Fünf Tote nach Lawinenabgang
WATTENBERG. Ein Lawinenunglück in der Wattener Lizum in Wattenberg (Bezirk Innsbruck-Land) hat am Samstag fünf Tote und zwei Verletzte gefordert. Insgesamt wurden 17 tschechische Wintersportler verschüttet.
Zehn Personen blieben bei dem Lawinenabgang unverletzt, teilte die Polizei am Samstag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Innsbruck mit.
Die beiden bei dem Lawinenunglück verletzt geborgenen Tourengeher schweben nach bisherigen Informationen nicht in Lebensgefahr, sagte der Bezirkskommandant der Polizei Innsbruck Land, Gerhard Niederwieser, der APA. Über die genaue Identität der Toten war vorerst nichts bekannt.
Identifizierung noch im Gange
Die Identifizierung der Toten sei im Gange, es handle sich aber jedenfalls um Männer und Frauen, hieß es. Auch ob die Wintersportler die Lawine selbst auslösten, war vorerst weiter unklar und Gegenstand von Ermittlungen. Die großteils bis zu 35 Jahre alten Tschechen hielten sich laut Polizei im Rahmen eines "Freeride-Camps" in Tirol auf.
Nach Angaben der Exekutive waren sie in zwei Gruppen mit zwölf bzw. fünf Mitgliedern gerade im steilen Gelände auf dem Weg von der Lizumer Hütte auf den 2.857 Meter hohen Geier in den Tuxer Alpen unterwegs, als es zu dem Lawinenabgang kam. Das Schneebrett war mehrere hundert Meter breit und ebenso lang. Wie tief die Wintersportler verschüttet wurden, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
Um 12.14 Uhr wurden jedenfalls die Einsatzkräfte alarmiert, offenbar durch eine andere Tourengruppe. Beim Eintreffen der Rettungskräfte hatten sich einige Wintersportler bereits selbst aus der Lawine befreien können. Die letzte Bergung eines Verschütteten fand kurz vor 15.30 Uhr statt.
Eine Gruppe hatte vor der Tour auf den Geier in der Lizumer Hütte übernachtet, die andere stieß ein wenig später hinzu. Der Hüttenwirt habe die tschechischen Wintersportler mehrfach auf die Gefährlichkeit der Tour hingewiesen und davon abgeraten, sagte Martin Waldhart von der Bergrettung Wattens. Er sprach von einer "absoluten Risikozone", in der sich die Tschechen bewegt hätten.