Nudelsieb-Debatte - „Habe niemanden sekkiert oder beleidigt“

Von Helmut Atteneder   15.Juli 2011

OÖN: Herr Alm, können wir über ...

Alm: Ja, ja, ja. Die Nudelsiebgeschichte.

OÖN: Genau. Jetzt sind Sie weltweit bekannt. War damit zu rechnen?

Alm: Ich habe jedenfalls nicht damit gerechnet. Es ist ein bisschen viel.

OÖN: Was wollten Sie mit Ihrer Aktion erreichen?

Alm: Es war als Religionspersiflage mit ernstem Hintergrund gedacht. In der Religion ist es oft der Fall, dass sich Vertreter Sonderrechte herausnehmen. Als aufgeklärter Demokrat wollte ich das aufzeigen. Die Aktion wandte sich gegen veraltete Kirchenprivilegien, die beendet werden müssen.

OÖN: Sie haben bei den Behörden angegeben, dass Sie als Vertreter der Phantasie-Religion der Pastafari ein Nudelsieb als Kopfbedeckung tragen müssen.

Alm: Es war ein Spaß, ja. Aber ich habe niemanden sekkiert oder beleidigt. Auch Behörden nicht. Ich habe für meinen Führerschein Gebühren bezahlt, wie jeder andere auch. Ich habe den Behörden halt einen Spiegel vorgehalten.

OÖN: Fürchten Sie jetzt, dass Sie Ihren Schein wieder abgeben müssen?

Alm: Kann ich mir nicht vorstellen, es ist ja alles rechtens. Bis jetzt hat sich jedenfalls noch niemand bei mir gemeldet. Es gab praktisch keine Anfeindungen, aber eine überwältigende Zustimmung.

OÖN: Was hat es mit den Pastafaris auf sich? Sie glauben doch nicht wirklich an fliegende Spaghettimonster.

Alm: Wir sind eine satirische Religion, allerdings ohne Riten oder Gottesdienste mit weltweit 25.000 Anhängern. Es gibt keine Dogmen, außer, keine Dogmen zu befolgen.

OÖN: Behörden befürchten, dass Ihre Aktion, nachdem sie nicht rechtswidrig war, viele Nachahmer findet.

Alm: Das wäre mir wichtig. Darum haben wir den Wettbewerb „Pimp your head“ ausgeschrieben: Das kreativste konfessionelle Passfoto gewinnt eine Reise nach Kuba.