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Schlag gegen Drogen-Clan "La Familia" in Wien: 18 Festnahmen

Von nachrichten.at/apa, 03. März 2015, 08:28 Uhr
Kokain (Symbolbild) Bild: colourbox.de

WIEN. Die Wiener Polizei hat einer Drogen-Bande das Handwerk gelegt: Für 18 Personen klickten die Handschellen - Familienclan, Dealer und Abnehmer. Seit Sommer soll der Clan monatlich Drogen im Straßenverkaufswert von 56.000 Euro umgesetzt haben.

Der Kopf der Bande, ein 43-Jähriger, soll sogar seine Kinder kokainabhängig gemacht haben, um sie "besser" als Dealer einsetzen zu können. Vater, Stiefmutter, 19-jährige Zwillingssöhne, 22-jährige Tochter, zwei Ex-Schwiegersöhne im Alter von 32 und 37 Jahren sowie der aktuelle Freund der Tochter - das sind die Hauptakteure des Clans. Sie werden verdächtigt, Teil einer kriminellen Organisation zu sein.

Gemeinsam mit zwei Dealern - ein 44-Jähriger mit Villa in Niederösterreich sowie ein 49-jähriger Sozialhilfebezieher mit großem Einfamilienhaus in Wien-Donaustadt - zog "La Familia", wie sich der Clan selbst bezeichnete, den groß angelegten Handel mit Kokain und Marihuana in Wien auf.

Der 43-jährige Vater ging bei seinen Geschäften mit voller Härte vor: So soll er laut Ermittlern seine eigenen Kinder drogenabhängig gemacht haben, um sie noch besser einsetzen zu können. Als die 22-Jährige von ihrem 33-jährigen Lebensgefährten misshandelt und vergewaltigt wurde, nötigte er die junge Frau dazu, ihre Aussage zurückzuziehen. Zu den Abnehmern des Clans zählte auch eine Mutter, die für ihre erst zwölf Jahre alte Tochter Marihuana kaufte.

Geleitet wurden die Drogengeschäfte von dem 43-Jährigen. Vormittags arbeitete er in einer Werkstatt nördlich von Wien, nachmittags verkaufte er Drogen bzw. organisierte den Verkauf über die Familienmitglieder von seiner Wohnung in der Donaustadt aus. Seine 46-jährige Ehefrau fungierte als "Bank", verwaltete das Geld, außerdem half sie ihrem Mann beim Abmischen und bei der Ausgabe der Drogen, teilweise transportierte sie die Suchtmittel an die Firmenadresse ihres Mannes.

Kinder als Lieferanten

Die Kinder belieferten die Kunden, einer der Zwillinge zählte gemeinsam mit einem 37-jährigen ehemaligen Liebhaber der Tochter zu den "fleißigsten" Dealern, sie belieferten bereits am Vormittag ihre Abnehmer, vorwiegend aus der Wohnung des 37-Jährigen in Floridsdorf. Zudem war der 19-Jährige für den Betrieb einer Marihuanaplantage mit rund 350 Pflanzen neben einem Tennisplatz in Floridsdorf zuständig. Der zweite Sohn vertrieb die Drogen in der Nähe seiner Wohnung in Meidling.

Die 22-Jährige und ihr gewaltbereiter Lebensgefährte bezogen die Suchtmittel direkt vom Vater der jungen Frau und lieferten an ausgewählte Abnehmer, teilweise bedienten sie die Kunden auch in ihrer Wohnung im Bezirk Landstraße. Auch riefen sie ihre Interessenten an und priesen die neue Ware telefonisch an. Ein weiterer ehemaliger Freund der Tochter, der 32-Jährige, holte sich mehrmals wöchentlich bei seinem Ex-Schwiegervater Suchtmittel und verkaufte sie sowohl in seiner Wohnung als auch an seinem Arbeitsplatz - einem Imbisslokal in Kaisermühlen. Um die Drogen beim Familienvater bezahlen zu können, bediente sich der 32-Jährige in der Kassa seines Arbeitgebers, so die Ermittlungen der Polizei.

Ein- bis zweimal pro Woche besorgte der 43-Jährige das Kokain beim 44 Jahre alten Dealer in Niederösterreich, der das Suchtmittel wiederum vom unauffällig in der Donaustadt lebenden 49-Jährigen bezog. Anschließend bestätigte der Vater seinem Familienclan, dass die Geschäfte "weitergehen" können. "La Familia" erwirtschaftete mit den Drogengeschäften einen monatlichen Umsatz von rund 56.000 Euro, gestreckt verkaufte der Clan seit Sommer 2014 mindestens ein Kilogramm Kokain, ergaben die Erhebungen der Polizei.

