Listerien-Quargel irrtümlich entsorgt
GRAZ. Der Prozess um listerienverseuchten Quargel wurde gestern im Grazer Straflandesgericht fortgesetzt.
Als Zeugin wurde eine Tante des Linzer Arztes gehört, der Anfang 2010 nach dem Genuss des kontaminierten Käses ins Koma gefallen war und seither ein Pflegefall ist. Sie berichtete, dass die Familie damals auf Geheiß eines unbekannten Anrufers alle angebrochenen Lebensmittel weggeworfen hatte, eine Beweissicherung ist deshalb nicht mehr möglich.
Der Sachverständige Rudolf Bliem erklärte gestern erneut, dass etliche Chargen des Quargels in den Verkauf gekommen seien, die gesperrt und rückgeholt hätten werden müssen. Besonders zwei Chargen Ende 2009 seien "hochbelastet" gewesen. Der Prozess gegen die fünf Angeklagten und die Firma Prolactal wird heute fortgesetzt, das Urteil soll am Freitag fallen.