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Das geheime Zeitdiagramm des toten Kampusch-Chefermittlers

Von Von Gerhard Lukesch und Robert Stammler, 13. November 2010, 00:04 Uhr
Das geheime Zeitdiagramm des toten Kampusch-Chefermittlers
Auszug aus dem detaillierten Bericht von Oberst Kröll Bild: OÖN

WIEN. Chefinspektor Franz Kröll fertigte über den Tag der Flucht von Natascha Kampusch ein minutiöses Zeitdiagramm an, das neue massive Polizei-Pannen aufzeigt. Kröll wollte im Dezember 2009 mehrere kritische Punkte weiterverfolgen, dies wurde ihm von der Staatsanwaltschaft Wien untersagt. Im Juni 2010 beging er Suizid.

Kröll hielt in dem Papier alle relevanten Vorgänge samt Telefonaten Priklopils fest. Das Zeitdiagramm offenbart aufklärungswürdige Details. So wurde nun erstmals öffentlich bekannt, dass die Polizei Priklopil nur zehn Minuten nach Kampuschs Flucht um ein Haar gestellt hätte oder dass Priklopil an diesem Tag von 13 Personen angerufen wurde, die aber dazu nie befragt wurden. Auch die Rolle des Freundes Ernst H. ist undurchsichtig.

Aus dem Protokoll vom 23. August 2006:

12.56 Uhr: Priklopil erhält auf seinem Handy den Anruf eines Firmenmitarbeiters. Für Natascha Kampusch war dies der geeignete Zeitpunkt zur Flucht.

13.00 Uhr: Natascha Kampusch flüchtet vom Anwesen ihres Entführers. Sie läuft zu Nachbarn und schlägt Alarm.

13.04 Uhr: Der Einsatz der niederösterreichischen Polizei läuft an. Funkspruch der Landesleitzentrale: Fahndung nach Wolfgang Priklopil, unterwegs mit einem weißen Kastenwagen, Marke Mercedes.

13.10 Uhr: Eine Nachbarin sieht Priklopil mit dem Kastenwagen.

13.15 Uhr: Der flüchtende Priklopil tauscht den Kastenwagen gegen seinen weinroten BMW 850 aus. Ein anderer Nachbar sieht ihn damit aus der Garage seines Hauses rasen.

13.20 Uhr: Ein Anhalteversuch des Flüchtenden durch eine Polizeistreife misslingt. Die Beamten verlieren den Wagen auch aus den Augen.

13.30 Uhr: Die nach dem Verschwinden von Kampusch gegründete SOKO wird informiert.

14.17 Uhr: Priklopil telefoniert erstmals nach der Flucht von Kampusch mit H.
Eine Viertelstunde später treffen sich die beiden Männer beim Donauzentrum im 23. Wiener Bezirk. Insgesamt telefoniert Priklopil von 8.44 bis 19 Uhr mit zwölf weiteren Personen.

18.15 Uhr: Erst jetzt erfolgt eine Handypeilung des flüchtigen Priklopil. Diese bleibt erfolglos.
Auch eine zweite Peilung um 18.50 Uhr bleibt erfolglos. Kröll fragte: Warum?

20.00 Uhr: H. trennt sich von Priklopil.
50 Minuten später wirft sich Wolfgang Priklopil vor einen Zug.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 18.11.2010 10:32

Als der ORF und die damaligen Hochoffiziellen mit dieser Kampuschentführungs/Stockholmssyndrom/Märchengeschichte daher kamen, konnte man sie schon nicht glauben.

Die Wahrheit dürfte außerordentlich mies sein, sonst würden sie nicht gar so mauern. Leider auch ein Sittenbild unserer Justiz, in der integre Personen wie Adamovich und Reszut, seinen sie auch schon in Pension, gegen ein paar Korrupte zu stehen scheinen.

Die Hintergründe dieser Kampuschstory dürften auch in den tiefsten Abgründen der menschlichen Seele liegen, Abgründe, die wohl auch ein paar sehr einflußreichen Damen und Herren nicht unbekannt sind.

Aber vielleicht kommt ein Teil der Wahrheit doch einmal ans Tageslicht. Wobei der Tod von Franz Kröll uns auch mal zu denken geben sollte, in welchem Land wir inzwischen eigentlich leben.

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Austria (2.281 Kommentare)
am 15.11.2010 11:17

von Schwerkriminalität verbietet die Wiener Oberstaatsanwaltschaft (die keine diesbezügliche Weisung in dieser Sache erhalten hat, eine solche müsste schriftlich vorliegen), klaren Hinweisen auf Mittäter im Fall Kampusch nachzugehen! Die vielen offenen Fragen wurden wiederholt von - politisch und wirtschaftlich - unabhängigen ehemaligen obersten Richtern und somit "Justizexperten" öffentlich gemacht und sie können diese z.B. sehr ausführlich unter erstaunlich.at (http://www.erstaunlich.at/images/pdf/priko01.pdf) nachlesen.

Es fragt sich also, warum Sie, Herr Klaus, ein Interesse haben, diesen Aufklärungsbedarf als "Verschwörungstheorie" abzutung und damit gleichzeitig erfahrene Richter zu diffamieren?
Es drängt sich eher der Verdacht auf, dass Sie rote Politjustiznetzwerke in der Wiener Staatsanwaltschaft decken wollen.....

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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 15.11.2010 08:58

ist´s nimmer geheim zwinkern

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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 15.11.2010 08:22

treffen sich HIER !!!

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 13.11.2010 23:27

Leider ist die Staatsanwaltschaft in Österreich weisungsgebunden. Wenn der hohen Politik etwas nicht in den Kram paßt, dann wird bei der Staatsanwaltschaft interveniert und das Verfahren unterdrückt. So geschehen auch beim Kaprun-Prozeß. Mehr kann man zu gelebter Demokratie in diesem Lande nicht mehr sagen.

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sirius (4.494 Kommentare)
am 13.11.2010 22:07

wenn es brisant wird und leute in hohen positionen irgendwie verwickelt sind,dann ist finito.die mächtigen haut man normal nicht in die pfanne,in dieser ist es heiss.eine wunderwaffe gibt es auch,die weisungsgbundenheit der ankläger.

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( Kommentare)
am 13.11.2010 16:47

geheimnisse, verdrehungen, vertuschungen ...
fragen über fragen ...

traurig WARUM IST DIE ÖSTERREICHISCHE POLIZEI UND JUSTIZ NICHT (MEHR) FÄHIG ODER WILLENS EINEN - zugegeben nicht alltäglichen - KRIMINALFALL PROFESSIONELL AUFZUKLÄREN traurig

wäre das ein einzelfall ...
aber diese - EIGENWILLIGEN - vorgänge türmen sich regelrecht auf ...

kaprun, banken und den ganzen anderen kriminal-und/oder verantwortungs-schrott !?!

bereits österreichweit ... nur tiefster balkan ???

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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 13.11.2010 20:16

Beginnt nahe Amstetten!!!

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oblio (24.760 Kommentare)
am 14.11.2010 19:13

modell mit den augenaushackenden krähen!
denn auch in O.Ö. ist nicht alles koscher!
der "schuldige" ist tot (geworden?),
also erübrigt sich jede weitere ermittlung!
wozu noch kostbare arbeitszeit investieren?
das noch einer aus den eigenen reihen tot (geworden?) ist, ist halt kolateralschaden!
gschlamperte ermittler und gschlamperte justiz !
die kleinkriminellen wären froh, wenn bei ihnen auch so schlampert ermittelt würde!
so gleich sind wir vor dem Gesetz!!
traurig
außerdem fehlen ganze 50 minuten nach der "lebensbeichte"
bis zum angeblichen selbstmord!!

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