Am Abend des 23. Februar wurde die Tätigkeit der Bande von Suchtgiftermittlern des Landeskriminalamtes beendet. Rund 130 Beamte, darunter die Spezialeinheit Wega, schlugen zeitgleich an 15 Adressen in Wien und Niederösterreich zu. Binnen einer Stunde wurden 18 Personen - Clan, Dealer sowie acht Abnehmer - festgenommen, teilweise aus fahrenden Autos heraus. Die Familienmitglieder zeigten sich großteils geständig.

Bei den zahlreichen Hausdurchsuchungen stellte die Polizei neben 28.000 Euro Bargeld und Drogen auch Schrotgewehre, Gaspistolen, eine Armbrust sowie einen Dolch und eine Machete mit je 50 Zentimeter Klingenlänge sicher. Die rund 350 Cannabis-Pflanzen wurden vernichtet.

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10  Kommentare
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Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.756 Kommentare)
am 03.03.2015 13:05

mit einen lächerlichen Umsatz von 56.000 €
warum erwischt man nie die großen Fische?
da gäbe es sicher wieder Verschwörungstheorien grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 03.03.2015 13:56

na ja host scho recht ...
owa 56.000 im Monat ohne arbeiten ? hmmm net schlecht oda ?
i hob im Monat net so vü vadient bei 60 stunden oabeit grinsen grinsen

Steinbrueckfeind

egal ob In oda Ausländer .. Hauptsache se san gschnappt wordn !

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pepone (60.622 Kommentare)
am 03.03.2015 13:57

zwinkern

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peas (4.501 Kommentare)
am 03.03.2015 16:59

Wenn man jetzt noch Gewinn und Aufwand einer Gegenüberstellung zuführt öffnen sich Abgründe.
Aber das Gesetzt möge sich durchsetzen werden jetzt alle meinen und das stimmt auch, die Frage ist nur wie sich die Prioritäten (ergo die finanziellen Aufwendungen) der Strafverfolgung aufteilen. Von welchen Summen reden wir bei den bekannten Banken-Gaunereien? Ich habe das schon vor ein paar Wochen gemeint, wenn ein Einbruch in Familienhäuser vorliegt oder in einer Bank - das ist ein Unterschied welche Hebel in Bewegung gesetzt werden.

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BuergerAktiv (3.120 Kommentare)
am 03.03.2015 11:44

auch eine Art gelungener Integration!
Also positiv denken !(sonst...da verstehen d.GrünInnen keinen Spass)

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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 03.03.2015 09:04

... ob die Täter Österreicher oder Ausländer gewesen sind.

Ich vermute mal, dass es Ausländer waren.

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peas (4.501 Kommentare)
am 03.03.2015 12:52

ob oder nicht. Die größten Verbrecher Österreichs sind noch nicht einmal deklariert als solche, das sollte Sie wohl dringender beschäftigen.

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Sandbank (2.806 Kommentare)
am 03.03.2015 14:06

Dem Inländischsten unter den Inländern (Gotthabihnselig) und seinen Gefährten verdanken wir den größten Bankenschaden, den die zweite Republik derstemmen muss. Verglichen mit dem Hypo-Skandal war die BAWAG-Geschichte nur ein Sandkastenspiel.

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peas (4.501 Kommentare)
am 03.03.2015 16:46

die einem Zeitungsleser vorgesetzt werden ist bemerkenswert. Da wird ein plastisches Bild einer subtilen Drogen-Bedrohung durch Suggestion geschaffen, während eine andere Ruchlosigkeit, jedoch in einer völlig anderen Dimension liegend, unterschwellig als ein vorgeblich geringers Übel verkauft wird - das besorgt, überrascht mich aber nicht. Ich bezweifle, dass die Tragweiten von Negativmeldungen von jedermann abgestuft nach ihrer Schwere wahrgenommen und auch ebenso eingeordnet werden. Etwas Subjektives hat die Einordnung schon, das gebe ich gerne zu, aber man kann die Differenzierung auch erheblich behindern und zwar dadurch, dass man andere, viele andere vermeintlich neg. Meldungen streut - das relativiert eben.

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peas (4.501 Kommentare)
am 03.03.2015 16:51

ob bei der Hypo nicht doch auch noch andere die Finger (bzw. Augen und Verstand) irgendwie doch mit im Spiel hatten, bleibt zu klären. Warum geben sich unverständlicherweise Unbefleckte so kapriziös, wenn es darum geht eine lückenlose Aufklärung zu initiieren? Wobei "lückenlos" gibt es im ZUsammenhang mit Politik und Österreich nicht - am Rande erwähnt.

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