Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Fußball: Nach Angriffen wird nächstes Testspiel zur Mutprobe

26. Juli 2014, 10:02 Uhr
Nach Angriffen auf Israels Fußballer wird das nächste Testspiel zur Mutprobe
Mit Tritten und Schlägen attackierten die Männer die israelischen Sportler. Bild: GEPA

LEOGANG. In Tirol wurde Maccabi Haifa gegen Paderborn abgesagt, in Salzburg findet das Match statt.

Die Attacke auf israelische Fußballer Mittwochabend hat einen öffentliche Debatte über wiederaufflammenden Antisemitismus in Österreich ausgelöst. Das Testspiel zwischen dem israelischen Club Maccabi Haifa und der französischen Mannschaft OSC Lille war am Mittwochabend in der 85. Minute abgebrochen worden, nachdem türkischstämmige Zuschauer mit palästinensischen Flaggen den Platz gestürmt und Spieler angegriffen hatten.

Die Tiroler Gemeinde Kirchbichl (Bezirk Kufstein), in der heute das nächste Testspiel von Maccabi Haifa hätte stattfinden sollen, sagte die Veranstaltung aus Angst vor neuerlichen Ausschreitungen ab. Für diese Entscheidung der Tiroler hat der Veranstalter des Spiels, Hannes Empl, "überhaupt kein Verständnis".

In Kirchbichl wiederum fühlt man sich im Recht. Nach den Angriffen auf die Spieler in Bischofshofen sieht sich die Gemeinde der Situation nicht gewachsen: "Wir sind ein 5000-Seelen-Ort und haben nicht einmal einen eigenen Polizeiposten", sagt der Kirchbichler Vizebürgermeister Wilfried Ellinger. Sollte es neuerlich zu Übergriffen kommen, seien diese für die kleine Gemeinde einfach nicht zu bewältigen. "Das ist kein unfreundlicher Akt gegenüber den Mannschaften", betont Ellinger.

Nach der Absage der Kirchbichler meldeten sich binnen weniger Stunden mehrere andere Städte und Gemeinden, die bereit gewesen wären, das Spiel auszutragen.

Die Wahl fiel auf Leogang (Bezirk Zell am See), weil dort auch das Trainingslager von Maccabi Haifa stattfindet. Empl rechnet nicht damit, dass es in Leogang zu ähnlich unschönen Szenen wie in Bischofshofen kommt. Auch der Leoganger Bürgermeister Josef Grießner (VP) hat keine Bedenken: "Das Innenministerium gibt uns die schriftliche Zusicherung, dass die Sicherheit gewährleistet ist."

Die Salzburger Exekutive äußerte sich nur knapp zu dem bevorstehenden Spiel: "Die Polizei ist vorbereitet. Wir werden aber aus einsatztaktischen Gründen keine Informationen über die Anzahl der Polizisten oder Ähnliches veröffentlichen", sagt Polizeisprecher Ortwin Lamprecht.

Anzeigen gegen Angreifer

Die Erhebungen gegen die Angreifer vom Mittwochabend laufen. Laut Lamprecht wird gegen rund 20 – vorwiegend türkischstämmige – junge Erwachsene aus dem Pongau ermittelt. Die Identität mancher Angreifer konnte bisher aber nicht festgestellt werden. Ermittelt wird wegen einer Vielzahl an Delikten: Verdacht auf Verhetzung, absichtliche schwere Körperverletzung, Nötigung und Störung der öffentlichen Ordnung.

Kanzler Faymann lädt zum Religionsdialog

Eine Front gegen Antisemitismus bildeten gestern demonstrativ Vertreter von Religionsgemeinschaften und Politik. Es gelte ein „absolutes Nein zu Antisemitismus und Gewalt“, sagte der Vorarlberger Bischof Benno Elbs gegenüber der Presseagentur „Kathpress“.

Der Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Martin Jäggle, betonte, dass antisemitische Übergriffe „nicht vom Himmel fallen, sondern auf einem bestimmten Boden gedeihen“. Die öffentliche Betroffenheit nach den Angriffen sei zwar verständlich, zugleich seien solche Vorfälle aber in einer Gesellschaft, die antisemitische Äußerungen in der Öffentlichkeit toleriert, nicht verwunderlich.

Auch auf höchster politischer Ebene wird das Problem wahrgenommen. Bundeskanzler Werner Faymann (SP) betonte gestern in einer Aussendung, wie wichtig das friedliche Zusammenleben aller Religionen für die Republik sei. Das friedliche Klima dürfe durch niemanden gefährdet werden. Faymann organisiert als Konsequenz der Ausschreitungen für Ende August einen Gipfel. Geladen sind die obersten Vertreter aller anerkannten Kirchen- und Religionsgemeinschaften.

Islamische Glaubensgemeinschaft verurteilt Gewalt 

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Fuat Sanac, hat die Ausschreitungen in Bischofshofen beim Freundschaftsspiel zwischen dem französischen Oberhausclub OSC Lille und dem israelischen Verein Maccabi Haifa vom Mittwochabend verurteilt.

"Was die Jugendlichen gemacht haben, ist inakzeptabel, das lehnen wir ab. Wir distanzieren uns von solchen Aktionen und Menschen, die dem Frieden in Österreich schaden. Ich nenne sie Unruhestifter", sagte er im Ö1-Morgenjournal am Samstag. Er habe daher an die Obleute aller Mitgliedsvereine E-Mails geschrieben: "Ich appelliere an alle, dass sie Ruhe bewahren und den Jugendlichen beibringen, das das falsch ist. Wir müssen die Linien richtig erkennen."

Darüber hinaus werde auch versucht, durch soziale Medien wie Facebook vor allem auch junge Menschen zu erreichen und ihnen klar zu machen, dass man Kritik an der Politik Israels sehr wohl äußern dürfe, aber Antisemitismus schon aufgrund der Religion verboten sei: "Eines ist der Krieg zwischen zwei Staaten, das andere ist Antisemitismus. Antisemitismus ist für uns Rassismus und damit für uns verboten."

Obwohl die Islamische Glaubensgemeinschaft die staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft aller Anhänger des Islam in Österreich ist und damit die größte muslimische Vereinigung, sind auch ihre Durchgriffsmöglichkeiten begrenzt, so der Präsident gegenüber Ö1: "Wir tun unser Bestes. Aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Wir sind manchmal machtlos, leider."

Seit dem Besuch und den Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayip Erdogan in Wien, wird befürchtet, dass es auch in Österreich zu noch mehr antisemitischen Aktionen kommen könnte. Zu den Aussagen von Erdogan wollte sich der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft nicht äußern. Nur so viel: In seiner Glaubensgemeinschaft gebe es keinen, der Krieg wolle, und er setze weiter auf Gespräche und Vernunft, so Sanac.

mehr aus Chronik

Wieder mehr alleinerziehende Mütter in Österreich

Ehefrau gestalkt und bedroht: Ex-ÖFB-Teamspieler verurteilt

Bundesheer: 2023 wurden 278 Beschwerdeverfahren eingeleitet

Österreicher arbeiten deutlich kürzer als der EU-Schnitt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Ameise (45.683 Kommentare)
am 26.07.2014 14:52

Wir können unsere Türkischen Brüder nicht derart brüskieren.
Das ist Rassismus pur...

lädt ...
melden
antworten
pepone (60.622 Kommentare)
am 26.07.2014 13:30

dass es mit ALLER Macht durchgeführt werden muss ?
ist es nicht eine zusätzliche Provokation ?
warum nicht sein lassen und alle Problemen vermeiden ?

lädt ...
melden
antworten
smile4711 (423 Kommentare)
am 26.07.2014 14:28

sondern es geht darum, dass wir uns diesen Religionskrieg in unserm Land nicht gefallen lassen dürfen und wir zeigen müssen, dass wir nicht kuschen und die Probleme nach österreichischer Methode einfach unter den Teppich kehren. Eine Nichtdurchführung des Spieles würde diesen wahnsinnigen nur entgegenkommen.

lädt ...
melden
antworten
weinberg93 (16.301 Kommentare)
am 26.07.2014 12:45

Türkrn und Türkischstämmige gar nicht ins Stadion zu lassrn. Ist billiger als Hundertschaften von Polizisten IM Stadion zu plazieren.

Bovor sich jezt gewisse Poster wieder aufpudeln, ergänze ich:
Gilt nur für dieses Spiel und nicht generell!

lädt ...
melden
antworten
RevolutionR4 (2.044 Kommentare)
am 26.07.2014 13:42

wiederspricht aber der Menschenrechts charta.
Die Zwangsverordnug durch die Politiker wieder alle Nationen in Österreich zusammen zu führen brachte das Unheil.
Alle deutschspracjigen wurden aus den anderen Ländern nach Ö oder D ausgewiesen. Das brachte Ruhe in den Ländern vor diskreminierung.
Auch wenn meine Vohrfahren davon betroffen wurden.
Idioten hollten diese wieder nach Ö und der Zoff fängt von vorne wieder an.
Bis zum nächsten Krieg.

lädt ...
melden
antworten
sol3 (13.727 Kommentare)
am 26.07.2014 12:38

ja die Tränen kommen.

lädt ...
melden
antworten
jamei (25.481 Kommentare)
am 26.07.2014 10:06

Abdur-rachman Kara-ja-sili von der Union Europäisch-Türkischer Demokraten konnte /wollte diese Kausa gar NICHT erklären.

Aber "lieber" Abgang von dem TürkischenOBERdemokraten grinsen

lädt ...
melden
antworten
Lindos (24 Kommentare)
am 26.07.2014 08:56

Ich finde es beschämend für einen Fremdenverkehrsort wie Kirchbichl sich von ein paar fanatisierten Rowdies einschüchtern zu lassen und lieber einen Imageschaden in Kauf zunehmen. Alle Zeitungen werden darüber berichten.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 26.07.2014 09:15

nicht gewährleistet ist, als einer Katastrophe entgegensteuern

lädt ...
melden
antworten
oberthom (3.062 Kommentare)
am 26.07.2014 08:42

dieser taxler ist mit sicherheit der dümmste politiker seit 1945.

lädt ...
melden
antworten
kuhhirt (5.897 Kommentare)
am 26.07.2014 09:23

für noch dümmer ein: den Schlosser und die Zahnarzthelferin

lädt ...
melden
antworten
expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 26.07.2014 02:23

Wie putzig.

Da sieht man wie naiv unsere Denker und Lenker ans Werk gehen.

lädt ...
melden
antworten
sol3 (13.727 Kommentare)
am 26.07.2014 00:31

ein leichtes Spiel.

lädt ...
melden
antworten
satan13 (917 Kommentare)
am 26.07.2014 09:52

Türkenbubis braun? Das Innenministerium soll eine Migrantenpolizei neben dem Spielfeld postieren und die Rechnung an Erdogan schicken. Möchte wissen, was der mit denen beim nächsten Besuch in der Heimat veranstaltet.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen