Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Hohe Lawinengefahr in Oberösterreich

Von nachrichten.at/apa, 21. Jänner 2018, 18:43 Uhr
Lawinengefahr stark gestiegen
Bild: APA/EXPA/LUKAS HUTER

BREGENZ/SALZBURG/LINZ. Nach heftigen Schneefällen und stürmischem Wind ist die Lawinengefahr in Westösterreich am Sonntag weiter verschärft worden.

In OberösterreichSalzburg, Tirol, Vorarlberg, aber auch in Niederösterreich ist die Warnstufe von 3 (erheblich) auf 4 (groß) angehoben worden. Zahlreiche Straßen mussten deshalb gesperrt werden.

In Oberösterreich ist die Lawinenwarnstufe für Bereiche oberhalb der Waldgrenze im Lauf des Sonntags ebenfalls von drei auf vier erhöht worden, unterhalb blieb es bei Stufe drei. Die Auslösung von Schneebrettlawinen sei bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich, so der Lawinenwarndienst. Durch Schneefälle und starken Wind nehme auch die spontane Aktivität von Locker- und Schneebrettlawinen deutlich zu. Am Montag dürfte die Situation nach Einschätzung der Experten ähnlich bleiben.

In Salzburg stieg die ohnehin bereits große Lawinengefahr am Sonntag noch weiter an. In den Nordalpen ab 2.000 Metern Seehöhe herrschte bereits am Vormittag Warnstufe 4. In den übrigen Gebirgsgruppen des Bundeslandes wurde sie - mit Ausnahme der Lungauer Nockberge - im Lauf des Tages von 3 auf 4 angehoben. Vereinzelt könnten sich Lawinen von selbst lösen, warnten Experten. Sie erwarten, dass die Gefahr auch kommende Woche groß bleibt und sich die Lage erst gegen Wochenmitte wieder etwas entspannt. Aber nicht nur im Hochgebirge war die Situation am Sonntag brenzlig. Auch der Gaisberg-Rundwanderweg oberhalb der Stadt Salzburg wurde wegen Lawinengefahr gesperrt.

Große Lawinengefahr herrschte auch in Vorarlberg. Sie wurde bereits am Morgen auf die zweithöchste Stufe 4 angehoben. Besserung war vorerst nicht in Sicht. Am Nachmittag musste die Straße nach Gargellen im Montafon aus Vorsichtsgründen gesperrt werden. Für die Nacht und am Montag wurden vor allem in den nördlichen Regionen weitere, ergiebige Schneefälle prognostiziert. Die Lawinengefahr wird in den Hauptniederschlagsregionen dadurch weiter ansteigen.

Nach Vorarlberg hatte am Sonntag kurz vor Mittag auch der Lawinenwarndienst Tirol die Gefahrenstufe auf 4 erhöht. Aus Sicherheitsgründen waren auch bereits mehrere Straßen, vor allem im Tiroler Oberland, gesperrt worden. Gesperrt wurde auch die Arlbergbahn zwischen Landeck und Bludenz. Durch die anhaltenden Schneefälle wurde vermehrt auch mit großen Lawinen gerechnet, die von selbst aus noch nicht entladenen Einzugsgebieten abgehen. Im östlichen Teil Norditrols blieb die Gefahr vorerst bei einer kritischen Stufe 3. Entspannter war die Situation nur im niederschlagsarmen Osttirol.

Auch in Niederösterreichs alpinen Regionen hat am Sonntag erhebliche Lawinengefahr geherrscht, die laut dem Lawinenwarndienst bedingt durch Neuschnee und Wind im Lauf des Tages stark anstieg. Dies galt für Lagen über 1.400 Meter in den Ybbstaler Alpen, wo die Beurteilung von Stufe 3 auf 4 angehoben wurde. Bereits bei geringer Zusatzbelastung durch einen einzelnen Alpinisten sei eine Schneebrettauslösung wahrscheinlich, auch spontan abgehende Schneebretter aus steilen Hängen könnten nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Der Prognose zufolge werde die Situation am Montag weiterhin angespannt bleiben.

ÖBB bietet Ersatzunterkünfte an

Da aufgrund der Lawinengefahr St. Anton am Arlberg bis auf Weiteres nicht erreichbar ist, haben die ÖBB am Sonntag angekündigt, Ersatzunterkünfte bereitzustellen. Bahnreisende mit dem ursprünglichen Ziel St. Anton sollen sich an den Bahnhöfen Landeck-Zams bzw. Bludenz melden.

