Fall Larissa: Geborgene Leiche ist "zweifelsfrei" die 21-jährige Tirolerin
INNSBRUCK. Rund 80 Mann suchten am Sonntag erneut nach der vor drei Wochen verschwundenen Tirolerin.
Bereits mehrfach war der Inn abgesucht worden – bisher ohne Erfolg. Gestern, bei der letzten Chance vor dem Winter, konnten die Suchmannschaften im Bezirk Kufstein eine weibliche Leiche aus dem Fluss bergen. Bei der am Sonntag geborgenen Frauenleiche handelt es sich laut Polizei "zweifelsfrei" um die 21-jährige Larissa B., die vor knapp drei Wochen Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Die Identifizierung wurde abgeschlossen und brachte ein eindeutiges Ergebnis, teilte die Landespolizeidirektion am Montag in einer Aussendung mit. Nähere Details zum Obduktionsergebnis werden nicht kommuniziert, hieß es.
Der 24-jährige Freund der 21-Jährigen gestand laut Polizei, sie getötet und in den Inn geworfen zu haben.
Groß angelegte Suchaktion
Rund 80 Mann der Wasserrettung waren mit 15 Wasserfahrzeugen an der gestrigen Suchaktion beteiligt, Sonarboote und Tauchroboter kamen zum Einsatz. „Wir haben mit großem Einsatz seit Sonntag früh gesucht und sind froh, dass wir erfolgreich waren“, sagt ein Sprecher der Wasserrettung. Kurz vor 18 Uhr konnte die Leiche geborgen werden.
Es war die letzte Chance, die junge Frau vor dem Winter zu finden: Erst im Dezember wäre der Wasserstand wieder so weit gesunken gewesen, dass die Suche fortgesetzt werden hätte können. Vor allem für Larissas Eltern wäre das eine schwere psychische Belastung. Auch für die Staatsanwaltschaft ist das Auffinden der Leiche von großer Bedeutung. Die Obduktion soll die Todesursache belegen. Am Montag konnte zweifelsfrei festgestellt werden, dass es sich bei der Leiche um die 21-Jährige handelt.
Am 14. September war sie von ihrer Schwester als vermisst gemeldet worden. Ihr Freund, mit dem sie seit rund drei Wochen liiert war, gab an, Larissa B. hätte gegen 3.30 Uhr seine Wohnung in Rum bei Innsbruck verlassen. Freunde, Bekannte und Privatpersonen beteiligen sich in den folgenden Tagen intensiv an der Suche. Auch via Facebook wird die 21-Jährige gesucht.
Ab dem 20. September führte die Polizei den Freund als Verdächtigen: Zeugen hatten einen Streit des Paares beobachtet. Sechs Tage später wurde er festgenommen. Noch am selben Abend gestand er laut Polizei, Larissa in seiner Wohnung erwürgt und sie im Kofferraum seines Wagens zum Inn gebracht zu haben. Die Polizei konnte ihm nachweisen, dass er mit dem Auto in einer Sandbank stecken blieb und einen Pannendienst rief.