Polizei kennt nun U-Bahn-Vergewaltiger
WIEN. Der Mann, der in Wien mindestens drei Mal Frauen vergewaltigt haben soll, ist seit Samstag namentlich ausgeforscht. Die Polizei konnte ihn noch nicht festnehmen, da er nicht zu Hause auffindbar war.
Das berichtete die Polizei am Samstag. Am Donnerstag wurden Fotos des Mannes aus einer Überwachungskamera der Wiener Linien veröffentlicht. Insgesamt gingen laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger "an die 100 Hinweise zur Identität und zum Aufenthaltsort" des Verdächtigen ein. Bei ihm handelt sich um einen 28 Jahre alten türkischen Staatsbürger. Der Mann ist laut dem Sprecher nicht einschlägig vorbestraft, hat aber wegen Vermögensdelikten, gefährlicher Drohung und Körperverletzung Bekanntschaft mit Richtern gemacht.
Samstagvormittag führten die zuständigen Kriminalbeamten gemeinsam mit der Sondereinheit WEGA eine Hausdurchsuchung bei der Meldeadresse des Verdächtigen durch. Dieser wurde allerdings nicht in der Wohnung angetroffen. "Es handelt sich hier definitiv um eine Scheinadresse", sagte Keiblinger.
Im Laufe des Samstags wurde den zahlreichen Hinweisen zum Aufenthaltsort des Mannes nachgegangen. Aufgrund der Menge wurde eine zweite Ermittlergruppe zugezogen. Das Landeskriminalamt Wien nimmt weitere Hinweise - auch vertraulich - unter der Telefonnummer 01/31310 DW 33310 oder DW 33800 entgegen.
Mindestens drei Mal hat der Vergewaltiger Frauen in der Linie U6 ausgesucht, immer in den Nacht- und frühen Morgenstunden. Er verfolgte seine Opfer, nachdem sie die U-Bahn verlassen hatten, und attackierte sie - manchmal nahe den Stationen, manchmal weiter weg. Damit die Frauen keinen Notruf absetzen konnte, raubte er ihre Handys. Auch das Bargeld mussten die vergewaltigten Frauen aushändigen.