im Osten von Klagenfurt waren Straßen überflutet. In Bad Eisenkappel verlegte eine Mure eine Gemeindestraße. Im Regen kam es auch zu mehreren Unfällen.
In Bad Eisenkappel kam ein 30 Jahre alter Autolenker aus Ungarn bei starkem Regen von der Fahrbahn ab. Das Auto überschlug sich laut Polizei gleich zweimal und kam wieder auf den Rädern zu stehen. Der Lenker wurde verletzt ins Klinikum Klagenfurt gebracht. Auf der Südautobahn A2 in Krumpendorf geriet eine 24-jährige Frau aus Pörtschach ins Schleudern, sie hatte im starken Regen geglaubt, ein Hindernis zu sehen und ihr Fahrzeug verrissen. Das Auto überschlug sich, die Lenkerin blieb dabei unverletzt.
Stege und Unterführungen entlang Mur gesperrt
Im Grazer Stadtgebiet hat der Starkregenfall dazu geführt, dass die Stege, Radwege und Unterführungen entlang der Mur gesperrt werden mussten. Der Wasserstand der Mur habe Samstagnachmittag die Fünf-Meter-Vorwarnmarke überschritten, wodurch die Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung notwendig wurde, meldete Thomas Schmallegger vom Katastrophenschutz und Feuerwehr der Stadt Graz der APA.
Samstagnachmittag hatte die Mur einen Pegel von 507 Zentimetern erreicht. In den nächsten Stunden sei mit einem weiteren Anstieg des Mur-Pegelstandes zu rechnen, hielt Helmut Nestler, Katastrophenschutzreferent der Stadt Graz, fest. Es wurde zur besonderen Vorsicht geraten. Als Gefahrenbereiche gelten die Mur selbst sowie die beiden Ufer im gesamten Stadtgebiet, weiters die Unterführungen und Radwege entlang der Mur.
In Slowenien forderten die Überschwemmungen indes ein erstes Todesopfer. Der Dienstwagen eines Autoclubs rutschte in einen Bach, ein Mensch starb dabei, ein weiterer wird vermisst.
der Regen, das unbekannte Element.
In den Reiseprospekten kommt die Feuchte von oben de facto nicht vor, also richtet man sich den Lebensstil danach ein.
Zufall...