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Österreich verliert Boden

Von Martin Dunst, 20. September 2014, 00:05 Uhr
Tag für Tag wird in Österreich eine Fläche von 31 Fußballfeldern verbaut
In den vergangenen 60 Jahren wurden in Österreich sage und schreibe 350.000 Hektar Boden zubetoniert. Bild: OÖN

LINZ. Österreich ist Europameister, nicht im Fußball, aber bei den Handelsflächen pro Einwohner, denn jeden Tag werden 22 Hektar verbaut. Für 2015 hat die UNO das "Jahr gegen Landverbrauch" ausgerufen.

Laut einer market-Umfrage ärgern sich vier von fünf Österreichern über die Verschandelung und Verbauung der Landschaft. Kein Wunder. An den Stadträndern von Wels, Steyr, Vöcklabruck oder Traun reiht sich ein Geschäft in Form einer Schuhschachtel an das nächste. Auf dem Land scheinen viele Bürgermeister darum zu rittern, wer den größten Gewerbepark in die Landschaft pflanzt.

Ein Wildwuchs-Beispiel von vielen findet sich in Steyr. Seit Jahrzehnten modert im Stadtteil Tabor das Firmengelände der ehemaligen Brown-Boveri-Werke vor sich hin – ein Schandfleck. Nur einen Steinwurf von der Industrieruine entfernt entsteht auf dem ehemaligen Kasernenareal ein neues Fachmarktzentrum mit 13.500 Quadratmetern Verkaufsfläche. Obwohl in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Großkaufhäuser um Kunden buhlen.

"Jeden Tag verschwindet in Österreich ein Bauernhof, werden 22 Hektar verbaut", sagt Kurt Weinberger, Generaldirektor der Österreichischen Hagelversicherung, die nächstes Jahr noch stärker auf das Thema Bodenversiegelung aufmerksam machen möchte. "Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, sind in 200 Jahren alle Agrarflächen verbaut." Mit 1,75 Quadratmeter Supermarktfläche pro Einwohner sei Österreich bereits jetzt Spitzenreiter in Europa. "Versiegelte Böden garantieren weder unsere Lebensmittelversorgung noch binden sie CO2 oder speichern Wasser", sagt Weinberger. Der Chef der Hagelversicherung kann sich vorstellen, so wie viele Experten das vorschlagen, mit einer höheren Abgabe bei Grundverkäufen künftig einen stärkeren Lenkungseffekt zu erzielen. "Aus diesen Einnahmen könnten leerstehende Industriehallen und Häuser wieder nutzbar gemacht werden."

"Wir haben momentan kaum Steuerungsinstrumente", bestätigt Gemeindebund-Präsident Johann Hingsamer. Variable Grundsteuer- und Fördersätze könnten in Hinkunft taugliche Instrumente sein. FP-Klubobmann Günther Steinkellner schreibt in der Landesbroschüre "Unser Oberösterreich": "Wir werden uns für einen Versiegelungsstopp einsetzen." "Extremismus ist bei diesem Thema fehl am Platz, wir brauchen auch in Hinkunft Industrieflächen, Arbeitsplätze und Bauparzellen", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (VP). Aber die Wertschätzung für den Boden fehle. "Es ist viel einfacher, auf der grünen Wiese neu zu bauen als brachliegende Flächen oder bestehende Objekte zu reaktivieren." Dieses gesellschaftspolitische Thema betreffe jeden. "Die Politik alleine kann weder Ortskerne noch Innenstädte wieder beleben." Dass es geht, dafür ist laut Hiegelsberger die Stadt Ried ein positives Beispiel.

Mehr zum Thema: Österreich verliert an Boden: „Langfristig großer Schaden“

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17  Kommentare
17  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.09.2014 21:21

Jahrelang schreibe ich schon gegen die Zersiedelung an, gegen das Schaffen von Gewerbegebieten, die nie besiedelt werden, weil einfach qualifiziertes Personal fehlen würde.

Aber das Land und die Bürgermeister genehmigen jeden Sch......, die Bauern verscherbeln fast wertlose Wiesen zu Baugrundpreisen und kaum einer kann sich noch das Häuslbauen leisten, es sei denn, er verschuldet sich ein Leben lang und die Bank gibt ihm überhaupt einen Kredit.

Verdichteter Wohnbau ist angesagt, besser in Miete wohnen als in Häusern, die auf ewig und drei Tage den Bank gehören.

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 20.09.2014 16:47

vauterliert - nie gehört und bitte was heißt das?

