Frau mit Vergewaltigung gedroht: Verdächtige ausgeforscht
MÖDLING. Jene Männer, die an einem See in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling) eine oben ohne badende Frau umringt und mit Vergewaltigung bedroht haben sollen, wenn sie nicht ein T-Shirt anziehe, sind nach Polizeiangaben ausgeforscht worden.
Ein Handyvideo, das der Begleiter der Damen aufgenommen hatte, war Anfang Oktober viral gegangen und wurde mittlerweile fast eine Million Mal angeklickt – die OÖNachrichten berichteten. Die Exekutive hat am Montag Fotos von vier mutmaßlichen Tätern veröffentlicht und bat um Hinweise, die zu deren Identifizierung führen.
Gegen das Quartett wird wegen des Verdachts der schweren Nötigung ermittelt, es soll gemeinsam mit anderen Männern agiert haben. Ein Täter wollte den Begleiter der Frau laut Aussendung durch einen Fußtritt eine Böschung hinunterstoßen. Ermittelt wird seitens des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung.
Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, bestätigte auf Anfrage, dass die Identitäten und Adressen von vier Männern bekannt seien. Die Beschuldigten würden einvernommen. Festnahmen seien vorerst nicht erfolgt. Ausgeforscht worden seien jene Männer, deren Fotos veröffentlicht worden waren, so Habitzl.
"Mich stört das"
Was war passiert? Der in Wien lebende Fotograf Thomas Busek wollte einen der letzten schönen Sommertage mit einer Freundin an einem See bei Breitenfurt verbringen, als die beiden von einer Gruppe junger Männer angepöbelt wurden.
"Sie soll sich anziehen. Mich stört das", sagt einer der Männer in gebrochenem Deutsch und meint damit offensichtlich die Dame, die nur mit einem Höschen bekleidet neben dem Fotografen liegt.
"Als sie dann ihren BH angezogen hat, war es denen scheinbar auch noch zu viel Haut und sie bestanden drauf, dass sie ein T-Shirt anziehen soll, sonst wäre die Gefahr zu groß, dass sie sich nicht unter Kontrolle hätten und sie vergewaltigen könnten", erzählt Busek. Es sei traurig, wenn eine Frau im Jahr 2017 in Österreich nicht mehr schwimmen gehen darf.
Die "selbsternannten Sittenwächter" hätten nach einem Wortgefecht auch noch versucht, ihn über eine Felswand in den See zu stoßen, wie man auf diesem Video sieht: