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Prozess um verunreinigtes Grundwasser

26. November 2014, 12:54 Uhr
Verunreinigtes Trinkwasser
Bild: dpa

KORNEUBURG. Im Prozess um eine Grundwasserverunreinigung durch einen Pflanzenschutzproduzenten hat Richter Rainer Klebermaß dem zweitangeklagten ehemaligen Werkleiter am Mittwoch eine Diversion angeboten.

Der 57-Jährige nahm eine Geldbuße von 2.000 Euro, binnen 14 Tagen zu zahlen, an - ebenso die Staatsanwaltschaft.

Der Mann war, da er das Unternehmen im März 2010 verlassen hatte, nur der fahrlässigen Beeinträchtigung der Umwelt angeklagt gewesen und hatte daher mit der Vorgangsweise nach Bekanntwerden des Austritts von Pestiziden nichts mehr zu tun. Damit wird das Verfahren morgen, Donnerstag, nur mehr gegen fünf Angeklagte fortgesetzt.

Undichte Rohre

Eine vom Pflanzenschutzmittelhersteller Kwizda Agro durch undichte Rohre im Werk Leobendorf verursachte Grundwasserverunreinigung hat vor zwei Jahren massive Sanierungsmaßnahmen erfordert.

Staatsanwältin Birgit Sporn sprach von einem langen Ermittlungsverfahren in der Causa. Sie warf den für die Einhaltung von Vorschriften Verantwortlichen neben fahrlässigen Handlungen auch deren Verhalten nach Bekanntwerden einer Verunreinigung im August 2010 vor: "Sie ließen die Bezirkshauptmannschaft (BH) bewusst im Unklaren über das Ausmaß."

Die Rohre und Abwasserbecken, deren Inhalt durch Pestizide gefährlichen Abfall darstelle, hätten keine geeignete Beschichtung aufgewiesen und seien trotz per Bescheid vorgeschriebener Wartung über Jahre hindurch nicht regelmäßig überprüft worden. So konnte es passieren, dass kontaminiertes Wasser ins Erdreich gelangte.

Laut Gutachten seien kontaminierte Abwässer mindestens fünf Jahre vor Bekanntwerden, also seit mindestens 2005, ausgetreten, hielt die Staatsanwältin fest. Durch das Herbizid Clopyralid und Thiamethoxam sei es bei der Nutzung des Grundwassers - etwa durch Trinken oder Duschen - zu keiner gesundheitlichen Gefährdung gekommen, weil der Grenzwert von 0,1 Mikrogramm Pestizid pro Liter ein Vorsorgewert sei, betonte Sporn. Sie sprach aber von einer Verschlechterung eines Gewässers, die Pestizide seien über Jahre hindurch nicht abgebaut worden.

Die Anwältin der fünf bei Kwizda Agro Beschäftigten, Julia Mair, hat in ihrem Eröffnungsvortrag zu dem "komplexen Sachverhalt" neben dem "ganz minimalen" toxikologischen Grenzwert das Verhalten ihrer Mandanten seit dem 13. August 2010, als das Werk der Behörde einen Unfall mit Wasseraustritt gemeldet hatte, hervorgehoben: Man sei bemüht gewesen, den Schaden zu beheben und alles aufzuklären.

Das Unternehmen habe "bis an die Grenzen" seiner finanziellen Leistungsfähigkeit 11,3 Millionen Euro in die Sanierung investiert. Mair sprach von einem Erfolg: 90 Prozent seien bereits gereinigt. Die seitens der Firma getroffenen Maßnahmen würden weit über das Erforderliche hinausgehen.

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