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Salzkammergut (3.323 Kommentare)
am 20.09.2014 17:29

für das sofortige Ausbessern der Überschrift - und ich Dummerchen dachte schon das ich zwar gratis aber nicht umsonst die Schule besuchen durfte - obwohl ich in den Anfangsjahren noch gebrauchte Bücher aus Vorgängerjahren benutzen musste.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.09.2014 15:37

Österreicher warum es zu so viele Umweltschäden kommt !!!
es muss mehr in die HÖHE gebaut werden , nicht in die BREITE !

siehe die Schäden im Süden Frankreich nahe Montpellier ...

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 20.09.2014 12:32

gehört auch überdacht. Diese stellt eine der wichtigsten Einnahmen der Gemeinden dar. Und man bekommt umso mehr, je mehr Arbeitsplätze in der Gemeinde sind. Daher gibt es dann Betriebe in der Pampa. Die dadurch geschaffenen Arbeitsplätze sind selten für die Einheimischen, obwohl das immer als Hauptargument genannt wird. Die meisten Beschäftigten müssen dorthin pendeln, und zwar mir dem Auto, weil öffentliche Verkehrsmittel in diese Gewerbegebiete in der Einöde nicht fahren. Und natürlich schreit bald die Bevölkerung nach einer Umfahrung, weil plötzlich ein paar böse Transit-LKW durch den Ort fahren.

Gewerbebetriebe dürften meiner Meinung nur dort ausgewiesen werden, wo schon gut ausgebaute Straßen und eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel vorhanden sind. Für größere Betrieb müsste auch ein möglicher Bahnanschluss obligatorisch sein.

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Biobauer (6.031 Kommentare)
am 20.09.2014 12:15

Ich bewundere Ihr einfaches Weltbild.
Tatsache ist das Bauern nicht von sich aus Grundstücke verkaufen könnten wenn nicht eine große Nachfrage da wäre.

Tatsache ist das jedes Grundstück Arbeitsplätze bedeuten, egal ob ein Industriebetrieb darauf baut oder Einfamilienhäuser gebaut werden.

Ich stimme ihnen zu das alte Industrie und Gewebeanlagen verwertet gehören.
Doch versuchen sie einmal eine solche Anlage abzureißen, die Kosten für Entsorgung werden sie erschlage.
Hier ist es Aufgabe des Gesetzgeber, das ganze nicht nur Umweltverträglich sonder auch Wirtschaftlich zu gestalten.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 20.09.2014 14:24

völlig richtig.

Man versucht eben, neue Steuern irgendwie rechtzufertigen. Und dann wundert man sich, wenn auch wohnen wieder viel teurer wird ...

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Gugelbua (31.811 Kommentare)
am 20.09.2014 11:07

traurig

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rmach (14.921 Kommentare)
am 20.09.2014 10:12

Nutzflächen. So ist einfach die Differenz zwischen Verkaufswert und Ertragswert als außerordentlicher Gewinn dem Einkommen zuzurechnen und zu versteuern. Des weiteren sind die im Landesgesetz vorgesehenen Aufschließungsgebühren einzuheben. ( Kann bei Altbürgermeister Böhm nachgefragt werden; der hat das richtigerweise gemacht). Damit wird sich der eine oder andere die Umwidmung überlegen. Weil Herr Mitterlehner das nicht weiß, bitte ich auch ihm das zu sagen, damit er die Lohnsteuerreform im Sinne Schellings befürworten kann; nämlich durch Abschaffung der Sonderbefreiungen.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 20.09.2014 14:26

da kann es schon passieren , dass der Gedanke nicht zu Ende gedacht ist ...

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rmach (14.921 Kommentare)
am 21.09.2014 08:48

Ich habe meine Kinder gefragt, ob sie das Erbe auch wirklich weiterführen wollen. Ich habe die Landwirtschaft für meine Familie erworben. Verkaufen hätte auch ich können. Der, der mir die LW verkaufte, hat heute nichts mehr von dem Erlös. So kaufte ich noch weitere Grundstücke. Eines davon wickelte sich in Form eines Autos um einen Baum. Ich weiß, was Neid anrichten kann. Ich habe wegen meiner Erfolge viele Freunde erst richtig kennen gelernt. Eine Angestellte sagte einmal zu mir:" Auf solche Freundschaften kann ich verzichten !". Viel Neid kam mir aber von den Landwirten selbst entgegen. Ein solch ein Fremdkörper in den Reihen der Erben? Darf das überhaupt sein? Manchmal glaube ich, nein!

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Biobauer (6.031 Kommentare)
am 20.09.2014 14:38

Z.B. Im Speckgürtel um Linz wo Bauland das hundertfache von Nutzgrund kostet.
Es gibt aber auch Gegenden und das ist die größere Fläche von Oö wo er das zwei bist dreifache von Nutzgrund kostet.

