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Dschihad: 14-jähriger Türke verurteilt

27. Mai 2015, 00:04 Uhr
Dschihad: 14-jähriger Türke verurteilt
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen bei Terrorprozess in Wien Bild: APA

SANKT PÖLTEN/WIEN. Terrorprozess: Jugendlicher hatte per Internet Kontakt zum "Islamischen Staat" in Syrien und wollte mit einer Bombe einen Anschlag auf den Wiener Westbahnhof verüben.

Seit Monaten geht der Verfassungsschutz gegen Anhänger der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) in Österreich vor. Zwei Jugendliche mussten sich gestern in St. Pölten bzw. Wien vor Gericht wegen Unterstützung des IS verantworten.

In der niederösterreichischen Landeshauptstadt wurde der Fall jenes 14-jährigen Türken verhandelt, der laut Anklage mit einer Anleitung aus dem Internet eine Bombe basteln wollte, um damit den Wiener Westbahnhof in die Luft zu sprengen. Der Jugendliche lebt seit acht Jahren in Österreich. Staatsanwalt Michael Lindenbauer warf ihm vor, er habe im Herbst über das Internet Kontakte zu IS- bzw. Al-Kaida-Mitgliedern aufgebaut. Dies mit dem Ziel, sich in Syrien an Kampfhandlungen zu beteiligen. Außerdem habe der 14-Jährige von einer Internetseite der Al-Kaida eine Anleitung zum Bau einer Sprengvorrichtung heruntergeladen. Zu einem Anschlag kam es aber nicht.

Der Mutter und der Schule des Jugendlichen fielen die zunehmende Radikalisierung auf. Im Oktober 2014 wurde der Türke zum ersten Mal festgenommen und gab den Ermittlern gegenüber seine Pläne zu. Nach zwei Wochen U-Haft kam der 14-Jährige gegen strenge Auflagen wieder frei. Doch anstatt zu kooperieren, tauchte der Jugendliche in Wien unter und wurde erneut festgenommen.

Der Anwalt des Türken, Verteidiger Rudolf Mayer, betonte, sein Mandant sei ohne Vater aufgewachsen und der IS-Propaganda im Internet verfallen. Der 14-Jährige wurde schuldig gesprochen und zu einer teilbedingten Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Acht Monate davon wurden unbedingt verhängt. Unter Anrechnung der U-Haft bleiben noch rund drei Monate, die der Jugendliche verbüßen muss. "Sie können sich sicher sein, dass der Verfassungsschutz aufmerksam bleibt", sagte Richter Markus Grünberg.

"Kirche im Dorf lassen"

Mit einem Freispruch endete der Prozess in Wien gegen eine 16-Jährige ohne Migrationshintergrund. Sie konvertierte 2014 zum Islam. Im Gerichtssaal erschien das Mädchen voll verschleiert in einem schwarzen Tschador. Der Islam sei "die schönste Religion", sagte die Beschuldigte. Die Anklage warf ihr vor, dass sie geplant habe, nach Syrien zu reisen. Und zwar mit einem Tschetschenen (18), den sie im Internet kennengelernt hatte und mit dem sie nach islamischem Recht verheiratet ist.

Der "Ehemann" brach nach Syrien auf, die 16-Jährige wollte ihm nachreisen. Doch die Mutter nahm ihr den Reisepass weg. Auch ein zweiter Ausreiseversuch mit einem Busticket um 300 Euro nach Istanbul scheiterte, das Mädchen wurde verhaftet. "Wenn man sich liebt, will man bei seinem Ehemann sein", sagte sie vor Gericht. In Syrien habe sie als Hausfrau leben wollen. "Wir meinen, dass wir die Kirche im Dorf lassen", begründete Richter Daniel Rechenmacher den Freispruch. Es gebe keine Beweise, dass sie und ein mitangeklagter 18-Jähriger wissentlich den IS unterstützt hätten.

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