Ein tonnenschwerer Marmorsaal auf Wanderschaft
SALZBURG. Im Müllner Bräustübl Salzburg wurde ein architektonisches und baumeisterliches Meisterwerk vollendet.
Das Augustiner Bräustübl im Salzburger Stadtteil Mülln ist vielen Oberösterreichern – vor allem aus den Bezirken Braunau und Vöcklabruck – sehr bekannt. Das Einzugsgebiet des "Müllner Bräu" geht aber weit darüber hinaus – nicht nur deswegen, weil die Bayern (auch daher kommen viele Gäste) endlich einmal ein g’scheites Bier aus dem Holzfass trinken wollen, sondern weil der geniale Braumeister Johann Georg Höplinger aus St. Wolfgang im Salzkammergut eine großartige, jahrhundertealte Tradition weiterführt. Vorgestern war das Bräustübl für eine speziell eingeladene Gästeschar bereits am Vormittag geöffnet: Es ging um die Einweihung eines Saales, den es dort bis dato nie gegeben hat.
Kurze Vorgeschichte: Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit dem Wiederaufbau des Hauptbahnhofs begonnen. Im damaligen Restaurant der "zweiten Klasse" entstand ein Festsaal von erlesener Ausstattung: der Saal aus Adneter Marmor. Dieser Marmorsaal musste im Zuge des Bahnhof-Umbaus 2009 abgetragen werden, die Pretiosen lagen zwischendurch in einem Lager in Bischofshofen.
Großartige und kreative Baumeister und Architekten sowie großzügige Betreiber und Besitzer des Bräustübls ließen acht Meter tief und unzählige Meter breit und weit in die Erde baggern, um in eineinhalbjähriger Arbeit jenen Saal auszuheben, der den Adneter Marmor und damit den guten alten Bahnhofsgeist in sich aufnahm und vor Exklusivität nur so strotzt: den nunmehrigen Abt-Nicolaus-Saal, benannt nach dem wohl umtriebigsten Eigentümervertreter dieser gesellschaftsträchtigsten Salzburger Einrichtung, die es gibt.
Abt Nicolaus Wagner gab am Samstag im Beisein vieler Prominenter, darunter des Salzburger Landeshauptmanns Wilfried Haslauer, auch den Segen zu "seinem" Saal, dessen darin ausgestellte Kunstwerke in Bild und Skulptur eine österreichweite Besonderheit darstellen. Das Bräustübl ist sohin nicht bloß Quelle großartigen Biergenusses, sondern auch eine historisch einzigartige Kunststätte.
Alkohol und hoher Klerus - das gehört zusammen. schliesslich haben die Patres Armut und Enthalsamkeit geschworen.Wasser predigen und Wein trinken. Wie gehabt !!!!!
Das Müllnerbräu das hat was, das ist KULTUR.. )
Frisch ! Der Wein soll reichlich fließen!
Nichts Verdrießlichs weh` uns an !
Sage, willst du mitgenießen,
hast du deine Pflicht getan?
Johann Wolfgang von Goethe
„ dessen darin ausgestellte Kunstwerke in Bild und Skulptur eine österreichweite Besonderheit darstellen“ ---
die zählen nicht für die Oon,
nur der bierschaum aus Braunau.