Die Arlbergbahn ist seit Sonntagvormittag gesperrt, auch über die Bundesstraße ist der Wintersportort St. Anton am Arlberg nicht erreichbar. Für Fernreisende wird laut ÖBB ein Ersatzverkehr mit Bussen über die Arlbergschnellstraße S 16 geführt. Es ist mit einer halbstündigen Reisezeitverlängerung zu rechnen.

Für Reisende nach St. Anton stellen die ÖBB gemeinsam mit dem Tourismusverband Tirol West Ersatzunterkünfte im Raum Landeck zur Verfügung. Für Reisende aus Richtung Westen nach St. Anton werden ebenfalls Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.

Die Lawinensituation am Arlberg wird von einer eigenen ÖBB-Lawinenkommission regelmäßig neu beurteilt. Es sei damit zu rechnen, dass die Streckensperre auf jeden Fall bis Montag aufrecht bleibt. Nachtzüge, die auf Montag in die Schweiz fahren, werden ohne Autobeförderung geführt.

Auch auf der Brennerbahn kam es zu Einschränkungen. Sie ist nach einer Oberleitungsstörung in einem Abschnitt zwischen Innsbruck und Matrei bis voraussichtlich morgen Montagvormittag nur eingleisig befahrbar. Hier komme es nur zu geringen Verzögerungen, so die ÖBB.

9.000 Urlauber in Zermatt eingeschneit - Straße und Gleise gesperrt

Der Wintersportort Zermatt in der Schweiz ist nach ergiebigen Schneefällen erneut weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Der Zugverkehr sei wegen der Lawinengefahr eingestellt worden, sagte ein Sprecher der Matterhorn Gotthard Bahn am Sonntag. Bis wann die Sperre der Bahnlinie und auch der Zufahrtsstraße dauern werde, sei noch unklar. "Es sind neue Schneefälle angekündigt."

Die einzige Möglichkeit, den Ort zu verlassen, bestand zwischenzeitlich per Helikopter. Betroffen von der Sperre sind nach Angaben des Tourismusbüros unter anderem die 9.000 Gäste im Ort.

Seit Sonntagmittag hatte Air Zermatt Shuttle-Flüge zwischen Zermatt und dem sechs Kilometer entfernten Täsch eingerichtet. Laut Gemeinde waren die Tickets für Sonntag für den Abflug in Zermatt schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Fotos zeigten lange Warteschlangen am Startplatz. Nach kurzer Zeit mussten diese Flüge wegen des schlechten Wetters aber eingestellt werden. Anreisende Gäste wurden gebeten, deutlich vor Zermatt eine Unterkunft zu suchen.

Bei der jüngsten Sperre von Straße und Bahn in der zweiten Jännerwoche hatte Air Zermatt nach eigenen Angaben 2.200 Gäste, Einheimische und Angestellte von oder nach Zermatt geflogen. Außerdem wurden 67 Tonnen Güter transportiert.

Laut Website der Gemeinde wurden am Sonntag fast alle Bergbahnen wegen der Lawinengefahr geschlossen. Von den 360 Pistenkilometern seien nur 14 Kilometer befahrbar, hieß es. Im Tal liegen fast zwei Meter Schnee. Auf den Bergen rund um den bekannten Skiort türmen sich die Schneemassen auf mindestens drei Meter Höhe.

Die Behörden hatten nach erneuten ergiebigen Schneefällen in Teilen der Schweiz die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen. Es wird damit gerechnet, dass im Wallis sogar die höchste Gefahrenstufe erreicht wird. Es wäre das erste Mal seit 1999.

Zermatt liegt am Fuß des weltberühmten Matterhorns auf gut 1.600 Metern Höhe. In der Skisaison 2016/17 verzeichnete das Gebiet 1,16 Millionen Übernachtungen - zumeist von Gästen aus der Schweiz, Deutschland, Großbritannien und den USA. Das 5.500-Einwohner-Dorf hat etwa 13.500 Betten in Hotels und Ferienwohnungen.

 

 

mehr aus Chronik

Fahrt in den Osterurlaub: Wo Sie heuer Nerven brauchen

Eis brach: Bergretter bei Ausbildungskurs in Tirol verletzt

59-Jähriger bei Forstunfall in der Steiermark getötet

"Zerstörter Lebensraum ": 17.000 Hasen sterben jährlich im Straßenverkehr

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen