"Dann hatte ich wieder zwei Hände"
KLAGENFURT. Vor 20 Jahren wurde Polizist Theo Kelz Opfer einer Bombe des Terroristen Franz Fuchs.
Theo Kelz (60) ist mit seinem Leben zufrieden. Doch den 24. August 1994 kann der ehemalige Polizist nicht vergessen. Damals riss dem Beamten in Klagenfurt eine von Franz Fuchs gelegte Rohrbombe beide Hände weg. Seit 14 Jahren hat Kelz nach einer Transplantation "neue" Hände. Seit April ist er in Pension und fährt mit seinem Motorrad durch die Welt. "Die Sache wegschieben geht nicht, man wird täglich daran erinnert", sagt Kelz.
Rettern heute noch dankbar
Seinen Kollegen, die ihm das Leben retteten, ist er heute noch dankbar. Ebenso wie Kelz froh darüber ist, dass ihm die Polizei es ermöglichte, wieder zu arbeiten: "Im Stadtpolizeikommando Klagenfurt wurde für mich ein Posten in der Leitstelle genehmigt, und so konnte ich nach einem Jahr mit Prothesen in den Job zurück."
Auch sein Hobby, das Motorradfahren, nahm er mit Handprothesen wieder auf. "Ein Freund hat mir das Motorrad entsprechend umgebaut." Durch das Okay einer Amtsärztin und des Bezirkshauptmannes erhielt er seinen A-Schein wieder zurück. Nach der Transplantation wechselte der Kärntner wieder auf ein normales Motorrad-Modell zurück. Denn Kelz wollte sich mit Prothesen nicht abfinden. "Eines Tages hatte ich eine Vision, ich lag im Bett und hatte zwei Hände." Er kontaktierte den Transplantationschirurgen Raimund Margreiter. Der lehnte anfangs ab, stimmte dann aber zu. "Wahrscheinlich, weil ich so hartnäckig war." Im März 2000 erhielt Kelz in einer 17-stündigen Operation zwei neue Hände. "Zwei Tage später wachte ich auf, und es war genau wie in meiner Vision: dann hatte ich wieder zwei Hände." 5000 Therapiestunden später sind seine neuen Gliedmaßen "zu achtzig Prozent funktionsfähig". Nur bei sehr kaltem Wetter merke er, dass die Durchblutung nicht so gut funktioniere.
Hass auf Fuchs habe er nie empfunden, "sonst wäre ich nicht so weit gekommen, denn Hass ist ein schlechter Begleiter". Als Fuchs 1997 gefasst wurde, sei er erleichtert gewesen. Dass der Terrorist sich bei seiner Festnahme beide Hände wegsprengte, ist für Kelz eine "Ironie des Schicksals".
Hilfe für Straßenkinder
Kelz hat noch viele Pläne. Kürzlich ist er von einer großen Motorradtour zurückgekehrt. "Wir sind durch ganz Afrika bis nach Kapstadt gefahren. Im November geht es auf eine Reise durch Süd- und Nordamerika, nächstes Jahr wollen wir Asien durchqueren." Das Projekt dient einem guten Zweck, der Organisation "Helping Hands – Giving Life". "Wir unterstützen Sozialprojekte. Bei der Amerikareise wollen wir Straßenkindern in Ecuador helfen."
dank schnelle Helfer und Kollegen und SEHR GUTE ÄRZTE in Innsbruck ...