Gleitschirmflieger stürzte in Vorarlberg in den Tod
BEZAU. Ein 38-jähriger Gleitschirmflieger aus Deutschland ist am Sonntag in Bezau (Bregenzerwald) tödlich verunglückt.
Beim Landeanflug klappte der Schirm des erfahrenen Hobbypiloten in einer Höhe von 20 Meter aus unbekannter Ursache plötzlich zusammen, woraufhin der 38-Jährige ungebremst auf dem Landeplatz aufschlug. Er erlag seinen Mehrfachverletzungen noch am Unfallort, teilte die Polizei mit.
Der Mann aus dem Raum Stuttgart startete gegen 14.00 Uhr von der Baumgartner Höhe (1.646 Meter). Er flog bei Sonnenschein und leicht böigen Winden problemlos in Richtung des Landeplatzes in Bezau, ehe sich im Landeanflug der tödliche Absturz ereignete. Laut Polizei hinterlässt der Deutsche eine Frau und drei minderjährige Kinder.
Mit eigener Pilotenerfahrung kann ich zu diesem Bericht nur sagen:
Böiger Wind erhöht das Riskiko enorm.
In dieser familiären Situation Risikoflüge zu machen - das muss jeder selbst entscheiden! und diese Entscheidung ist zu respektieren und nicht öffentlich arrogant auszuwalzen!!
Aber vor allem und deswegen dieses Posting:
Die unzähligen tödlichen Motoradunfälle gerade im Frühjahr
sind prozentuell zu den Paragleiterunfällen,
bereinigt um die Zahl der Ausübenden
wesentlich höher und
finden nicht in diesem Ausmaß den Weg in die Sensationsberichte der Medien!
Motorbyker betreiben also statistisch eine wesentlich gefährlichere Risikosportart!
Es gibt besonnene Paragleiter, die bei unsicheren Verhältnissen schon oft am Starplatz wieder eingepackt haben und
es gibt besonnene Byker, die den Bleifuß unter kontrolle haben!
Der Familie bleibt nur zu wünschen
dass sie mitfühlenden, hilfreichen und vor allem einfühlsamen Beistand findet!
"Aktiv" fliegen beugt gerade bei böigen Verhältnissen vielen Problemen vor! Zu viele Piloten haben davon allerdings nur wenig Ahnung bzw. kaum Übung.
Übrigens: Biker haben - wenn schon - keinen "Bleifuß" sondern eine "Bleihand".
Bei beiden Sportarten trifft zu, dass man sie - um alt zu werden - auf jeden Fall vorausschauend betreiben sollte.
Seit einem gewissen Gleiter als BP-Kandidat ist die Beschäftigung verstärkt ins Bewusstsein gedrungen.
Mir waren die Spielzeuge vorher vollkommen wurscht.
"Spielzeuge"?
Gute Piloten fliegen mit diesen "Spielzeugen" hunderte von Kilometern weit - ganz ohne Motor! Und zum stundenlangen Fliegen in einem günstigen Revier muss man nicht einmal besonders gut sein - eventuell aber eine geräumige Blase haben. (Es gibt da ein paar nützliche und auch durchaus politisch korrekte Lösungen: Stichwort Urinalkondom bzw. Windeln)