Warum soll ein Landwirt Baugrundstücke abgeben wenn es kein Geschäft ist und er sich um das Geld nicht anderswo mehr Nutzgrund kaufen kann?
Eine zusätzliche Steuer müsste immer der Käufer zahlen, den der will ja etwas der Verkäufer hat ja das grundstück schon.

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 20.09.2014 09:06

... katastrophal. Vor vielen Jahren ist diese Thematik in einer OÖ-Heute Sendung aufgezeigt worden. Damals ist ein Flugzeug über dem Grenzfluß Inn geflogen. Sogar ein Blinder hat gesehn, wie zersidelt das ehemals bayrische Innviertel jetzt ist. Bayern ist genau das Gegenteil. In OÖ dürfen Firmen mitten auf die grüne Wiese fernab von jeder Infrastruktur bauen. Die Infrastruktur zahlt natürlich der Steuerzahler. Ich kann hier zig Beispiele nennen. In Weng bei Altheim gibt es z.B. einen Ofenhersteller mitten in der Pampa. Zwischen Geinberg und Altheim wurde wegen des Bankeotts eines Bauerns sein gesamter Grund gewinnbringend in Gewerbegebiet umgewandelt, damit die Bank noch Profit macht. Jetzt steht dort eine Bretznfabrik, u.v.mehr. Bundesstraßen werden im Slalomkurs verlegt, wenn Felder eines Bürgermeisters oder Landtagsabgeordneten davon betroffen sind. OÖ ist mit seiner "Freunderlwirtschaft" extrem korrupt. Schade um dieses schöne Land!

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 20.09.2014 13:11

Der neue Hornbach an der Abfahrt Regau oberhlab dem Kreisverkehr ...
Ich dachte ich spinn wie ich das diese Woche gesehen habe ... wo der hinbaut.
Zu den Umfahrungen - zur zeit muss man wieder durch Traunkirchen fahren, der Tunnel ist wegen Bauarbeiten gesperrt, ich bin erschrocken was in diesen Ort alles ZU ist-der gute Fleischhacker am Ortseingang mit dem Gasthaus, ich hatte früher vieles gutes aus der Region gekauft und jetzt steht es leer zum Verkauf ...

Alles hat ein für & wider!!!

So lange alles "fast nix kost" und die Leute 30, 40 oder 50 Km zum nächsten Einkaufscenter fahren kann der Sprit auch 2,99 kosten und alle fahren trotz allem noch kilometerweit zum nächsten Einkaufstempel!

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am 21.09.2014 09:19

scheint es in Eugendorf bei Salzburg auch gewesen sein.
Zumindest wenn ich das mit dem Zustand vor etwa 40 Jahre vergleiche. Damals wars grüne Wiese, jetzt eine Goldgrube der Cash-Eintreiber.
Und eine zuverlässige Quelle von Individual-Immission, koste es was es wolle.
Auch Ort im Innkreis hat schon Ähnlichkeiten...

Eine Autobahnabfahrt scheint wohl immer das gelobte Land zu sein.

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am 20.09.2014 08:44

hat wieder inseriert. So ein Blödsinn der Bericht.

Es stehen soviele nicht genutzte Brachflächen in Österreich
herum, weil Bauern-Immo(Genossenschaften/Firmen/öffentliche Betriebe)spekulanten damit spekulieren,

daß diese Flächen von Staat zu horrenden Preisen gekauft wird,

auf Kosten der ganzen Bevölkerung!

Es gehört darüber geredet, warum leerstehende Flächen,
die es in jedem urbanen Gebiet (Städten) gibt, nicht genutzt werden.

1) Weil Banken nicht finanzieren
2) weil Staat gsd. großteils nicht mehr so dumm ist sich erpressen zu lassen. Leider Ausnahmen wie Wels bestättigen nicht Regel!
3) Weil Immo/Grundstücksspekulanten kein Riegel vorgesetzt wird.

In Wels ehemalig Konkurs Obst Huber Gelände Wimpassing-Laahen z.b.

Es geht nur ums Geld diesen Menschen, sonst nichts auf Kosten der ALLGEMEINBEVÖLKERUNG. Diese Lobby gehört aus dem Parlament und jedem Gemeinderat verbannt.

Weils nur in Ihren eigenen Interessen handeln,
was den Generationenvertrag bricht!

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( Kommentare)
am 20.09.2014 08:48

Ich gratulier Ihnen zu diesem sehr guten Posting! grinsen grinsen Besser hätte man es nicht schreiben können!
>

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