Mann wurde 35 Jahre nach Raubüberfall verurteilt
KLAGENFURT. Ein 64-jähriger Kroate ist am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt wegen eines Raubüberfalls im Jahr 1982 zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr unbedingt, verurteilt worden.
Der Mann hatte damals eine Wechselstube im Gemeindegebiet von Ferlach (Bezirk Klagenfurt-Land) ausgeraubt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Der Überfall war am Mittwoch, dem 8. September 1982, verübt worden. Nachdem eine damals 21-jährige Ferialarbeiterin den Kiosk aufgesperrt hatte, betrat ein Mann den Raum und schlug sie mit einer mit Gummi umwickelten Eisenstange nieder. Danach bediente er sich am Bargeld in verschiedenen Währungen und entkam mit Beute im Wert von 120.000 Schilling (etwa 8.600 Euro).
Zu Beginn des Prozesses hatte sich der 64-Jährige nicht schuldig bekannt. Als Zeugin hatte aber auch das damalige Raubopfer ausgesagt und den Mann identifiziert: "Als ich ihn gesehen habe, da war dieses Gefühl von damals wieder da. Es passt alles zu meiner Erinnerung, das Gesicht, die Statur."
Der Prozess gegen den heute 64-Jährigen konnte deshalb geführt werden, weil damals - nach dem Raubüberfall - eine gerichtliche Voruntersuchung gegen den Mann eingeleitet worden war. Dieses Verfahren unterbricht die Verjährungsfrist. Ermittelt wurde gegen den jetzt Angeklagten und drei weitere Verdächtige, die inzwischen aber allesamt schon gestorben sind. Es wurde einst nach dem Verschwinden des Verdächtigen auch ein internationaler Haftbefehl gegen ihn ausgestellt. Auf Basis dieses Haftbefehls wurde der Angeklagte im Sommer 2017 von den kroatischen Behörden verhaftet und nach Österreich ausgeliefert.